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Weltweit größte Forschungsallianz außerordentlich erfolgreich

Kooperation von Bayer und Millennium: Bereits nach zwei Jahren 70 Arzneimittel-Angriffspunkte identifiziert


Bereits in den ersten zwei Jahren der weltweit größten Allianz in der Arzneimittelforschung zwischen Bayer und Millennium Pharmaceuticals, Cambridge, Mass. (USA), wurden über 70 neue Angriffspunkte für Medikamente im menschlichen Erbgut identifiziert. Dieser außergewöhnliche Erfolg in einer so kurzen Zeitspanne konnte durch innovative Technologien beider Unternehmen erreicht werden, mit denen die aufwendige Arzneimittelsuche rationalisiert wird und im industriellen Maßstab wie am Fließband abläuft.

Schwerpunkt der Allianz ist die Erforschung des menschlichen Erbguts. Dazu ermitteln die Wissenschaftler die Zusammensetzung und die Funktion Tausender von Genen. Sie beinhalten den Bauplan derjenigen Eiweiße, die der Körper für die Stoffwechselprozesse benötigt. Bayer und Millennium integrieren dazu die neuen Wissenschaften wie Erbgutanalyse, Informatik und Roboter-gestützte Wirkstoffsuche, um möglichst schnell eine große Anzahl von Genen zu identifizieren, die fehlerhafte Proteine produzieren und so bestimmte Krankheiten auslösen. Diese als Targets oder Arzneimittelangriffspunkte bezeichneten Proteine werden für die Suche nach neuen Wirkstoffen im Kampf gegen schwere Krankheiten genutzt.

Dazu werden geeignete Targets in Testsysteme eingebracht und mit der Roboter-Hochdurchsatz-Technologie von Bayer gegen chemische Verbindungen getestet. Substanzen, die auf die Zielproteine einwirken, sind interessante Kandidaten für die weitere Medikamentenentwicklung. Mit der Hochdurchsatz-Suchmethode können bis zu 200.000 Substanzen täglich auf ihre Wirksamkeit hin getestet werden.

"Die Allianz hat sehr große Fortschritte erzielt. Normalerweise dauert es mindestens drei Jahre, bis ein entwicklungsfähiger Arzneimittelkandidat gefunden wird", sagte Professor Dr. Wolfgang Hartwig, Leiter der weltweiten Pharmaforschung bei Bayer. "Wir werden bereits nach zwei Jahren Zusammenarbeit bis Ende 2000 zusätzlich zu unserer Pipeline von über 70 Targets verschiedene Substanzen in der präklinischen Prüfung und einen potenziellen Entwicklungskandidaten haben."

Wegen des Erfolges bei der Suche nach neuen Zielproteinen haben beide Unternehmen bereits im Mai dieses Jahres beschlossen, die ursprüngliche Vereinbarung zu ändern. Statt 50 neuer Targets soll die Anzahl bis zum Jahresende auf 100 verdoppelt werden.

"Bayer und Millennium haben die weltweit führende Plattform für biologische Zielproteine geschaffen, die zur Arzneimittelsuche verwendet werden können", sagte Mark Levin, Vorstandsvorsitzender von Millennium. "Unser Erfolg beruht auf der Erbgutanalyse von Millennium und auf den hoch entwickelten Robotertechnologien und Substanzbibliotheken von Bayer."

Das bisher größte Kooperationsabkommen in der Arzneimittelforschung besteht seit September 1998. Für eine Gesamtinvestition von über 900 Millionen DM erhält Bayer Zugang zu den Schlüsseltechnologien der modernen Erbgutanalyse und einen kontinuierlichen Zufluss neuer Arzneimittelangriffspunkte.

Nach dem ursprünglichen Forschungsabkommen wird Millennium innerhalb von fünf Jahren 225 bisher unbekannte Zielproteine liefern, die Bayer exklusiv für die Arzneimittelentwicklung in den Bereichen Herz-Kreislaufkrankheiten, Krebs, Schmerz, Hämatologie und Virusinfektionen nutzen kann.

Quelle: Pressemitteilung der Bayer AG vom 24.10.2000
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Letzte Änderungen: 24.10.2000