Stadtplan Leverkusen


"Mit Forschung die Zukunft sichern: Medikamente im neuen Millennium"

Aus den Ausführungen von Dr. David Ebsworth, Leiter des Geschäftsbereichs Pharma der Bayer AG


(Es gilt das gesprochene Wort)

Sehr geehrte Damen und Herrn,
liebe Gäste,

es freut mich, dass Sie hier in unser Pharma-Forschungszentrum nach Wuppertal gekommen sind.

Da dies mein erster Auftritt als Leiter des Geschäftsbereichs Pharma vor der internationalen Presse ist, möchte ich mich Ihnen ganz kurz vorstellen. Geboren wurde ich vor fast 46 Jahren in Kaduna, Nigeria, als Sohn britischer Eltern. Danach hatte ich zum ersten Mal Gelegenheit, mich in Minden (Westfalen) mit der deutschen Sprache zu beschäftigen. Als nächste Station folgte Singapore. Meine Schulausbildung erhielt ich bei der Britischen Militär Akademie, und von 1972 – 1979 folgte das Studium der Fächer Chemie und Germanistik an der Universität Surrey. Beide beendete ich mit einem Diplom und promovierte anschließend in empirischer Sozialwissenschaft.

Dann folgte mein beruflicher Einstieg in die pharmazeutische Industrie. Zuerst als Außendienstmitarbeiter und Produktmanager bei Pfizer in Deutschland und dann 1983 im Marketing bei einem damaligen Tochterunternehmen von Bayer. 1987 erfolgte mein Wechsel nach Kanada – als Vice President und General Manager für Pharma. Nach drei Jahrenkehrte ich nach Deutschland zurück und war zuerst verantwortlich für das globale Produktmanagement Herz-Kreislauf und Zentrales Nervensystem, um dann das Ressort Vertrieb und Marketing für Pharma weltweit zu übernehmen. Bevor ich zum 1. Januar dieses Jahres die Leitung des Geschäftsbereichs Pharma mit Sitz in Leverkusen übernahm, war ich zuständig für die Region Nordamerika und hatte ich mein Büro in West Haven, Connecticut, USA. Dies ist nicht nur der Ort unseres Pharma-Forschungszentrums – von hier aus werden auch die Geschäfte für den nordamerikanischen Markt geführt.

Mit der Pressekonferenz "Pharmaforschung 2000plus: Mit High-Tech zu neuen Medikamenten" wollen wir einen Blick in die Zukunft werfen und möchten Ihnen dabei zeigen, dass wir ganz entscheidende Schritte unternommen haben, um in dieser Wachstumsbranche der Wirtschaft an entscheidender Stelle mit dabei zu sein.

Lassen Sie mich nur kurz eine Rückschau über den Geschäftsbereich Pharma geben, und zwar über das erste Quartal 2000.
(00-0207-1) Unser Umsatz von fast 1,4 Milliarden Euro ist in den ersten drei Monaten im Vergleich zu 1999 um 27 Prozent gestiegen. Ein ausgezeichneter Start, wie ich meine.

Daran sind fast alle Länder beteiligt. An erster Stelle stehen die USA mit 573 Millionen Euro und einem Plus von 24 Prozent in lokaler Währung. Den gleichen Zuwachs erzielte Japan. Unter den hier gezeigten sechs Hauptländern weist nur Deutschland einen Umsatzrückgang von 12 Prozent auf. Fast gleichauf – was die Umsatzzahlen betrifft – liegen die Länder Frankreich, Kanada und Italien. Frankreich schaffte eine Steigerung um sieben Prozent, Kanada setzte 13 Prozent mehr um, und in Italien konnten wir uns auf dem Niveau vom letzten Jahr behaupten.(00-0207-2) Bei unseren strategischen Produkten hat unser Antibiotikum Ciprobay seine führende Stellung weiter ausgebaut – im letzten Jahr haben wir übrigens die Umsatzmarke von drei Milliarden DM erreicht. Besonders erwähnenswert ist der Zuwachs von 36 Prozent bei unserem Herz-Kreislauf-Medikament Adalat – immerhin sind seine ersten Patente bereits vor rund 15 Jahren abgelaufen. Den stärksten Zuwachs erreichte unser Cholesterinsenker Lipobay/Baycol mit 118 Prozent. Das zeigt uns, dass dieses Präparat bei Ärzten und Patienten eine hohe Akzeptanz hat und wir mit unseren Ausbietungsmaßnahmen auf dem richtigen Weg sind. Das gleiche kann man von Avalox/Avelox, zur Behandlung von Atemwegsinfektionen, sagen.

