Eichenprozessionsspinner: Brennhaare sind auch für Menschen gefährlich


Archivmeldung aus dem Jahr 2019
Veröffentlicht: 04.06.2019 // Quelle: Stadtverwaltung

Der Fachbereich Stadtgrün hat bei Baumkontrollen wie schon in den letzten Jahren ein vermehrtes Auftreten des Eichenprozessionsspinners (EPS) festgestellt. Speziell am Friedhof Reuschenberg wurde festgestellt, dass eine größere Anzahl von Bäumen betroffen ist. Es ist aber auszugehen, dass Eichen im gesamten Stadtgebiet betroffen sind.
Vom Eichenprozessionsspinner werden ausschließlich Eichen befallen. Charakteristisch sind die in der Krone, an Astgabeln und Stämmen gebildeten Gespinste sowie die langen weißen Haare der Raupen und die typische Anordnung der Tiere während ihrer "Prozession" von den Gespinsten zu den Fraßstellen an den Blättern. Sowohl die Raupen als auch die Falter sind nachtaktiv.
Der Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) ist ein für die menschliche Gesundheit gefährlicher Schadorganismus. Bis zur Verpuppung häutet sich die Raupe sechsmal. Ab der dritten Häutung bilden die Raupen zusätzlich zu den langen, sichtbaren Haaren ca. 0,1 – 0,25 mm lange "Brennhaare" aus, die ein spezielles Eiweißgift enthalten. Damit schützen sich die Raupen vor Fressfeinden. Diese Brennhaare verbleiben in den Gespinsten sowie am Stamm und reichern sich in der näheren Umgebung des Befallsgebietes an. Sie können bis zu 200 m weit vom Wind transportiert werden. Der Giftstoff bleibt ca. zwei Jahre lang aktiv.
Der Kontakt mit diesen Brennhaaren kann zu starken Reizungen und allergischen Reaktionen von Haut, Atemwegen und Schleimhäuten führen. Sobald entsprechende Symptome auftreten, sollte ein Arzt konsultiert werden. Ein zügiges Passieren befallener Bäume wird empfohlen. Längerer Aufenthalt im direkten Umfeld befallener Bäume sollte vermieden werden.
Befallene städtische Bäume werden zunächst durch eine Banderole am Stamm mit der Aufschrift: "Allergiegefahr durch Eichenprozessionsspinner - Raupen und Nester nicht berühren" gekennzeichnet. Der Fachbereich Stadtgrün lässt in von Menschen stark frequentierten Bereichen wie Kindergärten, Schulen, Spielplätzen und auf Liegewiesen die Gespinste, in denen sich die Raupen tagsüber aufhalten und Mitte/Ende Juni zur Verpuppung zusammenfinden, durch ein spezialisiertes Unternehmen mit einem Asbestsauger entfernen. Der Fachbereich Stadtgrün ist für die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinner auf den städtischen Grünflächen, Friedhöfen, in den Parkanlagen etc. zuständig. Bei einem Auftreten des Eichenprozessionsspinner auf Privatgrundstücken ist der Eigentümer zur Beseitigung verpflichtet, sofern die Allgemeinheit gefährdet ist.
Laien verwechseln den Eichenprozessionsspinner häufig mit der Gespinstmotte, die verschiedene Gehölze völlig kahl frisst und komplett mit Netzen einspinnt. Diese Raupe ist völlig ungefährlich und tritt in der Regel nicht bei Eichen auf.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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