Leserbrief

Leserbrief

... zu unseren Artikeln, die sich in der letzten Ausgabe mit der befristeten Aufenthaltserlaubnis für ausländische Computerspezialisten ("green card") beschäftigten:

Freut mich, dass auch die CDU bzw. die JU in der Zukunft gelandet ist. Spät, aber immerhin. Auch Ihr beginnt euch nun offensichtlich Gedanken über die Zukunft unseres Bildungssystems zu machen. Daher habe ich voller Hoffnung die 3 (!!!) Artikel zur 'Greencard'-Aktion der Bundesregierung gelesen. Aber welch' Enttäuschung: anstatt das Parteiengezänk mal vor der Tür zu lassen, volle Breitseiten gegen die Schulpolitik der Landesregierung.
Der Artikel von Michael Wilhelm ist thematisch richtig, aber er übersieht mal wieder den Kern des Problems, weil er die schwarze Parteibrille nicht abnehmen kann (oder will?)! Ich stimme ihm selbstverständlich zu, wenn er sagt, dass wir eine dringende Reform der Schulpolitik in NRW brauchen. Die Gesamtschule hat sich wirklich als Flop erwiesen, und sollte daher schnellstmöglich unter dem Mantel der Geschichte verschwinden. Warum MiWi allerdings die Greencards mit diesem Problem vermischt, ist mir, und ich vermute auch vielen anderen Lesern, an keiner Stelle bewusst geworden. Der Bundeskanzler hat nun wirklich nicht Greencards für NRW, sondern für die gesamte Bundesrepublik gefordert. Dabei hat er das Maß an Fairplay erscheinen lassen, dass der CDU (JU) und vor allem Herrn Rüttgers durch und durch fehlt. Er sagte zum Beispiel nicht, dass deutlich mehr als die Hälfte der ausländischen Computerspezialisten in Bayern und Baden Württemberg benötigt werden, obwohl dies offensichtlich gegen die Bildungspolitik in diesen unionsgeführten Ländern spricht. Namentlich DaimlerChrysler (Stuttgart), Hewlett Packard (Böblingen) und Siemens (München) werden von diesem Angebot profitieren. Laut IHK Stuttgart brauchen 1650 (!!!) Unternehmen aus Baden Württemberg dringend die ausländischen Computerspezialisten. Wenn der Herr Rüttgers (übrigens ehemaliger Zukunftsminister, der allerdings nie einen Dienst-Computer besaß) dieses Thema nun für seinen Wahlkampf missbraucht, dann begibt er sich nicht nur auf sehr nationalistisch angehauchtes Terrain, er versucht auch seine mangelnde Kompetenz auf dem Wirtschaftsgebiet durch einen äußerst populistischen Wahlkampf auszugleichen. Damit kopiert er einfach den, wenn nicht rechtsradikalen, dann zumindest rechtspopulistischen, lieber Christian Merta, Wahlkampf des Herrn Koch!!! Sollte er damit durchkommen, müsste die Europäische Union wohl auch über Sanktionen gegen diesen Düsseldorfer Haider nachdenken!
Der studentische Erlebnisbericht des N.L. ist wohl nur aus einem Überfluss an Platz in Ausgabe 200 in die Politeia aufgenommen worden!
Herzlichen Glückwunsch übrigens zu Jubiläum!