Kirchenpartnerschaft mit Lukajange


Archivmeldung aus dem Jahr 2018
Veröffentlicht: 27.08.2018 // Quelle: Internet Initiative

Seit 33 Jahren unterhält der Kirchenkreis Leverkusen eine Partnerschaft mit dem Kirchenkreis Lukajange im Nordwesten Tansanias (Karagwe). Gegenseitige Besuche sind fester Bestandteil der Arbeit: sich begegnen, miteinander den Alltag zu teilen, die Freuden und Probleme kennen zu lernen.
Drei Wochen lang (13. Juli bis 30 .Juli) war eine Delegation des Kirchenkreises Leverkusen in Tansania zu Besuch und hat auch die von der Partnerschaft geförderten Projekte besucht. Unter anderem geht es um verschiedene Projekte, um sich einen Existenz zu schaffen, die mit insgesamt 7000 Euro ausgestattet wurden. So wurden zielgerichtet Frauen Mikrokredite zur Verfügung gestellt, beispielsweise eine Popcornmaschine für den Markt, Bauelemente gießen und der Herstellung von Seifen.
Pfarrerin Anne Becker und Micha Weyers berichteten heute im Rahmen einer Pressekonferenz von Ihren Erlebnisse, die sie auf der Reise zusammen mit Carsten Ehren, Bettina Növer, Martina Weber und Arnd Weyers machten.

Ergänzungen des Kirchenkreises vom 28.08.
Partnerschaft zwischen den Kirchenkreisen Leverkusen und Lukajange/Tansania


Die Partnerschaft besteht seit 1985.
Sie ruht auf zwei Säulen: gegenseitige Besuche und Projektunterstützung.
Alle vier Jahre fährt eine Delegation aus dem Kirchenkreis Leverkusen nach Lukajange und alle vier Jahre kommt eine Delegation aus Lukajange nach Leverkusen. Die Besuche helfen, die Partner in ihren jeweiligen Lebenssituationen kennen zu lernen und voneinander zu lernen.
Vom 13 Juli bis zum 30.Juli war eine Delegation aus dem Kirchenkreis Leverkusen in Lukajange, zu ihr gehörten:
Pfarrerin Anne Becker (Monheim)
Kirchenmusiker Carsten Ehret (Leichlingen)
Pfarrerin Bettina Növer (Opladen)
Martina Weber (Presbyterin Leverkusen Wiesdorf)
Arnd Weyers (Leichlingen)
Micha Weyers (Leichlingen)

Schwerpunkt der Besuchsreise lag in diesem Jahr auf dem Kennenlernen der Projekte, die durch eine Mikrofinanzierung entstanden sind. Bisher sind Frauengruppen in den Genuss der Mikrokredite gekommen. Sie haben verschiedenste Projekte damit verwirklicht.
- Markttaschen knüpfen
- Seifen herstellen
- Marktstände mit Kleidung und Gemüse/Obst
- Popcornproduktion
- Bauelemente (z.B. Balustraden) gießen, uam.
Die Frauen haben sich ein striktes Reglement gegeben, in welchem die Bedingungen für die Rückzahlung der Kredite (innerhalb von 6 Monaten mit 5% Zinsen) festgehalten werden. Falls eine Frau ihren Kredit nicht bedienen kann, springt zunächst die Frauengruppe, der sie angehört, für den Ausfall ein. Kann auch diese nicht helfen, bekommt die Frauengruppe in der nächsten Runde keine neuen Kredite.
Die Frauen nutzen das erwirtschaftete Geld für verschiedene Zwecke: Schulgeld für die Kinder erwirtschaften, Kauf von einer Ziege oder gar einer Kuh, um die Ernährungssituation der Familie zu verbessern, aber auch, um ihre Kirchengemeinde bei Aktivitäten zu unterstützen.

Die Delegation hat an drei Gottesdiensten teilgenommen:
1. Sonntag (15.Juli) Nach einem Festgottesdienst mit vielen Chören, gab es im Anschluss einen Chorwettbewerb mit Chören aus allen acht Gemeinden des Kirchenkreises Lukajange. Dabei gab es einen Pflichtvortrag und ein frei gewähltes Stück. Neben der musikalischen Darbietung wurde auch die Choreographie bewertet. Gewinner: Kayanga
2. Sonntag (22.Juli) Diakoniesonntag, Predigt von Pfarrerin Növer
3. Sonntag (29. Juli) Einweihung einer neuen Kirche in Chonyonyo (Gemeinde Rukole)
Eine solch wichtige Sache wird natürlich vom Bischof, Dr. Benson Bagonza, persönlich vorgenommen. Da er an diesem Tag noch nach Daressalam fliegen musste, wurde der Gottesdienst auf 8Uhr vorverlegt. So begann der Gottesdienst vor einer recht kleinen Gemeinde, da die Verlegung recht kurzfristig bekannt wurde. Am Ende der 6-stündigen Veranstaltung war die Kirche mit schätzungsweise 400-500 Menschen gut gefüllt.
Das Ritual der Kircheneröffnung beginnt mit einem siebenmaligen Umzug der Geistlichen um die Kirche. Dann beginnt der Gottesdienst, in dem auch noch einige Taufen stattfanden und natürlich Abendmahl. Nach dem Gottesdienst werden die Sachmittel, die statt Geld für die Kollekte gegeben wurden, versteigert. Anschließend gab es Gruß- und Dankesworte zur Eröffnung der Kirche. Danach war die Energie der Besucher noch nicht am Ende, man befand, dass es sich lohne, noch schnell ein Fundraising zu veranstalten, da man den Boden der Kirche gern mit Fließen auslegen möchte. Hier waren die Pfarrer/in und ihre Frauen gefragt: sie mussten sich durch die Menge drängeln und überall dort, wo jemand mit Geldscheinen wedelte, sie einsammeln. So kamen noch einmal ca. 500€ zusammen. Gegen 13.30 Uhr gab es Mittagessen für alle. (Speisung der 500).

Weitere wichtige Besuchstermine waren die kirchliche Sekundarschule (Karaseco). Hier unterstützen Sponsoren aus dem Kirchenkreis Leverkusen Schülerinnen und Schüler aus armen Familien, indem sie das Schulgeld für sie bezahlen.
In direkter Nachbarschaft zur Schule entsteht Karuco – die landwirtschaftliche Universität, ein Traum von Bischof Bagonza, der langsam Wirklichkeit wird. Dort konnten wir uns von den Fortschritten des Projektes überzeugen.

Die Delegation wurde begleitet von dem Stellvertreter des Bischofs Dean Yoram Karusya, der uns nicht nur täglich an die Orte des Geschehens brachte, sondern uns auch immer wieder mit Informationen ausstattete, unendliche viele Fragen beantwortete und ständig die Aufgabe des Übersetzers übernahm.


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

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