Werner Wenning auf dem 12. Europa-Forum bei Bayer

"Durch Performance überzeugen und strategische Fragen lösen"
Möller: Notwendige Entscheidungen mit Arbeitnehmer-Interessen in Einklang bringen

Archivmeldung aus dem Jahr 2003
Veröffentlicht: 19.09.2003 // Quelle: Bayer

"Die Märkte durch Performance überzeugen und strategische Fragen lösen - das Ziel ist eine nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes." Das betonte der Bayer-Vorstandsvorsitzende Werner Wenning auf dem 12. Europa-Forum des Konzerns im Landwirtschaftszentrum Monheim. Rund 80 Teilnehmer - Betriebsräte, Landessprecher und Geschäftsführer aus Bayer-Gesellschaften in 15 europäischen Ländern - trafen sich dort vom 17. bis 19. September 2003 zu einem Informations- und Meinungsaustausch.

Ausführlich erläuterte Wenning die unternehmensinternen Maßnahmen zur Verbesserung der Performance wie strikte Kapitaldisziplin, Optimierung des Umlaufvermögens sowie den weiteren Schuldenabbau. Darüber hinaus würden die sehr erfolgreich laufenden Effizienzsteigerungs-Programme konsequent weiter umgesetzt.

Wie bereits im Vorjahr sollen zudem die Investitionen in 2003 deutlich unter den Abschreibungen liegen und das Umlaufvermögen weiter optimiert werden. Äußerst wichtig auch im Hinblick auf eine Stärkung der Bilanz ist nach Angaben des Bayer-Chefs eine weitere Reduzierung der Nettoverschuldung bis zum Jahresende. Schließlich werde Bayer alles daran setzen, das Wertschöpfungs- und Wachstumspotenzial seiner Aktivitäten bestmöglich zu nutzen. Wenning: "Wir müssen für den mittel- und langfristigen Erfolg unseres Unternehmens klare Prioritäten setzen."

Bei HealthCare gehe es unter anderem darum, eine strategische Lösung für den Pharmabereich zu finden. Dieser habe in den letzten Wochen von der erfolgreichen Ausbietung von Levitra - in den USA vor dem Wettbewerbsprodukt Cialis - profitiert. Außerdem seien zwei weitere Produkte auf dem Markt eingeführt worden. Erhebliche Wachstumschancen gebe es darüber hinaus in den Bereichen Consumer Care, Diagnostika und Animal Health.

Bayer CropScience sei nach der Akquisition von Aventis CropScience im Pflanzenschutzsegment gut aufgestellt. Zur langfristigen Absicherung dieses Geschäfts sei die Erschließung neuer Felder wichtig. Hier biete der zukunftsträchtige Bereich Biotechnologie großes Potenzial. "Wir wollen das führende CropScience-Unternehmen weltweit werden und sind zuversichtlich, dieses Ziel nach der hervorragend verlaufenden Integration von Aventis CropScience auch erreichen zu können", sagte Wenning.

Zur Verbesserung der Ertragssituation der Arbeitsgebiete Polymers und Chemicals sei es notwendig, alle Möglichkeiten zur Kosten- und Portfolio-Optimierung auszuschöpfen. Zusammenfassend sagte der Vorstandsvorsitzende: "Wir haben in unseren geschäftlichen Aktivitäten in vielen Bereichen ein ausgezeichnetes Wachstumspotenzial. Es geht jetzt darum, dieses mit einer entsprechenden Zuteilung von Ressourcen zu unterstützen."

Bayer in Europa vor großen Herausforderungen
Dr. Richard Pott, Arbeitsdirektor und im Vorstand der Bayer AG zuständig für Personal und Strategie, sagte in einer Bewertung der Situation in Europa, Bayer stehe hier vor großen Herausforderungen. "Die EU hat in der weltwirtschaftlichen Entwicklung mittlerweile die ´rote Laterne`." Die Lage sei nur in Mittel- und Osteuropa etwas erfreulicher. "Aber die Märkte dort, die uns wirklichen großen und nachhaltigen Erfolg bringen können, müssen erst noch erschlossen und entwickelt werden."

Dass Europa mit rund 40 Prozent Anteil am Konzern-Umsatz unverändert der wichtigste Bayer-Markt ist, zeigen auch die Pläne für die Sachanlage- und Forschungsinvestitionen im laufenden Jahr. So sollen laut Pott 63 Prozent der Investitionen in Sachanlagen nach Europa fließen. Bei den Forschungsausgaben beträgt der Anteil 61 Prozent. Weiterhin rückläufig werde die Zahl der Mitarbeiter in Europa sein, die im ersten Halbjahr 2003 um rund 1.200 auf knapp 63.900 sank. "Wir sind mit unserem Personalabbau sicher noch nicht am Ende," erklärte der Arbeitsdirektor. "Wenn wir unsere Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig sichern wollen, müssen wir unsere Personalkosten weiter senken." Allerdings solle der Stellenabbau möglichst sozialverträglich gestaltet werden. Und Bayer setze auch auf flankierende Maßnahmen wie die gerade in Deutschland gestartete Teilzeitoffensive, um die Personalkosten zu verringern und trotzdem Beschäftigung zu erhalten.

Der Vorsitzende des Europa-Forums und Betriebsratsvorsitzende des Werkes Brunsbüttel, Hans-Joachim Möller, forderte, die notwendigen Entscheidungen, mit denen Bayer wieder auf den Wachstumspfad gebracht werden solle, mit den Interessen der Beschäftigen im Konzern so weit wie möglich in Einklang zu bringen. "Fast alle Mitarbeiter wissen, dass wir uns im größten Umbruch des Bayer-Konzerns befinden und sie sind bereit, auch einen langen Weg zu gehen." Möller ergänzte: "Nur wenn Arbeitnehmer, ihre Vertreter und die Unternehmensleitung vertrauensvoll zusammenarbeiten, werden wir die Wende schaffen."


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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