Super Steffi Nerius! Speerwerferin versilbert ihren Olympiastart


Archivmeldung aus dem Jahr 2004
Veröffentlicht: 28.08.2004 // Quelle: TSV Bayer 04

Was für Nerven hat diese Frau! Speerwerferin Steffi Nerius hat sich am Freitag mit ihrem letzten Wurf bei den Olympischen Spielen in Athen die Silbermedaille gesichert. Ihr Speer flog auf 65,82 Meter, so weit wie niemals zuvor in ihrer Karriere. Nach EM-Silber 2002 und WM-Bronze 2003 ist es die dritte Medaille für die 32-jährige Leverkusener Bayer-Athletin innerhalb von drei Jahren.

Wie 2000 in Sydney, als Nerius Vierte geworden war, stellte sie mit 65,82 Meter eine neue persönliche Bestleistung auf (vorher 65,76 m). Ein guter Wurf war allerdings auch zwingend notwendig, um im Finaldurchgang noch von Platz vier auf einen Medaillenrang vorzustoßen. „Ich wollte nicht schon wieder Vierte werden, schon gar nicht hinter der Griechen und das auch noch mit nur einem Zentimeter. Darüber hätte ich mich totgeärgert“, berichtete sie im Anschluss über ihre Motivation vor dem letzten Wurf. Zu diesem Zeitpunkt lag sie mit 63,60 Metern noch auf Platz vier. Dritte war die griechische Weltmeisterin Mirela Manjani (63,61 m). Und so legte Nerius alles in ihren finalen Anlauf. Das brachte ihr den Erfolg. „Die deutschen Leichtathletik-Fans sind bei diesen Olympischen Spielen ja noch nicht so auf ihre Kosten gekommen. Deshalb dachte ich, ich mache einen kleinen Krimi aus meinem Wettkampf“, scherzte sie später.

Schon als der Speer im Rasen stecken blieb, hellten sich die angespannten Gesichtszüge des auf der Tribüne sitzenden Nerius-Trainers Helge Zöllkau auf. Er ahnte wohl, dass dies ein super Wurf war, was die Anzeigetafel Sekunden später bestätigte. Wie im Vorjahr bei der WM in Paris trug Nerius während des Wettkampfes ein Glücksstirnband. „Und flieg“, hieß es darauf in griechisch. Als sie als Silbermedaillengewinnerin feststand, wendete die Leverkusenerin das Schmuckstück. Nun zeigte es den Schriftzug „Danke Athen!“

An den Sieg durfte sie zu keiner Zeit zu denken. Denn an der Spitze der Konkurrenz stand die Weltrekordlerin Osleidys Menendez (Kuba), die mit 71,53 Metern Olympischen Rekord warf und ihren eigenen Weltrekord um gerade mal einen Zentimeter verpasste. „Sie ist eine andere Klasse als ich“, erkannte Steffi Nerius. „Um dahin zu kommen, muss ich noch mehr trainieren.“ Doch bevor es an die nächste Trainingseinheit geht, stand am Freitag erstmal die Feier an: „Ich habe in der Nacht vorher supergut geschlafen und denke, die heutige Nacht wird kein Ende haben.“

Nerius’ Medaillengewinn war der zweite für das deutsche Leichtathletik-Team in Athen. Zuvor hatte schon die Magdeburger Kugelstoßerin Nadine Kleinert Silber im Kugelstoßen gewonnen. Für die Leverkusener Leichtathleten ist es die insgesamt 23. Medaille bei Olympischen Spielen. Sechs Goldene, sieben Silberne und zehn Bronzene weist die Bilanz nun auf. Das letzte Edelmetall hatte Linda Kisabaka 1996 in Atlanta mit der deutschen 4x400-Meter-Staffel gewonnen. Bronze gab es damals für sie. In Sydney vor vier Jahren verpassten Steffi Nerius und Stabhochspringer Michael Stolle als Vierte knapp die Medaillenränge.


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

Kategorie: Sport
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