Betriebsversammlung der Bayer AG in Leverkusen: Ministerpräsident Clement: Zusammenarbeit der chemischen Industrie im nordwesteuropäischen Raum noch weiter verstärken


Archivmeldung aus dem Jahr 2001
Veröffentlicht: 10.12.2001 // Quelle: Landesregierung

Eine noch engere Zusammenarbeit der Chemieindustrie im nordwesteuropäischen Raum hat Ministerpräsident Wolfgang Clement gefordert. "Ich bin überzeugt davon, dass wir auch im Chemiesektor "europäischer" denken und handeln müssen, um weltweit gegenüber Konkurrenzstandorten wie etwa Houston in Texas bestehen zu können. Was wir tun können, um den Unternehmen optimale Rahmenbedingungen zu verschaffen, das wollen wir als Landesregierung auch tun", sagte der Ministerpräsident auf der Betriebsversammlung der Bayer AG am Montag (10. Dezember 2001) in Leverkusen.

Eine enge Zusammenarbeit der Chemieindustrie im nordwesteuropäischen Raum sei keine Vision, sondern beginnende Realität: Vier europäische Regionen und 13 bedeutende Unternehmen hätten begonnen, gemeinsam eine Propylen-Pipeline zu realisieren - von Rotterdam über Antwerpen in den Raum Köln und weiter in den Emscher-Lippe-Raum.

Clement: "Die Landesregierung unternimmt alles, was in ihren Kräften steht, um zukunftsfähige und innovative Entwicklungen in der Chemischen Industrie zu unterstützen:

Beispiel Bio- und Gentechnik: In den letzten fünf Jahren hat sich die Zahl der Biotec-Unternehmen bei uns in Nordrhein-Westfalen auf mehr als 130 verdreifacht. Das Spektrum reicht von der Biomedizin bis hin zur Pflanzenzüchtung. Es gibt einen hervorragenden Mix aus großen Traditionsunternehmen wie Bayer oder Henkel, und kleinen, aber schnell wachsenden neuen Unternehmen wie Qiagen AG, Cardiogene oder Biofrontera. Wir wollen in diesem Bereich noch stärker werden und bauen neben der Bioregion Rheinland die Biotec-Regionen Östliches Ruhrgebiet und Ostwestfalen aus.


Beispiel Life-Science-Bereich: Auch hier sind wir in Nordrhein-Westfalen hervorragend positioniert. Gerade der Gesundheitssektor bietet langfristig hervorragende Expansionsmöglichkeiten. Die Landesregierung unterstützt und berät mit verschiedenen Landesinitiativen. Ziel ist es, eine effiziente Gründungs- und Innovationskultur zu schaffen. Dazu werden wir im nächsten Jahr eine Life-Science-Agency gründen."

"Den Chemiestandort NRW sichern und ausbauen"

Die Politik tue eine Menge, um den Chemiestandort Nordrhein-Westfalen zu sichern und auszubauen, so der Ministerpräsident weiter. "Wir setzen uns dafür ein, dass ein ausgewogenes Verhältnis zwischen dem Schutz von Mensch und Umwelt einerseits und dem Erhalt und der Verbesserung der Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit der Chemischen Industrie andererseits gewährleistet bleibt. Die innerhalb der EU erzeugten Chemikalien dürfen gegenüber Importen aus den USA oder Japan nicht benachteiligt werden. Die Kostenwirkungen müssen beachtet werden. Dabei ist besonders auf die Belastungen für kleine und mittlere Unternehmen zu achten", sagte Clement.

Die Landesregierung stehe dafür, dass Bayer als ‚Global Player' in Nordrhein-Westfalen beste Standortbedingungen finde, weil es auch für NRW und seine Menschen ein großer Vorteil sei, starke, wettbewerbsfähige Weltkonzerne wie Bayer zu haben. Mit einem weltweiten Umsatz von ca. 10 Milliarden Euro und knapp 40.000 Beschäftigten in Nordrhein-Westfalen sei Bayer eines der wichtigsten Unternehmen und einer der größten Arbeitgeber im Land. Die chemische Industrie insgesamt sei - gemessen am Umsatz - der wichtigste Industriesektor in Nordrhein-Westfalen. Mit rund 90 Milliarden DM kommt mehr als ein Drittel der Umsätze in der deutschen Chemieindustrie aus Nordrhein-Westfalen.

"Zwischen Bayer und dem Land stimmt die Chemie"

Die Produkte der chemischen Industrie seien für die Leistungsfähigkeit und die Lebensqualität in modernen Industriegesellschaften längst zu bestimmenden Faktoren geworden. Die Position der Chemischen Industrie, gerade in NRW, werde nicht nur durch ihre Wirtschaftskraft, sondern auch durch ihre Innovationskraft und ihre renommierten Ausbildungsstätten belegt. Und: Die Chemie sei einer der forschungsintensivsten Wirtschaftszweige. Bis zum Jahr 2020 würden 50 Prozent aller Innovationen in der Industrie aus dieser Branche erwartet. Der Eigenfinanzierungsanteil der Forschung liege bei beeindruckenden 98 Prozent! Forschung und Entwicklung würden in dieser Branche vorausschauend als ureigene Aufgabe der Unternehmen gesehen.

Der Ministerpräsident: "Lassen Sie es mich kurz so sagen: Zwischen der Firma Bayer und dem Land Nordrhein-Westfalen stimmt die Chemie. Die chemische Industrie insgesamt - das ist für uns in Nordrhein-Westfalen ein Wert, um dessen große Bedeutung wir wissen und für den wir uns mit allen unseren Möglichkeiten stark machen."


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

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