Damit, meine Damen und Herren, haben wir für das Jahr 2000 eine ausgezeichnete Ausgangposition. Doch was sind unsere Ziele für die Zukunft – für 2000plus?(00-0207-3) An erster Stelle steht, das Potenzial unserer Kernprodukte auszubauen, die Effizenz zu erhöhen und die Pipeline zu stärken sowie die Kommunikation zwischen allen Mitarbeitern weltweit auf verschiedenen und zwischen den Ebenen zu fördern. Das Ziel dabei: Wir wollen unsere Rentabilität mittelfristig auf über 20 Prozent vom Umsatz steigern.

Wie wollen wir das Potenzial unserer Kernprodukte ausbauen?(00-0207-4) Ohne Zweifel gehören wir zu den Firmen, die das Life-Cycle-Management beherrschen und damit unsere Präparate als wettbewerbsfähige Spitzenprodukte positionieren. Mit Ciprobay konnten wir zusätzliche Indikationen erschließen – wie Sinusitis – oder neue Arzneiformen – wie intravenöse Darreichungsformen – erfolgreich etablieren.(00-0207-5) Das Gleiche gilt für Adalat, dessen 25. Geburtstag wir in diesem Jahr feiern konnten. Auch hier haben wir immer wieder neue Darreichungsformen auf den Markt gebracht – die modernste ist eine einmal täglich anzuwendende Tablette – mit dem Ziel, die Einnahme für den Patienten möglichst angenehm zu machen und eine optimale Wirkung zu erreichen. Hier kommen noch unsere groß angelegten Langzeitstudien hinzu. Erst kürzlich konnten wir die Ergebnisse der INSIGHT-Studie vorstellen. Über fünf Jahre wurden 6.321 Männer und Frauen zwischen 55 und 80 Jahren mit der einmal täglich anzuwendenden Darreichungsform GITS/OROS behandelt. Das Ergebnis: Das Präparat wirkt bei Patienten mit Bluthochdruck effektiv und sicher, und es hat die gleiche Wirksamkeit wie wassertreibende und blutdrucksenkende Wirkstoffe – sogenannte Diuretika – bei insgesamt besserer Verträglichkeit. Damit wird das Risiko, Herzkreislaufkrankheiten zu entwickeln, um 50 Prozent gesenkt. Weitere Studien mit fast 7.000 Patienten laufen.(00-0207-6) Ein wichtiger Meilenstein unserer Antiinfektivaforschung ist Avalox/Avelox, ein Antibiotikum zur Behandlung von Atemwegserkrankungen, das in gut 1.000 Tagen entwickelt wurde und damit rund 30 Prozent unter dem üblichen Entwicklungsdurchschnitt der Industrie lag. Es kam im September 1999 zuerst in Deutschland auf den Markt – übrigens die erfolgreichste Neuausbietung in der Geschichte des deutschen Antibiotikamarktes.

Das Präparat muss nur einmal täglich eingenommen werden und zeichnet sich durch eine schnelle Wirkung bei ausgezeichneter Verträglichkeit und hohen Heilungsraten aus. Bei akuter Verschlechterung einer chronischen Bronchitis genügt eine Fünftage-Therapie.

Bis Ende 2000 wollen wir das Medikament in 40 Ländern ausgeboten haben. Und auch hier setzen wir jetzt schon auf Life-Cycle-Management: Eine intravenöse Darreichungsform ist bereits in der klinischen Prüfung, und auch zusätzliche Indikationen werden geprüft.(00-0207-7) Das jüngste Produkt aus unserer Herz-Kreislaufforschung ist der Cholesterinsenker Lipobay/Baycol. Um das Präparat effizient zu vermarkten, haben wir hier Allianzen mit anderen Pharmafirmen abgeschlossen. In den USA mit SmithKline Beecham, in Europa mit der französischen Firma Fournier und in Japan mit Takeda. (00-0207-8) Ein Vorgehen, das sich bewährt hat: Unsere Vertriebspartner tragen rund 50 Prozent zu unserem Umsatz bei. (00-0207-9) Mit Lipobay/Baycol wollen wir im Jahr 2006 ein maximales Umsatzpotenzial von 1.750 Millionen Euro erreichen. Ein realistisches Ziel, wie wir meinen, denn Cerivastatin – der Wirkstoff von Lipobay/Baycol – zeigt bei Dosierungen im Mikrogrammbereich eine zuverlässige therapeutische Wirkung. Das gute Sicherheitsprofil gibt uns Spielraum, die tägliche Dosierung auf 0,4 bis 0,8 mg zu erhöhen. Wir haben mit Lipobay/Baycol ein Medikament, das das "schlechte" LDL-Cholesterin bei extrem niedriger Dosierung und guter Verträglichkeit senkt, das "gute" HDL-Cholesterin erhöht und damit das Risiko für die Ausbildung einer Arteriosklerose vermindert.

