Elfen vor Russland-Expedition


Archivmeldung aus dem Jahr 2012
Veröffentlicht: 09.02.2012 // Quelle: Handball-Elfen

3500 Kilometer Anreise, vier Flüge und drei Stunden Zeitverschiebung für zwei Spiele über 60 Minuten - die Handballerinnen von Bayer Leverkusen stehen im Achtelfinale des EHF-Pokals nicht nur vor einer sportliche Herausforderung. "Das ist Europapokal und wir freuen uns auf dieses Abenteuer", sagte Trainerin Renate Wolf.

In Astrachan, rund 400 Kilometer südlich von Wolgograd am Kaspischen Meer, wollen die Elfen am Samstag (14 Uhr MEZ) und Sonntag (11 Uhr MEZ) ihrer Erfolgsstory 2012 ein weiteres Kapitel hinzufügen und auch nach diesem Wochenende noch auf drei Hochzeiten tanzen. Bisher kann sich das neue Jahr aus Sicht der Rheinländerinnen nämlich durchaus sehen lassen: Als einziger Erstligist ist man noch ungeschlagen und neben dem HC Leipzig noch in drei Wettbewerben vertreten. Beide Serien sollen wenn möglich auch nach dem Trip ins Russische noch Bestand haben. Die Runde der letzten Acht ist das erklärte Ziel des vor allem auswärts überzeugenden Tabellendritten der Bundesliga.

Gegen Astrachanotschka Astrachan erwartet Renate Wolf "ein Duell auf Augenhöhe" und hofft, dass ihre Mannschaft nach dem glücklichen Weiterkommen in der ersten Runde gegen Amsterdam trotz zweistelliger Minusgrade gleich auf Betriebstemperatur ist. "Ein Weiterkommen ist machbar, dafür müssen wir aber in beiden Partien jeweils unsere optimale Leistung abrufen", so Wolf. Den derzeitigen Tabellensechsten in der Liga des vierfachen Weltmeisters schätzt die 54 Jahre alte ehemalige Nationalspielerin als "typisch russisch ein" - stark im Rückraum, schnell über die Außen und individuell sowie technisch sehr gut ausgebildet.

Vor allem die Defensive der Elfen muss sich auf Schwerstarbeit einstellen. Mit den Legionären Ekaterina Peche (Aserbaidschan) und Valiantsina Yankouskaya (Weißrussland) hat Astrachan zwei echte Shooterinnen in seinen Reihen, die für rund ein Drittel der Tore verantwortlich sind. "Körperlich dagegen zu halten und nicht zimperlich agieren, wird entscheidend sein. International wird anders gespielt, darauf müssen wir uns einstellen", sagte Wolf und ergänzte: "Wir müssen dahin gehen, wo es weh tut. Nur dann können wir bestehen."

Komplettiert wird der Rückraum durch die ehemalige Oldenburgerin Natalia Parchina, die sowohl in der Offensive, als auch in der Defensive das Spiel der Russinnen lenkt. Mit acht Siegen und sieben Niederlagen stehen Parchina und Co. in der heimischen Liga klar im Schatten der drei Top-Teams Swesda Swenigorod, Dinamo Wolgograd und Rostow-Don und mussten in den letzten Partien herbe Klatschen hinnehmen.

Davon wollen sich die Bayer-Damen allerdings nicht blenden lassen, gehen nach der gelungenen Generalprobe im Achtelfinale des DHB-Pokals gegen Borussia Dortmund (36:26) aber mit Selbstvertrauen in die Partie. "Wir müssen uns nicht verstecken, haben in den letzten Wochen eine gute Entwicklung genommen", erklärte Wolf. Personell kann die 54-jährige aus dem Vollen schöpfen, auch die holländische Nationalspielerin Joyce Hilster ist nach ihrem Bruch des linken Mittelfingers wieder einsatzfähig.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Sport
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