Olympia: Ecker und Nerius liebäugeln mit Edelmetall


Archivmeldung aus dem Jahr 2008
Veröffentlicht: 11.08.2008 // Quelle: TSV Bayer 04

Nach vielen Monaten intensivster Vorbereitung wird es für die Leichtathleten des TSV Bayer 04 Leverkusen bei den Olympischen Sommerspielen in Peking (China) ernst. Zu den aussichtsreichsten Medaillenanwärtern gehören Speerwerferin Steffi Nerius und Stabhochspringer Danny Ecker. Aber auch Markus Esser (Hammer), Jennifer Oeser (Siebenkampf), Silke Spiegelburg (Stab), Sebastian Bayer (Weit), Katharina Molitor (Speer), Melanie Kraus (Marathon), Mareike Peters (4x100 m) und Sorina Nwachukwu (4x400 m) wollen den Einzug in den Endkampf schaffen und sich dort so teuer wie möglich verkaufen.

Trotz ihres jungen Alters von 22 Jahren sind es für Silke Spiegelburg nach Athen 2004 bereits die zweiten Olympischen Spiele. Damals belegte die Stabhochspringerin mit 4,20 Metern den 13. Platz. Doch derartige Höhen hat Spiegelburg in diesem Jahr lange hinter sich gelassen, führt sie doch mit 4,70 Metern die deutsche Jahresbestenliste souverän an. „Das Finale sollte auf jeden Fall das oberste Ziel sein“, äußerte sie und hat auch die Marschroute dahin schon festgelegt: „Eine 4,50 -4,55 Metern wird man dazu springen müssen.“ Wie hoch es dann in der Runde der letzten Zwölf gehen soll, will sich die EM-Sechste nicht festlegen. Eine „schöne Höhe“ soll es aber auf jeden Fall werden.

Nicht ganz so gut lief bisher die Saison für Danny Ecker, denn er hadert immer noch mit seiner Achillessehne. „Es ist noch nicht alles wieder gut und schmerzfrei in den Wettkampf zu gehen, ist ausgeschlossen. Aber ich habe mich professionell vorbereitet und kann mir nichts vorwerfen“, schilderte der Hallen-Europameister die Ausgangslage und fügte kämpferisch hinzu: „Ich will eine Medaille gewinnen, das Potential ist da und auch das nervliche Gerüst. Höhen bis 5,90 Meter habe ich drauf.“ Ob es in Peking mit einem Platz auf dem Treppchen klappt, liegt allerdings nicht nur in der Hand des WM-Dritten: „Olympischen Spiele haben ihre eigenen Gesetze und es ist immer tagesformabhängig.“

Obwohl Steffi Nerius bei den letzten sechs internationalen Saisonhöhepunkten stets mit Edelmetall nach Hause kehrte, lief diese Saison auch für sie noch nicht richtig rund: „Ich hoffe, die Form kommt noch. Es wäre eine kleine Sensation, wenn ich wieder eine Medaille holen würde. Ich versuche es anzugehen, aber es wird schwer“, erklärte die Olympia-Zweite von Athen. Mit etwas vorsichtigeren Erwartungen geht Disziplikollegin Katharina Molitor in den Wettkampf: „In der Qualifikation will ich Bestleistung werfen und es wäre super, wenn es dann fürs Finale reicht.“ Derzeit liegt der Hausrekord der Studentin bei 61,74 Metern.

Das Finale ist auch der erklärte Ziel von Markus Esser. „In Peking werden 78,50 Meter für den Endkampf notwendig sein, den möchte ich erreichen“, sagte der Leverkusener. An eine Medaille will der WM-Achte hingegen nicht denken.

Sebastian Bayer formuliert sein Ziel zunächst nur anhand von Zahlen, denn der Sportsoldat möchte seine Weitenjagd aus diesem Jahr auch in China fortsetzen. „Ich will in Peking meine Vorleistung bestätigen und vielleicht an die 8,20 Meter springen“, sagte Bayer. Gelingt ihm dies, würde er seine Bestleistung um weitere fünf Zentimeter steigern.

Die mit 16 Jahren längste Vorbereitung – vier Versuche brauchte die 33-Jährige, bis es mit der Olympia-Qualifikation endlich geklappt hat – , aber in Peking auch den längsten Wettkampf hat Melanie Kraus. Mit dem „gleichen Respekt wie vor der WM in Osaka“ will die Apothekerin die 42,195 Kilometer angehen und sieht sich selbst dabei als größte Gegnerin.

Hohe Erwartungen stecken nach Platz vier bei der EM und Rang sieben bei der WM auch in Jennifer Oeser. Wenngleich die Polizeimeisterin versucht, sich von ihrem Wettkampf abzulenken: „Noch bin ich ganz ruhig, und konzentriere mich auf die letzten Trainingseinheiten“, sagte die 24-Jährige.

Für Mareike Peters und Sorina Nwachukwu ist das Peking-Ziel in zwei Schritte gegliedert. Erstmal müssen sich beide Sprinterinnen ihren Platz in der 4x100-Meter- beziehungsweise 4x400-Meter-Staffel des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) erkämpfen, ehe das Ziel beider Quartetts der Endlauf ist. Um das muskuläre Wohl wird sich zudem vor Ort in Physiotherapeut Frank Zander ein weiterer Leverkusener kümmern.

Der Zeitplan der Leverkusener Olympia-Starter (alle Zeiten MESZ/ Ortszeit: plus 6 Stunden):

Freitag, 15. August
03.00 Uhr – Beginn 1. Tag Siebenkampf Frauen (Jennifer Oeser)
04.40 Uhr – Qualifikation Hammerwurf Männer (Markus Esser)

Samstag, 16. August
04.10 Uhr – Qualifikation Stabhochsprung Frauen (Silke Spiegelburg)
14.00 Uhr – Qualifikation Weitsprung Männer (Sebastian Bayer)

Sonntag, 17. August
01.30 Uhr – Finale Marathon Frauen (Melanie Kraus)
13.10 Uhr – Finale Hammerwurf Männer

Montag, 18. August
13.20 Uhr – Finale Stabhochsprung Frauen
14.10 Uhr – Finale Weitsprung Männer

Dienstag, 19. August
03.00 Uhr – Qualifikation Speerwurf Frauen (Steffi Nerius, Katharina Molitor)

Mittwoch, 20. August
14.40 Uhr – Qualifikation Stabhochsprung Männer (Danny Ecker)

Donnerstag, 21. August
13.20 Uhr – Finale Speerwurf Frauen
14.55 Uhr – Qualifikation 4x100 Meter Frauen (Mareike Peters)

Freitag, 22. August
13.40 Uhr – Qualifikation 4x400 Meter Frauen (Sorina Nwachukwu)
13.55 Uhr – Finale Stabhochsprung Männer
15.15 Uhr – Finale 4x100 Meter Frauen

Samstag, 23. August
14.40 Uhr – Finale 4x400 Meter Frauen

Mehr Informationen mit kompletten Teilnehmerlisten und Zeitplänen gibt es unter en.beijing2008.cn.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Sport
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