Und hier setzen auch unsere groß angelegten Studien an. Eine möchte ich besonders erwähnen – die RESPECT-Studie. Hier soll zum ersten Mal untersucht werden, ob Cerivastatin Schlaganfälle bei älteren Menschen mit mäßig erhöhtem Blutfettwert verhindern kann. In der bisher größten Untersuchung zur Vorbeugung eines ersten Schlaganfalls werden 10.000 Patienten im Alter zwischen 65 und 80 Jahren einbezogen. (00-0207-10) Ebenfalls zu unseren Kernprodukten gehört Kogenate, das erste durch Gentechnik hergestellt Produkt von Bayer, das im Jahr 1993 zugelassen wurde. Mit Kogenate werden Patienten behandelt, die an Hämophilie A (Bluterkrankheit) leiden. In Berkeley, Kalifornien, wo wir unser Biotechnologie-Zentrum haben, arbeiten wir heute an der Produktverbesserung des Präparats. In der Zulassung befindet sich Kogenate FS, die zweite Generation des Medikaments. Das neue Produkt wurde sowohl vom Prozess, als auch durch die Reduktion des Gehaltes an menschlichen Blutproteinen erheblich verbessert. Mit der Zulassung rechnen wir im dritten Quartal 2000 – sowohl für USA als auch für Europa.

Produktionstechnische Probleme, die aufgetreten waren durch die Erweiterung unserer Fermenterkapazitäten auf 200 Liter, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, sind mittlerweile auch gelöst.

Insgesamt haben wir bisher 600 Millionen US-Dollar für Forschung, Entwicklung und Produktion in diese großtechnische Herstellung von Faktor VIII investiert und damit die Sicherheit des Präparats immer weiter verbessert. Bereits in der Entwicklung befindet sich die dritte Kogenate-Generation, die vollständig frei ist von Fremdprotein und ab 2004 auf den Markt kommen könnte. Noch Zukunftsmusik ist die Gentherapie für die Bluterkrankheit. Trotzdem sind wir hier durch Kooperationen mit Biotech-Firmen schon aktiv. Vermutlich wird ein Gentherapie-Verfahren erst gegen 2010 zur Verfügung stehen.

All dies setzt Investitionen voraus: Für diese Verfahren, eine neue Anlage zur Abfüllung und Gefriertrocknung und eine zweite Produktionsanlage haben wir Investitionen in Höhe von mehr als 500 Millionen US-Dollar eingeplant. Eine Standortentscheidung für eine weitere Produktionsanlage ist noch nicht gefallen, das Werk Wuppertal ist aber in die Standortprüfung einbezogen.(00-0207-11) Bereits 1999 haben wir eine Reihe von Maßnahmen und Projekten gestartet, um unsere Effizienz zu erhöhen. (00-0207-12) Wir haben ein Programm initiiert, mit dem wir bis zum Jahr 2003 Kosten in Höhe von 384 Millionen Euro einsparen werden. Hiervon sind alle Bereiche betroffen: Verwaltung, Produktion, Marketing und Vertrieb. Bisher haben wir dieses Programm planmäßig vorangetrieben, wobei Standortkonsolidierung und Sortimentbereinigung im Mittelpunkt standen. Hierzu gehören zum Beispiel: der Verkauf der Kölner Tropon-Werke unter Sicherung der Arbeitsplätze, der Ausstieg aus dem Allergen-Geschäft und die Veräußerung unseres Generika-Geschäfts in Deutschland. In den USA haben wir eine Vereinbarung unterzeichnet, wonach wir unsere Beteiligung an der Generika-Firma Schein Pharmaceutical an das Unternehmen Watson Pharmaceuticals übertragen wollen. Mit einem Vollzug wird in den nächsten Monaten gerechnet.

