Hoch hinaus für den Kronenschnitt

Baumpflege in Leverkusen

Archivmeldung aus dem Jahr 2012
Veröffentlicht: 23.08.2012 // Quelle: Stadtverwaltung

Was früher Gärtner erledigten, übernehmen heute "European Tree Worker". Die ausgebildeten Kletterer haben sich auf Baumpflege mittels Seil spezialisiert, eine Technik, die auch am Donnerstag, 23. August, im Wilhelm-Dopatka-Stadtpark in Leverkusen-Wiesdorf zum Einsatz kam. Drei Linden wurden dort in der Krone von toten, kranken Ästen und zu weit herausragendem Holz befreit. Lothar Schmitz, Fachbereichsleiter Stadtgrün, Ulrich Hammer, Abteilungsleiter und Baumkontrolleur Florian Bremicker erklärten vor Ort was es mit der Baumpflege im Stadtgebiet auf sich hat.

Hoher Baumbestand in Leverkusen
Die drei Linden im Wilhelm-Dopatka-Stadtpark sind nur ein Beispiel für Pflegefälle in Leverkusen. Im Stadtgebiet gibt es 21.000 registrierte Bäume von jung bis alt, rund 3000 davon sind Linden. Zusätzlich wachsen viele weitere Bäume in etlichen Park- und Grünanlagen. "Der Bedarf an Pflegemaßnahmen ist dementsprechend hoch", sagt Ulrich Hammer. Die Baumart Linde macht es aber einfacher: Mit ihrer Klimafestigkeit, Bodentoleranz und Schnittverträglichkeit ist sie ein geeigneter Stadtbaum und gehört damit zu den vorherrschenden Baumarten in Leverkusen. Daneben gibt es noch weitere Arten wie Ahorn, Eiche und Platane.
Um die Pflege kommt jedoch kein Baum herum: "Wachsen Bäume in der Nähe von Menschen, werden automatisch auch Ansprüche an sie gestellt, die oft nur durch Schnittmaßnahmen erfüllbar sind", so Hammer. Bestes Beispiel dazu ist das Lichtraumprofil: Auf Straßen muss ein freier Raum von 4,5 Metern eingehalten werden, auf Gehwegen von 2,5 Metern. In diesen Bereich darf kein Geäst reinragen, das die Verkehrssicherheit beeinträchtigen könnte.
Nicht nur für die Sicherung des Stadtverkehrs wird Baumpflege eingesetzt, auch im Hinblick auf Naturschutz spielt sie eine wichtige Rolle. Die Pflege der Bäume zielt vor allem auf die Erhaltung eines gesunden und vitalen Baumbestands ab. "Bäume haben eine vielfältige Funktion im Stadtgebiet, seien es klimatische, gestalterische oder historische Gründe, die Pflegemaßnahmen zu einem zentralen Thema machen", sagt Lothar Schmitz. "Nicht zuletzt kennzeichnet ein hoher Baumbestand die Lebensqualität und Wertigkeit grüner Stadtquartiere, wie hier in Leverkusen."

Baumpflege - mehr als ein fachgerechter Schnitt
Insgesamt gibt die Stadt rund 275.000 Euro im Jahr für Baumpflegemaßnahmen aus. Um die Standfestigkeit und Gesundheit der Bäume zu überprüfen, sind Florian Bremicker und zwei weitere Baumkontrolleure regelmäßig unterwegs. Sie analysieren die Körpersprache der Bäume und suchen nach Merkmalen, die Hinweise auf die Gesundheit und Stabilität geben könnten. "Eine lichte Krone kann auf Vitalitätsprobleme und eine `Wipfeldürre´ - abgestorbene Äste im oberen Kronenbereich - kann wiederum auf Probleme im Wurzelbereich hindeuten", erklärt er. "In diesem Fall müssen die Bäume fachgerecht beschnitten werden."
Die Baumpflege umfasst aber nicht nur den richtigen Schnitt, sondern kann bei Bedarf auch den Einbau einer Kronensicherung bedeuten, die Ausbrüche der Äste verhindern soll. Auch die richtige Bewässerung und Düngung sowie allgemeine Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen spielen bei der Pflege eine Rolle.

Am Seil in die Bäume steigen
Bei den drei Linden im Stadtpark geht es um einen Kronenschnitt. Hierfür eignet sich am besten die Seilklettertechnik, die es den Kletterern erlaubt in jeder Höhe und an jede beliebige Stelle im Baum zu gelangen. Sieht einfach aus, ist aber gewagt: Bei dieser Technik klettert der Baumpfleger direkt in die Krone hinein, um den Baum von Totholz zu befreien "So können Äste kontrolliert abgeschnitten und abgeseilt werden, ohne das Umfeld zu beschädigen und größere Maschinen einzusetzen", sagt Baumpfleger Christian Aepfelbach.
Um wie die Seilkletterer im Wilhelm-Dopatka-Park in die Bäume zu steigen, bedarf es jedoch mehr als nur Kraft und Geschick. Wer so hoch hinaus will, braucht eine Ausbildung zum European Tree Worker, die nur durch bestimmte Berufskletterschulen erfolgen kann. Weitere Voraussetzung für diesen Beruf ist absolute Schwindelfreiheit.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129, Ahornweg 1, Ahornweg 3, Ahornweg 9

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