Cavalleria Rusticana undI Pagliacci (Der Bajazzo)


Archivmeldung aus dem Jahr 2006
Veröffentlicht: 13.03.2006 // Quelle: KulturStadtLev

Die zwei, fast immer gemeinsam aufgeführten Kurzopern gelten als die Schöpfungswerke des Verismo, einer Entwicklung der italienischen Oper, die mit dem Realismus und Naturalismus in der Literatur des 19. Jahrhunderts einhergeht. Der Prolog der Oper „Bajazzo“ – „Heut’ zeigt Euch der Dichter auf unserer Bühne ein Stück wirklichen Lebens“ – verkündet sozusagen die Grundbotschaft dieser Stilrichtung. Beide Werke entstanden 1890 als Beiträge für einen Wettbewerb, den der Mailänder Musikverleger Sonzogno ausgeschrieben hatte, „Cavalleria Rusticana“ wurde im selben Jahr als preisgekrönte Oper in Rom uraufgeführt, zwei Jahre später war die Uraufführung von „I Pagliacci“ in Mailand, unter der Leitung von Arturo Toscanini.

„Cavalleria Rusticana“ bedeutet so viel wie "Ländlicher Ehrenhandel", Ort es Geschehens ist ein sizilianisches Dorf: Lola, die ehemalige Geliebte Turiddus, hat den Fuhrmann Alfio geheiratet. Turiddu versucht sich daraufhin mit der jungen Bäuerin Santuzza zu trösten, doch kann er seine Liebe zu Lola nicht vergessen. Am Ostermorgen vor dem Kirchgang beschwört Santuzza Turiddu, zu ihr zurückzukehren. Doch vergeblich – als er sie zurückstößt, verflucht ihn die junge Bäuerin und ihre Liebe schlägt in Hass um. In dieser Stimmung findet sie Alfio, dem sie das Verhältnis seiner Frau mit Turiddu verrät. Alfio ist außer sich vor Wut und nach dem Gottesdienst fordert er Turiddu zum Duell. Der fleht er noch seine Mutter an, in Zukunft für Santuzza zu sorgen, bevor er sich dem Kampf stellt. Mit dem Ruf "Turiddu wurde ermordet!" endet die Tragödie.

Auch in Leoncavallos „Bajazzo“ endet eine Geschichte um Liebe, Verrat und Rache tragisch: Ned-da, die „Colombina“ einer umherziehenden Komödiantentruppe, empfindet für ihren Mann Canio, den „Bajazzo“ und Prinzipal der Truppe, keine wirkliche Liebe mehr. Sie und der junge Bauer Silvio sind für einander entflammt. Vom buckligen Tonio, einem Komödianten der Truppe, erfährt nun Canio von der geheimen Liebe. In der darauf folgenden Vorstellung verschwimmen für Canio Spiel und Wirklichkeit. Eifersüchtig fordert er Nedda auf offener Bühne auf, den Namen ihres Liebhabers zu nennen. Als sie sich weigert, sticht Canio auf sie und den herbeieilenden Silvio ein. Gebrochen tritt schließlich Canio vor das entsetzte Publikum und verkündet den doppelsinnigen Satz: "La commedia è finita – Das Spiel ist aus.“

In der Aufführung der Rumänischen Staatsoper Jassy am kommenden Freitag, um 19.30 Uhr im Forum Leverkusen, werden auch Leverkusener Bürger mitwirken: Für „Cavalleria Rusticana“ wur-den Statisten und sogar ein Motorradfahrer mit seinem Oldtimer-Motorrad gesucht. Schnell war diese ungewöhnliche Besetzung gefunden, und nun werden Alexander Piel, Udo von Kieseritzky und Walter Pistohl als Statisten sowie Hans-Gerd Strunck mit seiner Triumph (Baujahr 1951) in Mascagnis Oper „Cavalleria Rusticana“ zu sehen sein.

Jassy ist die drittgrößte Stadt Rumäniens, im Nordosten des Landes, in der Region Moldavien ge-legen, und gilt als kulturelle Hauptstadt Rumäniens Die Oper in Jassy ist ein traditionsreiches Haus, dessen Anfänge bis in das 19. Jahrhundert zurückreichen, und eine der berühmtesten Büh-nen des lyrischen Theaters in Rumänien. Am 26. Februar feierte „Cavalleria Rusticana“ und „Der Bajazzo“, in der Inszenierung von Fritzdieter Gerhards und unter der musikalischen Leitung von Corneliu Calistru, in Jassy Premiere. Nun ist die Inszenierung zum ersten Mal in Deutschland zu sehen.

Cavalleria Rusticana
Melodram in einem Akt von Pietro Mascagni
Libretto von Giovanni Targioni-Tozzetti und Guido Menasci
nach der gleichnamigen Novelle von Giovanni Verga

und

I Pagliacci (Der Bajazzo)
Oper in zwei Akten und einem Prolog
von Ruggero Leoncavallo
Libretto vom Komponisten

Rumänische Staatsoper Jassy
Musikalische Leitung: Corneliu Calistru
Inszenierung: Dr. Fritzdieter Gerhards
Chordirektor: Valeriu Gadei
In italienischer Sprache mit deutscher Übertitelung

Termin: Freitag, 17. März 2006
19.30- ca. 22.00 Uhr
Einführung: 18.30 Uhr, Vortragssaal

Ort: Forum – Großer Saal

Karten: 25,50/22,00/19,50/14,00 Euro
(erm.: 13,25/11,50/10,25/7,50 Euro)
Kartenbüro im Forum (Tel. 0214-406 4113), Stadt-Info im City-Point (Tel. 0214-86 61-111), an allen Ticket-Online-Vorverkaufsstellen, über Internet (www.kulturstadtlev.de) sowie eine Stunde vor der Veranstaltung an der Tageskasse


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Kultur
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