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"Ausgezeichnete Zahlen im ersten Quartal 2000"

Dr. Manfred Schneider auf der Hauptversammlung der Bayer AG in Köln:
Gewinn vor Ertragsteuern stieg um 31 Prozent auf 952 Millionen Euro


Köln/Leverkusen - Der Start in das neue Jahr hat bei der Bayer AG alle Erwartungen übertroffen. "Ausgezeichnete Zahlen für das erste Quartal und einen optimistischen Ausblick auf das Gesamtjahr können wir Ihnen heute bieten", sagte der Vorstandsvorsitzende Dr. Manfred Schneider am Freitag auf der Hauptversammlung des chemisch-pharmazeutischen Konzerns in Köln. So stieg der Konzernumsatz in den ersten drei Monaten auf vergleichbarer Basis – also unter Herausrechnung der 1999 an die Börse gebrachten Agfa und anderer veräußerter Geschäfte – um 23 Prozent auf 7,25 Milliarden Euro. Die Arbeitsgebiete Gesundheit und Polymere legten um 22 bzw. 23 Prozent, die Chemie sogar um 26 Prozent zu. Landwirtschaft kam auf ein Plus von 17 Prozent. Das Operative Ergebnis im Konzern kletterte um 28 Prozent auf 1,031 Milliarden Euro; dabei verdoppelte sich das Ergebnis im Arbeitsgebiet Gesundheit auf 340 Millionen Euro.

"Ich denke, das sind Zahlen, die sich sehen lassen können", sagte Schneider. Angesichts dieser kräftigen Aufwärtsentwicklung sei es leichter gewesen, negative Einflüsse – vor allem die immer noch nicht ausreichenden Verkaufspreise – zu kompensieren. Druck auf die Margen hätten die stark gestiegenen Rohstoffpreise für Petrochemieprodukte ausgeübt. "Doch insgesamt sind wir mit der Ergebnisentwicklung sehr zufrieden". Der Gewinn vor Ertragsteuern stieg um 31 Prozent auf 952 Millionen Euro und der Konzerngewinn um 26 Prozent auf 556 Millionen Euro. "Wir sind zuversichtlich, dass wir damit eine gute Ausgangsbasis für ein erfolgreiches Jahr 2000 gelegt haben." Erwartet werden Steigerungen von über zehn Prozent beim Konzernumsatz und beim Operativen Ergebnis im fortzuführenden Geschäft.

Zufrieden äußerte sich Schneider zum abgelaufenen Geschäftsjahr 1999. Der gute Abschluss zeige, dass Bayer erfolgreich wirtschafte und sich in einer hervorragenden Verfassung befinde. Das dreiprozentige Minus beim Umsatz begründete er mit der Ausgliederung der Agfa. Im fortzuführenden Geschäft wuchs der Umsatz hingegen um acht Prozent. Der Anstieg des Operativen Ergebnisses um sechs Prozent sowie der neue Rekordwert von zwei Milliarden Euro beim Konzerngewinn beruhten auch auf dem Ertrag aus dem Börsengang der Agfa.

Bereinigt um diesen Sonderertrag und Sonderaufwendungen verringerte sich das Operative Ergebnis um vier Prozent. Als Gründe dafür nannte Schneider den anhaltend ungünstigen Preistrend sowie vor allem einmalige Belastungen. Entsprechend angepasst lag es dagegen um acht Prozent über dem Vorjahr. Unter Berücksichtigung der um 18 Prozent oder 330 Millionen Euro gezielt erhöhten Forschungskosten zeige sich, so der Bayer-Chef weiter, "dass die Ertragsentwicklung im Grundsatz deutlich besser war und das Umsatzwachstum sogar noch übertroffen hätte." Bestätigt werde dies durch den um 26 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro gestiegenen Netto-Cashflow im fortzuführenden Geschäft.

Als eine der grundlegenden Weichenstellungen für die Zukunft des Bayer-Konzerns im vergangenen Jahr bezeichnete Schneider den weiteren Ausbau der Forschungsplattform im Pharma-Bereich. "Sie ist die Basis für die Entwicklung neuer, innovativer Arzneimittel und damit eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass wir auch aus eigener Kraft im Markt wachsen werden." Der Portfolio-Optimierung dienten 1999 die Börsenplatzierung der Agfa, die erfolgreiche Integration des Chiron-Diagnostik-geschäfts sowie die Entscheidung, das Polyol-Geschäft von Lyondell zu übernehmen. Durch diese am 31. März abgeschlossene Transaktion ist Bayer zur Nummer 1 unter den weltweiten Anbietern von Polyurethan-Vorprodukten aufgestiegen.

Auch künftig wolle Bayer sein Portfolio weiter optimieren, die Produktionsverfahren kontinuierlich verbessern und seine Kapazitäten gezielt ausweiten. Der Einsatz interaktiver elektronischer Medien – beispielsweise E-Commerce – diene dem Aufbau neuer Vertriebs- und Beschaffungswege sowie der Erschließung neuer Märkte. "Wir müssen und wir wollen uns den Herausforderungen stellen und den Wandel bei Bayer beschleunigen", sagte der Vorstandsvorsitzende mit Hinweis auf die rasanten Veränderungen des weltwirtschaftlichen Umfelds.

Ein gewichtiger Faktor ist laut Schneider auch die große Dynamik auf den Kapitalmärkten, insbesondere in den USA. Dort seien viele Unternehmen mittlerweile in eine Bewertungsdimension vorgestoßen, die für Bayer eine neue Herausforderung bedeute. Der Leverkusener Konzern werde im Vergleich zu den Konkurrenten und vor allem im Verhältnis zum eigenen Wachstums- und Ertragspotenzial nicht angemessen bewertet. Deshalb sei es eines der vorrangigen Ziele, den Bayer-Unternehmenswert deutlich zu steigern, und zwar – "so weit es in unseren Kräften steht" – über dem Durchschnitt der Wettbewerber.

Schneider bekräftigte, Bayer setze auch künftig auf die vier tragenden Säulen seines Portfolios: Gesundheit, Landwirtschaft, Polymere und Chemie. "Wir werden unsere Aktivitäten straffen und stärker auf die entscheidenden Märkte fokussieren, doch an unserem ´Vier-Säulen-Prinzip´ halten wir fest." In allen vier Bereichen verfüge der Konzern über die erforderlichen Kernkompetenzen, um sich im Wettbewerb erfolgreich zu behaupten und vorhandene Chancen zu nutzen. Dabei baue Bayer vor allem auf die eigenen Wachstumskräfte. Selbstverständlich setze man darüber hinaus auch auf Kooperationen und Akquisitionen, vor allem im Gesundheitsbereich und in der Landwirtschaft. Chancen böten sich immer wieder. Das Unternehmen wolle und werde weiter wachsen – auch durch Übernahmen und Zusammenschlüsse. Doch seine unternehmerische Identität werde Bayer dabei nicht aufgeben. Die Devise laute, so Schneider, "den Wandel beschleunigen und dabei den Kurs halten."

Quelle: Pressemitteilung der Bayer AG vom 28.04.2000
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Letzte Änderungen: 29.04.2000