Lifestyle

Ohne Rauch geht?s auch!

Ein Plädoyer für das Nichtrauchen

Der Konflikt um das Rauchen bestimmt das öffentliche Leben. Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte, Kinder und Jugendliche vor dem zu frühen Rauchen zu bewahren, ist eine Diskussion über das Rauchen sinnvoll. Es sollte sich jeder Raucher überlegen, ob er nicht lieber auf sein Laster verzichtet. Es gibt gute Gründe dafür.

Extreme Folgen

Mindestens 70 000 Menschen fallen hierzulande nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums jedes Jahr ihrer Rauchleidenschaft zum Opfer; weltweit sterben daran laut einer Studie des Worldwatch Institute von 1986 über zwei Millionen. Regelmäßig mehr als 20 Zigaretten am Tag, so ermittelte die amerikanische Krebsgesellschaft, verkürze die Lebenserwartung durchschnittlich um 8,3 Jahre. Rauchen ist damit - so die Weltgesundheitsorganisation - die wichtigste einzelne Krankheits- und Todesursache.

Die Sprache des Tabaks

Über 30 000 Untersuchungen haben ergeben, dass Rauchen krank macht. Was jedoch im Detail der Gesundheit zusetzt, ist nur zum Teil bekannt. Tabakrauch enthält außer Nikotin eine Fülle von Stoffen, von denen bislang etwa 3800 identifiziert, aber nur wenige in ihrer Wirkung auf den menschlichen Organismus erforscht worden sind. Soviel wissen die Forscher immerhin: Rauchkondensat enthält eine ganze Reihe akut und chronisch wirkender Schadstoffe, von denen rund 50 als Krebserreger gelten - beispielsweise Pestizide, Nitrosamine, Benzpyren, Vinylchlorid, Hydrazin, Formaldehyd, Cadmium und auch beträchtliche Mengen des radioaktiven Elements Polonium.
Der Chemikalien-Strom entspringt nicht allein dem Naturprodukt Tabak. Verarbeitungsprozesse und Zusatzstoffe wie Weichmacher, Feuchtigkeitsbinder oder Aromen können den Gift-Cocktail anreichern. "Tabakfremde" Stoffe braucht die Zigarettenindustrie nicht zu deklarieren. Einzig ein Hinweis des Gesundheitsministeriums auf der Zigarettenschachtel warnt den Raucher vor den Folgen seiner Leidenschaft.

Schlimme Folgen

Wer über viele Jahre oftmals zur Zigarette greift, nimmt schwere gesundheitliche Risiken auf sich, vor allem bei Krebs. Mindestens neun von zehn Lungenkrebskranken sind Raucher. Über 95 Prozent aller Kehlkopfkrebspatienten haben mehr als 20 Zigaretten pro Tag gepafft. Erhöht ist auch das Risiko fär Mundhöhlen- und Zungenkrebs, Rachen-, Speiseröhren-, Pankreas-, Magen-, Gebärmutterhals- und Blutkrebs.
Schäden an den Blutgefäßen können Arteriosklerosen und Thrombosen verursachen, die den Blutfluss hemmen oder in einzelnen Körperregionen ganz zum Erliegen bringen. Raucherbein, Herz- oder Hirninfarkt sind die Folge. Letztere riskieren vor allem Raucherinnen, die über Jahre bestimmte empfängnisverhütende Pillen schlucken. Bei Rauchern ist das Herzinfarktrisiko 15mal höher als bei Nichtrauchern.
64 Prozent aller impotenten Männer rauchen. Auch bei Frauen kann exzessiver Tabakgenuss die Libido beeinträchtigen. Die Haut kann vorzeitig altern und die Wechseljahre können früher einsetzen.

Es ist nie zu spät

Auch im Alter "lohnt" es sich noch Nichtraucher zu werden. Das Zigarettenrauchen einzustellen, lohnt sich immer. Auch ältere Menschen ziehen daraus noch gesundheitlichen Nutzen, hat das Nationale Institut für Altersforschung in Bethseda in den Vereinigten Staaten festgestellt. Eine Untersuchung brachte folgendes Ergebnis: Von den über 65 Jahre alten Rauchern sterben in den nächsten fünf Jahren doppelt so viele wie von denen, die nie geraucht haben. Wer mit dem Rauchen vor dem 60. Lebensjahr aufgehört hat, ist nur noch mit dem 1,5fachen Risiko gegenüber Nichtrauchern behaftet. Nach rund zehn Jahren Tabak-Abstinenz entspricht das Risiko von ehemaligen Rauchern fast schon dem von Niemalsrauchern.

Das Hirn altert schneller

Wissenschaftler der Erasmus-Universität Rotterdam fanden bei einer Untersuchung an 9.000 Menschen über 65 Jahren heraus, dass Gedächtnisleistung und Lernvermögen bei Rauchern deutlich stärker abnahmen als bei Nichtrauchern. Der "blaue Dunst" führte beim Test zu einem Rückgang der Gehirnleistung um jährlich 0,25 Punkte, während sich bei nicht rauchenden Senioren lediglich ein Verlust von 0,03 Punkten ergab. Differenzierte Gehirntests ergaben, dass Raucher früher eine Veranlagung zu Altersschwachsinn zeigen.

Fazit

Sicher sind das alles gute Gründe, um nicht zu Rauchen bzw. das Rauchen aufzugeben. Jeder muss letztendlich selbst entscheiden.