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Nr. 211
22. Jahrgang
Mai 2001
52. WWW-Ausgabe

Diesmal

Der Streik der oberen Zehntausend

Bisher wollte die FDP zwar immer Volkspartei sein, aber ihr fehlte dazu das Volk. Diesen Makel hat sie auf dem letzten Parteitag beseitigt, als sie beschloß, bei der nächsten Wahl mit 18% abzuschneiden. Warum sie auf 82% verzichtete, ist etwas schleierhaft. Möglicherweise wollen die Glibberalen nur die Premium-Wähler abschöpfen, etwa die Lufthansa-Piloten, die ihre kärglichen Bezüge von über 300.000 DM pro Jahr um schlappe 35% aufbessern wollten und daher Mallorca eine unerwartete ökologische Schnaufpause bescherten. Daß ihre ureigene Berufsgruppe besonders schlecht dran ist, hat die FDP wohl noch nicht gemerkt. Auch bei der Bundeswehr hat man von Streiks noch nie gehört, obwohl es manchen Anlaß gäbe. Die Steuerzahler hingegen streiken eigentlich immer und wo es nur geht. Wenn die abstrusen Ideen eines ehemaligen Verfassungsrichters allerdings Wirklichkeit werden, wird das Einkommensteuerrecht demnächst so verständlich sein wie eine Kölner Gratiszeitung und so gerecht wie die zehn Gebote. Wieder Arbeit für Westerwelle: Er kann ja die Massen der arbeitslosen Steuerberater galvanisieren und organisieren.

Inhalt

Editorial: Deutschland den Deutschen? Gedanken zur Einwanderungsdebatte
Neu zugeschnitten Leverkusen und Köln mit gemeinsamen Bundestagskandidaten
Es geht um die Wurst Basketball: It?s Playoff-Time
Satire: Aufstand der Zuständigen Der populärste Arbeitskampf aller Zeiten
Politik im Medienzeitalter Die FDP und ihre Spitze
Bilanz ziehen 10 Monate Bundeswehr, Teil 2: Die Grundausbildung
Polit-Splitter 20 Jahre nach Reagan: Vereinfachung des deutschen Steuerrechts?/Man spricht holländisch
Energie verloren Künasts Bilanz
Neues ... ... aus dem Netz
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