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Eins muß wirklich festgehalten werden: Wir haben in unserer Satire den
Amis unrecht getan. Daß sie unerträgliche Hemdsärmligkeit mit unbeschwerter Ignoranz kombinieren, ist ein europäisches Klischee, das mit der Wirklichkeit nichts zu tun hat. Die Kölner Dombaumeisterin war nach einer Privatführung für Bill Clinton und Tony Blair so begeistert von den profunden Kenntnissen des US-Präsidenten, daß sie ihn spontan als Domführer anstellen wollte - und das war keine Höflichkeitsfloskel.
Tony Blair hinterließ keinen so tiefen Eindruck. Ob Gerhard Schröder
überhaupt jemals etwas von Romanik, Gotik oder anderen Dingen, die man nicht in Prozenten, PS oder Promille messen kann, gehört hat, dürfte überaus fraglich sein. Selbst die "taz" hat da ihre Zweifel, aber den Kanzler stört dies nicht, da nach seinen eigenen Worten von den Medien in Deutschland nur "Bild, BamS und Glotze" zählen. POLITEIA leider nicht. So gerät der Mann mit der geschwollenen Hand (von dem vielen Auf-den-Tisch-hauen) nicht in Gefahr, etwa unsere Vorabkritik von Star Wars
oder eine Analyse der neuen europäischen Kommission zu lesen. Aber die hätte ihm sowieso nicht gefallen...
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