Stadtplan Leverkusen


"Bella Italia" mit der Westdeutschen Sinfonia/H2>
Italien - das ist ein Schwerpunkt, den Dirk Joeres und seine Westdeutsche Sinfonia Leverkusen bei ihrem ersten Leverkusener Konzert im Jahr 2000 - am Mittwoch, den 2. Februar, 19.30 Uhr im Forum - setzen. Es beginnt mit Igor Strawinskys Pulcinella-Suite, in deren Zentrum einer der typischen Anti-Helden der neapolitanischen Commedia dell'Arte steht. In den Jahren 1919 und 1920 hatte Strawinsky an einer Pulcinella-Musik für Sergej Diaghilews legendäre "Ballets Russes" (Bühnenbild: Pablo Picasso) gearbeitet, in der er vor allem Musik von Giovanni Battista Pergolesi verwendete, um sie freilich in neuem Rahmen und neuem Gewand zu präsentieren - der sogenannte "Neoklassizismus" hat in dieser Musik eine seiner Gründungsurkunden (mittlerweile hat sich allerdings herausgestellt, daß nur wenige der Vorlagen von Pergolesi selber, sondern von eher unbekannten Barockkomponisten stammen). Strawinsky bearbeitete Teile seiner Ballettmusik später für verschiedene Besetzungen; die Suitenfassung für Orchester entstand 1922 und wurde in einem Weihnachtskonzert desselben Jahres in Boston uraufgeführt.

Eine Reise nach Italien, dem vor Monumenten des Altertums und der Renaissance überquellenden "Land, wo die Zitronen blühen" (so Goethe in seinem berühmten Mignon-Lied), gehörte im 18. und 19. Jahrhundert zu jedwedem bildungsbürgerlichen Lebenslauf. Vor allem die literarisch ergiebigen Wallfahrten, die Winckelmann, Goethe und Herder unternommen hatten, schürten solchen Reisedrang. So verwundert es nicht, daß Felix Mendelssohn Bartholdy, als er 1830 über Weimar (Besuch bei Goethe) nach Italien aufbrach, nicht nur das touristische Ziel verfolgte, ein fremdes Land und versunkene Epochen kennenzulernen, sondern auch das Notenpapier gleichsam gezückt hielt, um seine Eindrücke künstlerisch auszuwerten. Das Ergebnis ist die Sinfonie Nr. 4 A-Dur op. 90 ("Italienische"), eine der meistgespielten Sinfonien des Komponisten, deren Schlußsatz in Gestalt des Saltarello auf neapolitanische Melodien zurückgreift.

"Unvergleichliche Schönheit, Feinheit und Noblesse" - diese und ähnlich schwärmerische Worte, die in der Italienliteratur zuhauf auftauchen, säumten auch die Konzertauftritte des Klarinettenvirtuosen Heinrich Baermann vor knapp 200 Jahren. Der wohl berühmteste Klarinettist des frühen 19. Jahrhunderts war ein Freund Carl Maria von Webers, und solche Freundschaften zwischen Interpreten und Komponisten pflegen fruchtbar zu sein. Weber beispielsweise komponierte ein Concertino für Baermann und, im Auftrag des hiervon begeisterten Königs Maximilian von Bayern, zwei Klarinettenkonzerte. Am 13. Juni 1811 kamen der Regent und seine Gemahlin auf Schloß Nymphenburg in den Genuß des Klarinettenkonzerts Nr. 1 f-moll op. 73 und quittierten es sicherlich mit großem Wohlgefallen, handelt es sich doch um einen außerordentlich gelungenen Nachfahren von Wolfgang Amadeus Mozarts A-Dur-Klarinettenkonzert. Solist des heutigen Abends ist Wolfgang Esch, exzellenter Klarinettist aus den Reihen der WSL.

Die Eintrittspreise betragen DM 19,-/29,-/37,-/39,-. Karten sind im Vorverkauf u.a. an der Forum-Kasse - Telefon 4 06-41 13 - erhältlich.

Konzerttermin: Mittwoch, 2. Februar, 19.30 h, Forum. Um 18.30 Uhr findet eine Einführung statt.

Wenn Sie noch Fragen haben: Fachbereich Kultur, Forum, 51311 Leverkusen, Telefon: 02 14/4 06-41 11, Telefax: 02 14/4 06-41 03

Quelle: Pressemitteilung der Stadtverwaltung vom 24.01.2000
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Letzte Änderungen: 22.04.2000