25.09. Tournee-Premiere der Komödie "Schon wieder Sonntag" im Forum


Archivmeldung aus dem Jahr 2019
Veröffentlicht: 19.09.2019 // Quelle: KulturStadtLev

Der im Seniorenheim lebende Cooper (Joachim Bliese) begegnet seinem Alter mit sarkastischem Witz, flirtet mit Krankenschwester Wilson und liefert sich mit allen pointenreiche Wortgefechte, während sein stiller, sensibler Freund Aylott (Pavel Fieber) mit bangem Staunen die Erscheinungen des Alters betrachtet. Und Tochter Julia mit ihrem biederen Gespons Peter demonstrieren pflichtgemäße Betroffenheit beim monatlichen Höflichkeitsbesuch …
Larbeys berührendes Stück (ein warmherziger „Blick zurück nach vorn“) bringt alles mit, was eine Tragikomödie ausmacht: Tiefenschärfe, gut funktionierende, schwarzhumorige Dialoge, pfiffige Pointen – und mit Joachim Bliese einen großartigen Hauptdarsteller. „Ihm haucht Schauspieler Joachim Bliese nicht nur Leben ein, er verkörpert den alten Knurrhahn mit Leib und Seele“, so das Lob von Claudia Schülke 2018 in der FAZ. So wird nicht selten herzlich gelacht in dieser Inszenierung, wenn auch Heiterkeit und Melancholie dicht beieinanderliegen.

Zwei große Theater-Schauspieler stehen in dieser Produktion als Protagonisten auf der Bühne:
Joachim Bliese (geboren 1935) absolvierte seine Schauspielausbildung an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. Es folgten Theaterengagements am Schauspielhaus Wien, an den Städtischen Bühnen Oberhausen (1964/1965), am Thalia Theater Hamburg, am Theater am Neumarkt in Zürich, von 1981 bis 1991 am Schillertheater Berlin und an der Freien Volksbühne in Berlin. Gastengagements führten ihn an verschiedene Theaterbühnen in Stuttgart und Frankfurt am Main, an das Landestheater Coburg, an das Staatstheater Wiesbaden, an das Schauspiel Bonn, das Schauspielhaus Düsseldorf, an das Nationaltheater Mannheim und nach Basel. 2008 wurde er mit dem Rolf-Mares-Preis der Hamburger Theater ausgezeichnet.
Einem breiteren Publikum wurde er durch zahlreiche Rollen im Fernsehen bekannt (u.a. Tatort, Traumschiff, Der letzte Zeuge, Kommissarin Lucas), Bliese wurde dabei häufig in Kriminalserien und Kriminalfilmen eingesetzt. In der Fernsehreihe Tatort wirkte er in insgesamt vier Folgen mit. Bliese übernahm auch Rollen in einigen Kinoproduktionen, so unter anderem 1989 als Staatssekretär Hilper in der Produktion Das Spinnennetz unter der Regie von Leo Penn, ebenfalls 1989 als Botschafter in Bangkok Story und zuletzt 1991 in dem US-amerikanischen Agentenfilm Company Business von Nicholas Meyer.
Joachim Bliese ist mit dieser Tournee-Premiere nach 2010 („Minetti“) und 2017 („Chuzpe“) zum dritten Mal in Leverkusen zu Gast.

Pavel Fieber (geboren 1941) studierte Schauspiel, Regie und Musical am Max-Reinhardt-Seminar in Wien und an der Akademie für Musik und Darstellende Kunst Wien . 1965 trat er in Wien sein erstes Engagement am Theater der Courage und Theater im Centrum als Schauspieler an. 1967 spielte er an den Städtischen Bühnen Lübeck unter anderem Dunois in Die heilige Johanna der Schlachthöfe. Von 1968 bis 1972 war er als Schauspieler, Regisseur und zuletzt kommissarischer Oberspielleiter an den Städtischen Bühnen Mainz aktiv. Seine wichtigste Inszenierung in dieser Zeit war 1969 George Taboris Die Kannibalen. Von 1972 bis 1974 war Fieber Oberspielleiter am Theater Oberhausen, von 1974 bis 1978 am Stadttheater Ingolstadt. Er inszenierte mehrere Erst- und Uraufführungen von Pavel Kohout und Václav Havel. 1970 wurde er in der Tschechoslowakei zur Persona non grata erklärt und erhielt einige Zeit keine Einreisegenehmigung mehr. Von 1978 bis 1985 arbeitete er als freier Schauspieler und Regisseur unter anderem am Theater Wuppertal, am Theater Bonn, am Schauspielhaus Düsseldorf, am Theater des Westens in Berlin, an der Staatsoper Hamburg, am Staatstheater Karlsruhe, am Staatstheater Darmstadt und am Staatstheater Stuttgart. Von 1985 bis 1991 war Fieber Intendant am Theater Ulm. Hier inszenierte er unter anderem Nathan der Weise, Der Bockerer, Hamlet sowie Opern und Musicals. Von 1991 bis 1997 wirkte er als Intendant am Pfalztheater Kaiserslautern. Inszenierungen dort waren zum Beispiel Romeo und Julia, Othello und Wozzeck. 1997 wechselte er als Generalintendant an das Badische Staatstheater Karlsruhe, wo er bis 2002 amtierte. Von 2000 bis 2003 übernahm er zudem die künstlerische Leitung der Luisenburg-Festspiele in Wunsiedel. Von 2004 bis 2007 war er Intendant der Burgfestspiele Mayen. Fiebers Paraderolle als Schauspieler war die des Professor Higgins in dem Musical My Fair Lady, den er an zahlreichen Theatern verkörperte. Gelegentlich übernahm er auch Rollen im Film und Fernsehen, so z. B. 2008 als der Forstmeister Joseph Dillis in Der Komödienstadel – Der letzte Bär von Bayern. (Quelle: Wikipedia)

Mit dieser Vorstellung zieht die Schauspiel-Reihe für eine Interimszeit von der Festhalle Opladen, die aufgrund von Sanierungsarbeiten ab 2020 nicht mehr zur Verfügung steht, ins Forum um. Damit die Zuschauer nah am Spielgeschehen „dran“ bleiben können, werden für die Schauspielaufführungen im Großen Saal nur 600 Plätze verkauft, das Seitenparkett gesperrt und die Vorstellungen tonverstärkt. Auch Parkhaus, Restaurant und bequeme Sitze machen es fürs Publikum im Forum komfortabel …

Karten: 13,00 – 25,50 €. Ermäßigungen möglich.
Informationen und Karten unter www.kulturstadtlev.de


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

Kategorie: Kultur
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