Energiesparen lernt Leverkusens Nachwuchs spielerisch: 26 städtische Schulen und 15 Kindertagesstätten haben sich im vergangenen Schuljahr am städtischen Projekt „energieLux - Klimaschutz an Leverkusener Schulen und Kindergärten“ beteiligt. Zum dritten Mal zeichneten die Kooperationspartner Stadtverwaltung und NaturGut Ophoven die Einrichtungen aus, die sich am fleißigsten für den Klimaschutz eingesetzt und Kosten gespart haben.
Oberbürgermeister Uwe Richrath überreichte am Dienstagmorgen in der Montanus Realschule „vergoldete“ Thermometer an die drei Sieger. Den ersten Platz belegte die Kerschensteiner Schule in Küppersteg, den zweiten die Montanus Realschule aus Steinbüchel und den dritten die Waldschule aus Schlebusch. „In Paris werden zurzeit die Spielregeln für die internationale Klimapolitik abgesteckt. Hier in Leverkusen handeln wir bereits ganz konkret“, so Oberbürgermeister Richrath. „Ich freue mich über das große Engagement der Kinder, die den Klimaschutz ernst nehmen und sich für eine lebenswerte Zukunft stark machen.“
Im Juni 2012 wurde das Energiesparprojekt eingeführt, das umweltpädagogische Aktivitäten genauso belohnt wie nachgewiesene Sparergebnisse. Für beide Anstrengungen wird eine Prämie vergeben. Die drei Einrichtungen, die besonders viele Aktionen zum Klimaschutz durchgeführt haben, erhalten zusätzlich zu ihrer energieLux-Prämie noch 500 Euro extra.
„Die teilnehmenden Schulen haben diesmal im Durchschnitt 16,3 Prozent [Vorjahr 12,6 Prozent] und die Kindergärten 8,9 Prozent [Vorjahr 9,2 Prozent] Energie im Vergleich zu den Referenzjahren 2009-2011 eingespart. Das sind zusammen über vier Mio. Kilowattstunden. Genug um 134 Vierpersonen-Haushalte im Einfamilienhaus mit Strom und Heizenergie zu versorgen“, erklärte Britta Demmer vom NaturGut Ophoven. Das Umweltzentrum koordiniert das Projekt und führt pädagogische Maßnahmen in den Schulen und Kindergärten durch.
Die hohen Energieeinsparungen seien allerdings nicht allein auf ein verändertes Nutzerverhalten zurückzuführen, erklärte Norbert Plaga von der Leverkusener Gebäudewirtschaft, sondern auch auf die Anstrengungen der städtischen Gebäudewirtschaft, die die Einrichtungen so energieeffizient wie möglich umbaut. „Allerdings würden diese Verbesserungen nicht zum Tragen kommen, wenn nicht auch das Nutzerverhalten optimiert würde“, so der Ingenieur.
Einige der Einrichtungen haben auch mehr Energie verbraucht als im Mittel der drei vorangegangenen Referenzjahre. „Jetzt müssen wir untersuchen, woran das liegt. Neben dem Nutzerverhalten können auch Umbauarbeiten oder die Nutzung zusätzlicher Räumlichkeiten im Rahmen der OGS oder Mensaversorgung die Ursache sein“, erklärte Britta Demmer vom NaturGut Ophoven.
Über fünf Millionen Euro gibt die Stadt jährlich dafür aus, Schulen, Kindergärten und die Verwaltungsgebäude mit Strom zu versorgen und zu heizen. „Mit Aktionen und Schulungen wollen wir Schüler, Lehrer, Kindergartenkinder und Erzieher für das Thema Energiesparen sensibilisieren und ihnen zeigen wie sie in ihrem Alltag zum Klimaschutz beitragen können“, so Britta Demmer.
In allen Klassen werden bspw. Energiesprecher gewählt und geschult. Sie achten darauf, dass richtig und effizient gelüftet wird und das Licht nur dann angeschaltet werden soll, wenn es wirklich nötig ist. So genannte E-Teams spüren gemeinsam mit dem Hausmeister Energielecks im Gebäude auf, und während einer Temperaturmesswoche überprüfen die Schulen und Kindergärten, ob die Heiztemperatur 20 Grad nicht übersteigt.
Im nächsten Jahr soll das energieLux-Projekt auf die Verwaltungsgebäude ausgedehnt werden. Ausgebildete energieLux-Schülerinnen und Schüler werden den städtischen Mitarbeitern zeigen wie in ihren Büros Strom und Heizenergie gespart werden kann.