Leverkusen

Schöne neue Telekommunikationswelt

Probleme mit der TeleLev: Zurück in die Pionierzeit des Telefons?

Wie wir aus der Presse erfuhren, fing das Jahr 2000 in de EDV- und Telekommunikations-(TK-)Welt weitgehend problemlos an - nicht zuletzt wegen der guten Vorsorge. Auch Leverkusen ist von größeren Störfällen wie Stromausfall verschont geblieben. Probleme gab es - und das nicht zum ersten Mal - am Silvestertage bei der Leverkusener TK-Gesellschaft TeleLev. Ihre Kunden konnten offenbar problemlos jeden Telefonanschluss erreichen. Doch wer als Telekom-Kunde einen Telelev-Kunden anrufen wollte, hatte Pech: Im Übergangspunkt zwischen dem Nezt der Deutschen Telekom und dem der TeleLev gab es technische Probleme. Laut Aussagen der TeleLev lag das Problem bei der Telekom. Wenn dem so gewesen wäre, hätten aber andere regionale Telefongesellschaften ebenfalls betroffen gewesen sein müssen.

Es hat lange gedauert, bis die Probleme behoben waren. Deshalb musste dies über Rundfunk bekannt gegeben werden, da für Leverkusener Telekom-Kunden für etwaige Störungen in der Energieversorgung das Telefon der Leitwarte der EVL nicht erreichbar war. (Die EVL ist als Gesellschafterin der TeleLev natürlich auch ihr Kunde.) Ist es im heutigen Fortschritt des Telefoniezeitalters wirklich akzeptabel, dass z. B. bei Auftreten von Gasgeruch keine entsprechende Notrufnummer erreichbar ist?

Im Laufe der 80er Jahre verbesserte die Deutsche Bundespost (heute Telekom) ihr Gesamtnetz. Hörte man Anfang der 80er Jahre bei Ferngesprächen nach Wählen der ersten Null in Spitzenzeiten schon den Besetztton, wusste man bereits in der 2. Hälfte jenes Jahrzehnts, dass das Besetztzeichen sich auf den angerufenen Teilnehmer bezog. Diese guten Zeiten sind vorbei. Heute ist es "IN", das gesamte deutsche Telefonnetz in Netze diverse Betreiber aufzuteilen. Die Schnittstellen zwischen den einzelnen Netzen bilden, wie in unserem lokalen Beispiel, zu Telekom-Monopolzeiten nie dagewesene Engstellen. So manch einer spart bei seiner monatlichen Telefonrechnung ein paar Groschen oder ein paar Mark, weil er einen günstigeren Telefondienstleister hat.

Dafür müssen wir wohl bald alle wieder telefonieren wie vor 20 oder 30 Jahren. Mussten wir uns damals Gedanken machen, zu welcher Tageszeit man überhaupt bei einem Ferngespräch durchkam, überlegen wir uns heute, welchen Call-by-Call-Anbieter wir nehmen. Nehmen wir den billigsten, hören wir oft den Besetztton. Also probieren wir mehrere durch, mal mit, mal ohne Erfolg. Ein Versuch ohne Providervorwahl führt dagegen meist sofort zum Freizeichen, es sei denn, der Angerufene ist eine Dauerquasselstrippe. Oder aber, er hat seinen Telefonanschluss bei einer Telefongesellschaft, die unter den zuvor geschilderten Kapazitätsproblemen leidet.

Melden wir eventuell genervt das Problem an unseren Telefonanbieter, so verweist dieser an die Telefongesellschaft des Anzurufenden. Diese versucht dann möglicherweise wiederum, das Problem auf unseren Anbieter abzuschieben....

N.L.