Auch unser Marketing-Ressort haben wir überprüft. Das Ergebnis: Wir haben zum 1. Juli 2000 ein eigenes Ressort "Strategisches Marketing" geschaffen, dessen Leiter Mitglied in unserem Management Committee ist. Die zentralen Funktionen werden auf Deutschland und die USA aufgeteilt sein, wobei die Leitung ihren Sitz in den USA hat. Hauptargumente für diese Entscheidung waren die Bedeutung des US-Pharmamarkts und unser Ziel, das US-Geschäft so auszubauen, dass es mittelfristig 50 Prozent zu unserem Gesamtumsatz beiträgt. Aber auch die Einschätzung, dass sich E-Business und "Marketing Excellence" – also eine Spitzenstellung im Marketing – in den USA besser und rascher entwickeln lassen.

Ein anderes Programm, das wir auch zum 1. Juli 2000 einführen, ist Redirecting Medical, eine Neuausrichtung des Bereichs Medizin. Unser Geschäftsumfeld verändert sich dramatisch, und unsere Wettbewerber haben sich aggressive Ziele gesetzt, bezüglich der Zahl der Substanzen, die entwickelt werden sollen, verbesserter Erfolgsraten und verkürzter Entwicklungszeiten. Unsere Forschung, die ihre Produktivität in den letzten Jahren ebenfalls gesteigert hat, liefert mehr Entwicklungskandidaten denn je. Redirecting Medical wird unsere Produktentwicklung befähigen, bei gleichem Einsatz der Ressourcen eine größere Zahl von Substanzen zu entwickeln und somit unsere Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.(00-0207-13) Der kontinuierliche Zustrom neuer Substanzen ist lebenswichtig für den Aufbau einer Produkt-Pipeline.(00-0207-14) Mit dem Aufbau unserer High-Tech-Plattform in allen modernen Schlüsseltechnologien ist es uns gelungen, unter die Topfirmen der Welt zu kommen. Hier sind wir aktiv, gezielt und konsequent nach den aktuellen technisch-wissenschaftlichen Anforderungen vorgegangen. Mit dem Ergebnis, dass wir unsere Forschungsproduktivität erheblich steigern konnten und unser Ziel von zwei Neuausbietungen pro Jahr langfristig erreichen können. Dazu aber mehr von Wolfgang Hartwig.(00-0207-15) Die Erhöhung unserer Forschungsproduktivität hat auch dazu beigetragen, dass der Net Present Value (NPV) – das ist der Cash-flow im Lebenszyklus eines Arzneimittels – unseres Produktportfolios im Vergleich zu 1999 um 15 Prozent steigen wird. Wir konnten zehn neue Entwicklungskandidaten aus der Forschung übernehmen.

Dazu beigetragen haben auch der Ausbau unserer vorhandenen Präparate mit neuen Darreichungsformen und Indikationen sowie die erfolgreiche klinische Prüfung von Vardenafil zur Therapie der erektilen Dysfunktion und von Repinotan, das eingesetzt wird zur Behandlung des Schlaganfalls. Beide sind in Phase III der klinischen Prüfung gegangen.

Einen positiven Effekt auf den NPV hat auch die Einlizenzierung von Faropenem. Hier haben wir die Rechte von der japanischen Firma Suntory erworben und damit unsere Antiinfektiva-Produktpalette um ein Erfolg versprechendes Präparat ergänzt.(00-0207-16) Mit einem aggressiven Forschungs- und Entwicklungsbudget – 1999 waren es 950 Millionen Euro für den Geschäftsbereich Pharma, das sind mehr als 40 Prozent der gesamten F&E-Aufwendungen bei Bayer –, einer Erhöhung der Produktivität in der Forschung und einer aktiven Lizenzstrategie haben wir eine Pipeline mit einem maximalen Umsatzpotenzial von 7.225 Millionen Euro aufgebaut.

Viadur ist ein Produkt zur Behandlung des fortgeschrittenen Prostatakarzinoms, das unter die Haut eingepflanzt wird und die Symptome der Erkrankung lindert. Das von ALZA entwickelte Präparat wurde im März dieses Jahres von der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA zugelassen. Es ist das erste und einzige Präparat, das über einen Zeitraum von zwölf Monaten kontinuierlich die Testosteron-Produktion mit einer einzigen Behandlung unterdrückt. Wir werden das Produkt in den USA vermarkten und haben hierzu die Rechte bis 2015. Einen Lizenz- und Liefervertrag für einen Eibenwirkstoff zur Krebsbehandlung haben wir mit der italienischen Firma Indena geschlossen. Die Substanz IDN 5109, die halbsynthetisch aus einer Eibenart abgeleitet wird, ist für uns ein weiterer Schritt auf der Suche nach neuen Ansätzen zur Krebsbehandlung.

