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Bildung, so unser aller Ministerpräsident, ist dabei, zum Schlüssel- und Megathema des 21. Jahrhunderts zu werden. Bei uns war sie immer schon Megathema, vor allem in der letzten Ausgabe. Nicht zu aller Leser Freude.
Allerdings war die Sicht auf die Bildung auch immer verschieden. In den siebziger Jahren glaubte man, das Land leide unter zu wenig Abiturienten, und jagte in der Folgezeit immer größere Teile eines Jahrgangs auf die Gymnasien. Zu diesem Zweck baute man Trutzburgen aus Beton, die mindestens 3000 Schülern und kaum weniger Lehrern eine Heimstatt bieten sollten. Und alle waren's zufrieden, bis auf die Lehrer, die Schüler und die Eltern. Die Schüler leisteten demolierenderweise ihren kleinen Beitrag, die Trutzburgen zu schleifen. Die Lehrer ließen sich mit Gallensteinen frühpensionieren und trugen so zum wachsenden Unterrichtsausfall bei, und die Eltern waren ratlos. NRW wurde das Land mit der höchsten Sozialpädagogen- und niedrigsten Müllfahrerdichte. Leider machen auch Sozialpädagogen Müll, so daß das Megathema Bildung aktuell bleibt und vielleicht sogar bald zum Gigathema befördert wird. An uns soll's nicht liegen.
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