Johanna Gastdorf aktiv für Wildbienen

Die Schauspielerin legt Wildblumenwiese in ihrem Schlebuscher Garten an

Archivmeldung aus dem Jahr 2019
Veröffentlicht: 19.02.2019 // Quelle: Gut Ophoven

Mehr als die Hälfte der 560 Wildbienenarten in Deutschland ist mittlerweile bedroht. Dabei ist die Insekten-Bestäubung so wichtig. Wer Äpfel, Birnen, Erdbeeren oder Himbeeren mag, dem sollte auch der Schutz der Wildbienen am Herzen liegen. Denn wir sind darauf angewiesen, dass die Wildbienen und andere Insekten unsere Kulturpflanzen bestäuben.

Johanna Gastdorf setzt sich aktiv für den Wildbienenschutz ein und zeigt, dass Wildbienenschutz nicht schwer ist und leicht nachzumachen. Gemeinsam mit Hans-Martin Kochanek legt sie ein Beet an, auf der bald verschiedene Futterpflanzen für Wildbienen wachsen können.
Johanna Gastdorf hat schon die letzten Vorarbeiten geleistet, denn zunächst muss der Boden von der Vegetation befreit werden. Denn wenn der Boden möglichst locker, nährstoffarm und Pflanzenfrei ist, können die Samen besser keimen. Auf den vegetationsfreien Aussaaten in bestehende Rasen oder Wiesen funktionieren in der Regel kaum.
Zur besseren Verteilung des Saatguts mischen Hans-Martin Kochanek und Frau Gastorf die Aussaatmenge mit Sand im Verhältnis 1:2 oder 1:3. 1,5g Samen je qm reichen schon. Anschließend ist es wichtig, die Einsaatfläche zu walzen oder mit einem Brett am Fuß etwas in das Saatbeet anzudrücken.
Ideal ist eine Einsaat ab Mitte März. Unter günstigen Bedingungen keimen die meisten Samen nachdem es warm wird innerhalb 2-4 Wochen. Etwa 8-12 Wochen nach der Aussaat kann man mit dem Blühbeginn rechnen. Jetzt wird die Wildblumenwiese ungefähr drei Monate blühen. Um das Blühen zu verlängern, sind noch Folgesaaten bis Ende April möglich. Im zweiten Jahr erblühen sowohl die (erneut versamten) Einjährigen, als auch die zwei- und mehrjährigen Arten. Das Beet jeweils im Herbst abmähen und das Mahgut etwas liegen lassen, damit es aussamen kann. Bei unseren Bodenverhältnissen in Leverkusen blüht so eine Wiese ungefähr 3 Jahre. Dann kann bei Wunsch neu eingesät werden.
Falls in ihrem Boden noch viel Samen von „Gartenunkräutern“ ist, können diese eventuell sehr schnell wachsen. Wenn diese nach der Aussaat etwa 20, 30 cm hoch sind und aus den schon immer da gewesenen „Gartenunkräutern“ wie Melde besteht, sollte man die Fläche einmal mähen und das Schnittgut entfernen. Die Mahd schadet den eingesäten Arten auf keinen Fall.
Hans-Martin Kochanek erläutert zwei Grundprinzipien, wenn es darum geht, Wildbienen und andere Insekten zu fördern: „Erstens: Es ist am besten, wenn es vom Frühjahr bis in den Herbst im Garten blüht. Es ist also darauf achten, sowohl früh-, mittel-, als auch spätblühende heimische Arten anzupflanzen, finden viele verschiedene Insektenarten stets ausreichend Nahrung in Ihrem Garten. Zweitens: Die richtige Blumenmischung. Es ist wichtig, dass keine Blumen mit gefüllten Blüten verwendet werden – da findet keine Biene Nektar. Gefüllte Blüten erkennt man daran, dass diese keine Staubblätter besitzen“.
Hans-Martin Kochanek hat deshalb eine besondere Wildblumen-Mischung für Wildbienen mitgebracht. Der Biologe Dr. Paul Westrich, der sich seit über 40 Jahren intensiv mit Wildbienen auseinandersetzt, hat zusammen mit Bernd Dittrich von der Kräutergärtnerei Syringa Samenmischungen entwickelt. Sie enthält 35 ein-, zwei- und mehrjährige Arten und bleibt damit dauerhaft attraktiv.
Viele im Handel befindliche Mischungen sind aus Sicht unserer Insekten eine reine Mogelpackung. Der Schwerpunkt liegt fast ausschließlich auf dem Show-Effekt der Blüten, nicht auf dem ökologischen Nutzen. Zu diesem Zweck werden viele Pflanzenarten mit gefüllten Blüten verwendet, bei denen die Staubblätter zu sterilen Blütenblättern umgewandelt sind. Derartige Blüten locken Insekten zwar an, bieten dann leider nur sehr wenig oder gar keine Pollen und Nektar an und können daher nicht zur Insektenernährung beitragen. Und da sind auch gezüchtete Arten oder nichteinheimische Pflanzen mit dabei. Denn viele exotische Arten können von unseren Insektenarten nicht verwertet werden.

Die neu entwickelte Wildblumenmischung von Dr. Westrich und Bernd Dittrich liefert kein künstlich aufgedonnertes Blütenfeuerwerk, ist aber aus ökologischer Sicht um Längen sinnvoller. „Wildbienen werden diese Mischung lieben!“ sagt Dr. Hans-Martin Kochanek. Alle 35 Arten stellen jedoch ein wichtiges Nahrungsangebot für Honig- und Wildbienen dar, zu denen u. a. Seidenbienen, Pelzbienen, Mauerbienen, Holzbienen und Hummeln zählen. Zur Brutversorgung werden Nektar, aber vor allem Blütenpollen benötigt, den die Wildbienen an den angebotenen Pflanzen reichlich finden. Die Mischung kann man online (https://www.syringa-pflanzen.de), aber auch auf dem NaturGut Ophoven für 7,00 Euro bekommen. Sie reicht für 10 m².


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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