DM: Markus Esser dominiert in Kassel


Archivmeldung aus dem Jahr 2011
Veröffentlicht: 24.07.2011 // Quelle: TSV Bayer 04

In beeindruckender Manier hat Markus Esser in Kassel seinen fünften Deutschen Meistertitel geholt. Mit 78,44 Meter bestätigte der Leverkusener einmal mehr die Norm für die WM. Erfolgreichste Titelsammlerin war jedoch Cathleen Tschirch, die sich zu ihrem 32. Geburtstag gleich zweifach selbst beschenkte. Außerdem gelang der 4x400-Meter-Staffel des TSV der fünfte Titel in Folge.
Der erwartete Regen vermieste Hammerwerfer Markus Esser nicht die Laune, sondern bestätigte seinen Ruf als Regenmann. Wie schon bei der Team-EM in Stockholm (18./19.07.) startete der 31-Jährige mit einer schwarzen Mütze und erwischte trotz der widrigen Bedingungen einen glänzenden Tag. Bereits im ersten Versuch schleuderte der Leverkusener den 7,25-Kilogramm-Hammer auf 78,34 Meter und erfüllte so abermals die WM-Norm (78,00 m).

Erwartungsgemäß entwickelte sich der Wettkampf zur One-Man-Show, die Markus Esser noch einmal mit 78,44 Meter im vierten Versuch krönte. „Das war genau mein Wetter, aber eigentlich habe ich mit einer Weite über 79 Metern geliebäugelt. Insgesamt war das aber okay“, sagte der frühere WM-Fünfte. Dahinter zeigte Benjamin Boruschewski mit 71,73 Meter einen guten Wettkampf und freute sich in der Endabrechnung über Bronze.

An ihrem 32. Geburtstag erwischte Cathleen Tschirch bei der ersten Entscheidung des Tages, den 4x100 Metern, einen Einstand nach Maß. Überraschend gewann das Bayer-04-Quartett in 44,99 Sekunden mit Julia Brandt, Cathleen Tschirch, Mareike Peters und Siebenkampf-Vizeweltmeisterin Jennifer Oeser den Titel vor den favorisierten Wattenscheidern. „Das haben wir nicht erwartet, aber so war das ein guter Einstieg in das Wochenende“, sagte Jennifer Oeser strahlend nach dem Lauf. 1993 ging zum letzten Mal Gold an die Sprinterinnen des TSV Bayer 04 Leverkusen.

Am Ende von Tag eins sorgte die Staffel-WM-Dritte von 2009 für den zweiten unerwarteten Erfolg. Über 100 Meter schoss die Mitfavoritin Yasmin Kwadwo (TV Wattenscheid 01) zu schnell aus dem Startblock und wurde daraufhin disqualifiziert. Im zweiten Anlauf stürmte Cathleen Tschirch in 11,52 Sekunden zu ihrem ersten 100-Meter-Titel in ihrer Karriere. „Muss man erst so alt werden, um Deutsche Meisterin zu werden“, fragte die glückliche Siegerin süffisant und erklärte, dass sie sich „sehr freut und einfach gut drauf war.“ Die zweite Leverkusenerin im Endlauf, Mareike Peters, kam in 12.04 Sekunden auf den sechsten Rang.

Seit 2007 ist das Frauen-Quartett aus Leverkusen über die Stadionrunde ungeschlagen und auch in diesem Jahr ließen die Bayer-Langsprinterinnen nichts anbrennen. In 3:38,25 Minuten holten Julia Förster, Wiebke Ullmann, Annett Horna und Sorina Nwachukwu das fünfte Gold in Folge und verbesserten dazu die deutsche Jahresbestzeit deutlich.

Etwas enttäuscht schien dagegen Stabhochspringerin Silke Spiegelburg zu sein, die im Duell mit der derzeit starken Martina Strutz (ESV Hagenow) Zweite wurde. Die Deutsche Rekordhalterin aus Norddeutschland überquerte als Einzige Athletin 4,65 Meter. Silke Spiegelburg kam mit 4,60 Meter auf den Silberrang. „Es war ein schwieriger Wettkampf. Auch am Anfang waren die Sprünge technisch nicht ganz rund. Mir fehlt auch noch ein bisschen der Aufbau aus dem Frühjahr. Ich konnte krankheitsbedingt das Trainingslager nicht absolvieren. Das merke ich immer noch. Ich komme eigentlich jetzt erst richtig in Fahrt und bin voll bei meiner Power.“

Auch Annett Horna haderte kurzzeitig mit ihrem zweiten Platz über 800 Meter in 2:06.86 Minuten. „Ich bin auf Titel gelaufen, aber ich konnte auf den letzten Metern keinen Druck mehr machen“, sagte die Deutsche Vizemeisterin, die auch schon im Vorjahr auf Platz zwei kam. Trainingskollege Robin Schembera hatte einen schwarzen Tag. Der Gold-Favorit zerrte sich einen Muskel in der linken Kniekehle und musste nach einer Steigerung vor dem Finale auf seinen Start verzichten. „Wir lassen jetzt abklären, was genau los ist. Aber es ist sehr schade, weil ich gut drauf war“, erklärte der Hallen-EM-Finalist enttäuscht.

Die Leverkusener Top-Acht-Platzierungen in der Übersicht:

Männer: 1.500 Meter: 5. Daniel Gruber 3:59,63 Minuten Weitsprung: 6. Alyn Camara 7,69 m; Hochsprung: 6. Sebastian Kneifel 2,05 m; Stabhochsprung: 6. Hendrik Gruber 5,42 m, 8. Michel Frauen 5,32 m; Hammerwurf: 1. Markus Esser, 78,44 m; 3. Benjamin Boruschewski 71,73 m, 4. Sven Möhsner 71,11 m.

Frauen: 100 Meter: 1. Cathleen Tschirch 11,52 sec; 200 Meter: 7. Mareike Peters 24,14 sec; 400 Meter: 6. Wiebke Ullmann 54,04 sec; 800 Meter: 2. Annett Horna 2:06,86 min, 7. Sabrina Buchrucker, 2:08,55 min; 5.000 Meter: 4. Veronica Pohl 16:34,58 min, 5. Christina Kröckert 16:39,29 min; 3.000 Meter Hindernis: 7. Veronica Pohl 10:45,00 min; 100 Meter Hürden: 5. Jennifer Oeser 13,65 sec; Hochsprung: 7. Katarina Mögenburg 1,74 m; Stabhochsprung: 2. Silke Spiegelburg 4,60 m; Hammerwurf: 8. Daniela Manz 57,53 m; Speerwurf: 2.Katharina Molitor 64,67 m, 5. Linda Stahl 57,67 m; 4x100 Meter: 1. TSV Bayer 04 (Brandt, Tschirch, Peters, Oeser) 44,99 sec.; 4x400 Meter: 1. TSV Bayer 04 (Förster, Ullmann, Horna, Nwachukwu) 3:38,25 min, 4. (Wilden, Peters, Klaassen, Mehring) 3:51,14 min.


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

Kategorie: Sport
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