Die Stadt Leverkusen hat die ersten Zwischenergebnisse ihrer kommunalen Wärmeplanung veröffentlicht. Diese Planung, die für alle Kommunen in Nordrhein-Westfalen verpflichtend ist, hat zum Ziel, die Wärmeversorgung bis 2045 treibhausgasneutral, verlässlich und bezahlbar zu gestalten. Die Ergebnisse sind ab sofort auf der städtischen Homepage unter Kommunale Wärmeplanung | Stadt Leverkusen einsehbar.
Die Analysen geben erstmals einen räumlich differenzierten Überblick darüber, wo in Leverkusen Potenziale für Einsparungen und die Nutzung erneuerbarer Energien liegen. Sie zeigen auf, in welchen Gebieten der Ausbau von Fernwärme sinnvoll sein kann und wo individuelle Lösungen wie Wärmepumpen oder Solarthermie die passendste Variante darstellen. Für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Leverkusen ergeben sich aus dieser kommunalen Wärmeplanung zunächst keine direkt einklagbaren Rechte oder Pflichten.
Oberbürgermeister Stefan Hebbel betont die Bedeutung dieses Vorhabens: „Leverkusen treibt die Wärmewende mit einem integrierten Ansatz voran, der Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit verbindet.“ Er hebt hervor, dass die Kommunale Wärmeplanung Transparenz und Planbarkeit für Haushalte, Gewerbe und Industrie schaffen soll.
Die Stadt Leverkusen arbeitet bei diesem Projekt eng mit der Energieversorgung Leverkusen (EVL) und der AVEA zusammen, die ihre Expertise und Daten in den Prozess einbringen. Alexander Lünenbach, Beigeordneter für Bürger, Umwelt und Soziales, ergänzt: „Mit der Kommunalen Wärmeplanung erarbeiten wir mit allen Akteuren in Leverkusen eine Strategie für die Wärmewende. Die ersten Ergebnisse zeigen, wo Fernwärme ausgebaut werden könnte und wo individuelle Lösungen gefragt sind.“
Die Bestandsanalyse liefert wichtige Eckdaten zur aktuellen Wärmeverbrauchssituation in Leverkusen:
Die Eignungsprüfung und Potenzialanalyse zeigen auf, welche Möglichkeiten für eine klimaneutrale Wärmeversorgung bestehen:
Die Ergebnisse der Bestands- und Potenzialanalyse bilden die Datengrundlage für die Entwicklung konkreter Szenarien einer klimaneutralen Wärmeversorgung. Im nächsten Schritt wird ein sogenanntes Zielszenario erarbeitet, das die zukünftige Wärmeversorgung Leverkusens und die Schwerpunkte der Transformation aufzeigen soll.
Voraussichtlich Anfang 2026 wird die Öffentlichkeit über die Ergebnisse des Zielszenarios informiert und erhält die Möglichkeit, innerhalb eines Monats eine Stellungnahme abzugeben. Anschließend wird eine Umsetzungsstrategie erarbeitet, die investive Maßnahmen für die Wärmewende in Leverkusen aufzeigen wird. Aufbauend auf dem Wärmeplan werden Detailplanungen folgen, darunter Quartierspläne, Machbarkeitsstudien für Fernwärmenetze oder Pläne zur Umsetzung einzelner Maßnahmen.
Die EVL arbeitet als Betreiberin der Wärmenetze in Leverkusen bereits an der Transformation und dem Ausbau weiterer Wärmenetze, deren Planungen stetig mit der kommunalen Wärmeplanung abgestimmt werden.
Der Wärmeplan muss bis spätestens 30. Juni 2026 vorliegen und wird durch den Rat der Stadt Leverkusen beschlossen. Bürgerinnen und Bürger können sich weiterhin über die städtische Website informieren, wo auch fortlaufend ergänzte FAQs zur Verfügung stehen.
Fragen zu den Zwischenergebnissen oder zur Wärmeplanung allgemein können an den Fachbereich Mobilität und Klimaschutz gerichtet werden: 31-klimastadt.leverkusen.de.
Die Kommunale Wärmeplanung setzt die rechtlichen Vorgaben des Bundes und des Landes NRW um. Sie bildet den strategischen Rahmen für den schrittweisen Ausstieg aus fossilen Energieträgern im Gebäudesektor und umfasst eine Bestandsanalyse von Gebäuden, Netzen und Wärmeverbräuchen, die Erfassung lokaler Potenziale erneuerbarer Energien und Abwärme sowie die Ableitung von Fokusgebieten und Transformationspfaden bis 2045. Die Planung trifft keine rechtsverbindlichen, grundstücksscharfen Festlegungen, sondern dient der Orientierung und bildet die Grundlage für spätere Detailplanungen und Entscheidungen, beispielsweise zum Fernwärmeausbau.