Investor für DyStar gefunden

Indische Firma Kiri Dyes & Chemicals Ltd. plant Übernahme von vier deutschen Standorten und 36 internationalen Tochtergesellschaften

Archivmeldung aus dem Jahr 2009
Veröffentlicht: 11.12.2009 // Quelle: DyStar

# Bis zu 800 Arbeitsplätze in Deutschland und rund 2.000 weltweit könnten erhalten bleiben
#Gläubigerausschüsse stimmen Kaufvertrag zu - Vollzug erst im Januar 2010 möglich

Für die Fortführung der Geschäftsaktivitäten der DyStar Textilfarben GmbH und der Produktion an drei deutschen Standorten ist mit der börsennotierten indischen Kiri Dyes & Chemicals Ltd. (KDCL) ein Investor gefunden. „Wir haben einen Investor gefunden, der den Geschäftsbetrieb und die Standorte Frankfurt/Main, Leverkusen, Ludwigshafen und Brunsbüttel erwerben will. Damit könnten bis zu 800 Arbeitsplätze in Deutschland und rund 2.000 weltweit erhalten werden,“ teilten die Insolvenzverwalter Miguel Grosser von der Kanzlei JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter und Dr. Stephan Laubereau von PLUTA Rechtsanwalts GmbH heute mit.

Nach dem jetzt unterzeichneten Kaufvertrag würde die KDCL den Geschäftsbetrieb der DyStar Gruppe mit den deutschen Standorten Frankfurt/Main, Leverkusen, Ludwigshafen und Brunsbüttel sowie 36 internationale Tochtergesellschaften erwerben. Nicht übernommen wird der Standort Geretsried. „Das Konzept von KDCL bietet eine Chance auf den Erhalt der DyStar-Gruppe,“ betonten Grosser und Laubereau.

Die Gläubigerausschüsse haben der Transaktion bereits zugestimmt, sie steht allerdings noch unter einem Finanzierungsvorbehalt, dem Vorbehalt erforderlicher kartellrechtlicher Genehmigungen sowie weiteren Bedingungen (Zustimmung der Konsortialbanken). KDCL hat sich verpflichtet, zu Anfang des neuen Jahres die Finanzierung der Übernahme des operativen Geschäfts der DyStarGruppe zu sichern. Sollten alle Vereinbarungen wie geplant erfüllt werden, könnte der Kaufvertrag im Januar 2010 vollzogen werden.

Damit wären die Voraussetzungen geschaffen, um die Produktion an den Standorten Brunsbüttel und Leverkusen wieder aufnehmen zu können. Die Indigo-Produktion am Standort Ludwigshafen läuft ohne Unterbrechung weiter. „Für den Standort Geretsried arbeiten wir weiter an einer Lösung, allerdings sind wir hier noch weiter auf der Suche nach potenziellen Investoren,“ so Grosser und Laubereau.

Die DyStar Textilfarben GmbH führt ihren Geschäftsbetrieb, den weltweiten Handel und den Vertrieb von Farben, Hilfsstoffen und Dienstleistungen für die textil- und lederverarbeitende Industrie auch nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens zum 1. Dezember unter der Verantwortung von Insolvenzverwalter Miguel Grosser in vollem Umfang fort.

„Uns ist es mit Hilfe von KDCL gelungen, den Mitarbeitern der Standorte Frankfurt/Main, Leverkusen, Ludwigshafen und Brunsbüttel eine Transfergesellschaft zur Beschäftigung und Qualifizierung anzubieten. Gelingt der planmäßige Vollzug der Transaktion mit KDCL würde diese voraussichtlich schon im Januar die Mehrheit der freigestellten Mitarbeiter wieder anstellen können,“ so Dr. Stephan Laubereau. „Die genauen Details dazu werden noch geklärt.“

Nach einer intensiven weltweiten Investorensuche wurde in der Endphase noch mit drei Interessenten verhandelt. Das Konzept der indischen Kiri Dyes & Chemicals Ltd. kristallisierte sich schließlich als das vorteilhafteste heraus. „Wir haben hier bei den Verhandlungen in den vergangenen Tagen schnelle Fortschritte erzielt. Das war nur möglich durch eine ausgezeichnete Vorbereitung und die Professionalität aller Beteiligten,“ so Grosser und Laubereau.

Weitere Informationen:
Die 1998 in Ahmedabad gegründete Kiri Dyes & Chemicals Ltd. etablierte sich als eine kostengünstige und hoch integrierte Farbstoffproduktion in Indien. Kiri Dyes & Chemicals Ltd. ist eine börsennotierte indische Firma mit einer Kapitalisierung am Markt von 130m Euro. Mit dem Kauf der DyStar-Gruppe erschließt sich KDCL Zugang zu neuen Märkten und Kundengruppen.

Die Kanzlei JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter ist auf hochkomplexe Insolvenzverfahren mit Konzernstrukturen von überregionaler Bedeutung spezialisiert und wird oft bestellt, wenn aus Sicht des jeweiligen Insolvenzgerichts viel auf dem Spiel steht. Sie zählt heute mit 22 Anwälten an sieben Standorten zu den führenden Kanzleien auf dem Gebiet der Insolvenzverwaltung in Deutschland. Der Rechtsanwalt und Fachanwalt für Insolvenzrecht Miguel Grosser leitet das Frankfurter Büro von JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter.
Mit weit über 240 neuen Firmen-Insolvenzen in 2008 und 30 bestellten Insolvenzverwaltern in insgesamt 24 Büros in Deutschland, Italien und Spanien zählt die PLUTA Rechtsanwalts GmbH zur Spitzengruppe der deutschen Insolvenzverwalter-Firmen. Dr. Stephan Laubereau führt dabei die Niederlassungen in Frankfurt und Koblenz.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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