Immer wieder waren in den letzten Wochen Meldungen über die Sparmassnahmen zu lesen, die das Land Nordrhein-Westfalen ab dem nächsten Jahr den Landestheatern auferlegen will. Davon betroffen ist auch das Landestheater Detmold, das in den vergangenen Jahren regelmäßig im Leverkusener Forum zu Gast war. Erneut kann sich das Leverkusener Publikum von der Qualität und Leistungsfähigkeit dieses reisenden Theaters überzeugen, das am 7. Dezember mit Richard Wagners „Lohengrin“ im Forum gastiert. Wagner-Opern werden, nicht nur wegen der großen Chöre und der anspruchsvollen Solopartien, selten von gastierenden Theatern in den Spielplan aufgenommen. Umso mehr bedeutete es einen künstlerischen und personellen „Kraftakt“ für das Landestheater Detmold, dieses Werk aufzuführen, mit dem sie jetzt bereits in der zweiten Spielzeit erfolgreich auf Tournee sind. Das Landestheater Detmold holte sich für die großen Chorpartien Verstärkung bei Deutschlands erstem freien Opernchor – „Coruso e.V.“ – aus Berlin. Brigitte Bauma, die die Partie der Elsa singt, ist, wie auch Margo Weiskam (Ortrud), seit vielen Jahren Ensemblemitglied des Landestheaters; Ivar Gilhuus (Lohengrin) und Allan Evans (Telramund) sind Gäste für diese Produktion. Die Vorstellung ist Teil einer kleinen Wagner-Reihe im Leverkusener Spielplan 2003/04, zu der auch die Tanztheatervorstellung „Tristan Isolde“ am 5. Februar 2004 und das Sinfoniekonzert mit der Sopranistin Sue Patchell am 14. Mai 2004 gehören. Die seltene Gelegenheit, eine Wagner-Oper im Forum zu sehen, sollte sich kein Leverkusener Musiktheaterfreund entgehen lassen. Wegen der Vorstellungsdauer von vier Stunden (mit zwei Pausen) entfällt diesmal die Einführung in die Oper. Zum Stück: Während seines ersten Paris-Aufenthalts zwischen 1839 und 1842 las Richard Wagner über das mittelalterliche Lohengrin-Epos, später Wolfram von Eschenbachs „Parzival“, so entstand die Idee zur Komposition seiner Oper über diesen Stoff. 1845 vollendete er das Libretto, 1848 die Partitur und 1850 leitete Franz Liszt die Uraufführung der romantischen Oper „Lohengrin“ in Weimar. König Heinrich I. ist nach Brabant gekommen, um das erst vor kurzem eroberte Herzogtum zur Heerfolge aufzurufen. Bei dieser Gelegenheit bringt Graf Telramund gegen Elsa, die Tochter des verstorbenen Herzogs, die schwere Anklage vor, ihren Bruder Gottfried ermordet zu haben. Gottfried ist spurlos verschwunden. Ein Gottesgericht in Form eines ritterlichen Zweikampfes soll die Schuldfrage klären. Da taucht ein unbekannter Ritter auf und stellt sich dem Kampf unter der Bedingung, dass niemand nach seinem Namen und seiner Herkunft frage. Er besiegt seinen Herausforderer Telramund und gewinnt die Hand von Elsa. Elsa wird bei der Hochzeit von Ortrud, Telramunds Gattin, aufgehetzt, die über die dunkle Herkunft des fremden Ritters höhnt. In der Hochzeitsnacht verlangt Elsa von ihrem Retter, dass er sich zu erkennen gibt. Nur ihr allein soll er antworten: Er ist Lohengrin, Gralsritter und Sohn des Parzival. Nach dieser Offenbarung muss er zur Gralsburg zurückkehren. Zuvor erlöst er den verzauberten Gottfried, Elsa sinkt tot in die Arme ihres Bruders. Musikalische Leitung: Erich Wächter Inszenierung: Jan-Richard Kehl Mit Brigitte Bauma (Elsa), Ivar Gilhuus (Lohengrin), Allan Evans (Telramund), Margo Weiskam (Ortrud), u.a. Orchester, Chor und Extrachor des Landestheaters Detmold sowie Mitglieder von Coruso e.V. Berlin Termin: Sonntag, 7. Dezember 2003, 18.00 Uhr Karten: 25,50 bis 14,00 Euro (erm.: 13,25 bis 7,50 Euro) Kartenbüro im Forum (Tel. 0214-406 4113), Stadt-Info im City-Point (Tel. 0214-86 61-111), an allen Ticket-Online-Vorverkaufsstellen, über Internet (www.kulturstadtlev.de) sowie eine Stunde vor der Veranstaltung an der Tageskasse |