Linda Stahl: „Der Wettkampf schien ewig zu dauern“


Archivmeldung aus dem Jahr 2007
Veröffentlicht: 18.07.2007 // Quelle: TSV Bayer 04

Mit dem Speerwurf-Titel bei den U23-Europameisterschaften hat die Leverkusener Leichtathletik-Abteilung schon geliebäugelt, allerdings war dann stets von Annika Suthe, der Titelverteidigerin, die Rede. Linda Stahl war hinter Suthe und der Russin Maria Abakumowa prädestiniert für Bronze, holte sich dann aber dank einer Gala-Vorstellung eindrucksvoll die Goldmedaille bei den Titelkämpfen am vergangenen Wochenende in Debrecen (Ungarn).

Und nicht nur das: Mit ihren 62,17 Meter gleich im ersten Versuch verbesserte die 21-Jährige den Meisterschaftsrekord und den Deutschen U23-Rekord, den zuvor Trainingsameradin Suthe mit 61,38 Metern gehalten hatte. „Ich musste mich erstmal fünf Minuten hinsetzen und habe nichts gemacht“, beschreibt die Überraschungssiegerin ihre erste Reaktion nach dem Rekordwurf. Sicher fühlte sich Stahl in ihrer Führungsposition aber nicht und rechnete mit einem Konter. „Ich habe bei jedem Wurf von Annika und der Russin gezittert. Der Wettkampf schien ewig zu dauern.“

Mit 61,94 Metern und 62,07 Metern aus dem fünften und sechsten Versuch bewies die Leverkusenerin, dass der erste Wurf kein Ausrutscher war. Suthe blieb mit keineswegs schlechten 57,86 Metern als Zweite nur das Nachsehen, die favorisierte Russin, die mit einer Vorleistung von 64,28 Metern angereist war, wurde mit 54,25 Metern enttäuschende Sechste.

Die Leistung von Stahl erscheint umso überraschender, da sie im Mai und Juni wegen einer Unterarmverletzung nicht werfen konnte. Aber die Medizinstudentin glaubte an ihr Wurfvermögen. „Ich habe nur drei Wettkämpfe gemacht, aber mich jedes Mal verbessert und beim Einwerfen hatte ich eine gutes Gefühl“, meint die 21-Jährige, die schon im Januar mit der Verbesserung ihrer Bestleistung um zwei Meter auf 59,51 Meter ihr Potenzial ankündigte.

Die Saison könnte sich für Stahl nun noch um einen Start bei der WM Osaka (Japan/25.08.-02.09.) verlängern. Die Norm von 61,00 Metern hat die Leverkusenerin einmal geschafft. Die notwendige zweite Erfüllung hat sie sich für die Deutschen Meisterschaften in Erfurt an diesem Wochenende vorgenommen. Von einer Medaille spricht die 21-Jährige trotzdem nicht direkt, lieber umgeht sie die Frage: „Ich will die Norm und einen Startplatz bei der WM. Mit mehr als 61 Meter sollte man unter die ersten Drei kommen können.“ Es wäre der krönende Abschluss nach goldglänzenden Tagen.


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

Kategorie: Sport
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