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zum Artikel aus der letzten POLITEIA "Der rechte Druck wächst"

Zufällig fiel mir die jüngste (September-) Ausgabe Ihrer Zeitschrift POLITEIA in die Hände und ich las den Artikel auf Seite 11 "Der rechte Druck wächst!"

Insbesondere zu folgendem Zitat ("Wenn diese Menschen nur ein Tausendstel von dem, was Hitler seinen politischen und ethnischen Feinden angetan hat, am eigenen Leib erfahren würden, würden sie sich vielleicht ändern.") möchte ich bemerken:

Der Geschichtsunterricht und auch die hoffentlich vorhandene Allgemeinbildung des Redakteurs sollte ihn eigentlich vor solchen Entgleisungen bewahren. 1/1000 eines Gaskammer-Mordes, was soll das bitte sein. Oder 1/1000 einer willkürlichen Hinrichtung auf offener Straße? Als Bestrafungsmöglichkeit, wenn auch nur als rhetorische/theoretische, etwas vorzuschlagen, was im Dritten Reich an Grausam- und Unmenschlichkeiten tagtäglich passierte, zeigt - unter Umständen - eine fragwürdige Auffassung unseres Rechtsstaates.

Sollte der Redakteur gerne Feuer mit Feuer bekämpfen wollen, dies zu fordern, steht ihm frei. Er sollte jedoch auf äußerst zweifelhafte und leicht mißzuverstehende geschichtliche Anspielungen - zumindest in der Öffentlichkeit - verzichten.

Sebastian Wirtz, Hilden