Der Camptothecin-Glycokonjugat-1-Inhibitor hat eine zytotoxische Wirkung bei verbesserter Verträglichkeit. Mit zwei weiteren Entwicklungsprodukten in der präklinischen Entwicklung haben wir uns ein Krebs-Portfolio mit einem Umsatzpotenzial von 1.000 Millionen Euro in den Jahren 2007 – 2009 aufgebaut.

Zu unseren wichtigsten Entwicklungsprodukten gehört Vardenafil, ein PDE-5-Inhibitor zur Behandlung der erektilen Dysfunktion. Diese sehr gezielt wirkende Substanz hat bisher sehr gute Ergebnisse in Phase I und Phase II der klinischen Prüfung gezeigt. Es zeigt eine deutliche Verbesserung gegenüber Placebo und ist gut verträglich. Wir wollen Ende 2002 damit auf den Markt und versprechen uns davon positive Effekte für unser US-Geschäft. Mit Repinotan wollen wir ab 2003 eine intravenöse Therapie zur Behandlung des akuten ischämischen Schlaganfalls anbieten. Gute Resultate erhoffen wir uns von dem Wirkstoff bei traumatischen Hirnverletzungen.

Die häufigste chronische Krankheit der industrialisierten Welt ist Asthma – mit einem hohen medizinischen Bedarf. Unser Interleukin-4-Antagonist hemmt die Aktivität von Zytokinen, die wesentlich an den bronchialen Entzündungsprozessen beim schweren Asthma beteiligt sind. Das Präparat wird übrigens gentechnisch hergestellt. Einen PDE-4-Inhibitor prüfen wir sowohl für den Einsatz bei Asthma als auch bei chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen. Sein Umsatzpotenzial schätzen wir auf 2.000 Millionen Euro. (00-0207-17) Meine Damen und Herrn,
unsere Ziele – Kernprodukte vorantreiben, die Effizienz erhöhen und die Pipeline stärken – erreichen wir nur mit einem exzellenten und internationalen Team. Hier haben wir entscheidende Positionen neu besetzt.
Wolfgang Plischke wurde mein Nachfolger für die Region Nordamerika, und Anthony Wynn ist verantwortlich für unser Geschäft in Japan. Die neue Position Strategisches Marketing hat Derek Williams eingenommen; Markus Arnold kommt aus China zurück und ist zuständig für Finanzen.

Im Übrigen haben wir uns vorgenommen, für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine klare internationale Entwicklungs- und Karriereplanung zu entwickeln.(00-0207-18) Zusammenfassend können wir sagen, dass wir in diesem Jahr folgendes erreicht haben:
- Wir sind mit 27 Prozent stärker gewachsen als der Weltmarkt (23 Prozent); - wir konnten mit unseren Kernprodukten Ciprobay, Adalat und Liopbay/Baycol ausgezeichnete Umsätze verbuchen und haben unser Atemwegsantibiotikum Avalox/Avelox erfolgreich in weitere Märkte eingeführt; - mit der Veräußerung von Basics und der geplanten Übergabe unserer Anteile von Schein Pharmaceutical haben wir unser Restrukturierungs-Programm entscheidend vorangetrieben; - die strategischen Projekte "Spitzenleistung im Marketing" und "Neuausrichtung des Bereichs Medizin" haben wir eingeführt; unsere High-Tech-Plattform zur Wirkstoffsuche wurde kontinuierlich ausgebaut; - Baynas zur Behandlung der allergischen Rhinitis kam in Japan auf den Markt, und Vardenafil und Repinotan gingen in Phase III der klinischen Prüfung; - für Viadur haben wir die US-Vermarktungsrechte einlizenziert und schließlich hat - ein neues Management-Team seine Arbeit aufgenommen.(00-0207-19) Die im ersten Halbjahr 2000 erfolgreich eingeleiteten Aktivitäten und die sich schon jetzt abzeichnenden positiven Ergebnisse stimmen uns zuversichtlich, dass wir im Geschäftbereich Pharma unsere Ziele erreichen.
Nämlich: Unsere Kernprodukte vorantreiben, die Effizienz erhöhen sowie unsere Pipeline stärken und somit letztendlich unsere Profitabilität auf 22 Prozent im Jahre 2002 erhöhen. Nur so kann es uns gelingen, Arzneimittelinnovationen zu erforschen und zu entwickeln und somit weltweit neue Therapiemöglichkeiten und –standards im Gesundheitswesen anzubieten.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Quelle: Pressemitteilung der Bayer AG vom 20.06.2000
Pharma-Forschung 2000plus: Mit High-Tech zu neuen Medikamenten
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Letzte Änderungen: 21.06.2000