KWAST oder Der Narr des Königs


Archivmeldung aus dem Jahr 2004
Veröffentlicht: 20.11.2004 // Quelle: KulturStadtLev

Narren und Clowns und das ganze Repertoire klassischer Märchenfiguren – das ist wahrscheinlich das Personal, aus dem der Frankfurter Autor und Karikaturist F. K. Waechter am liebsten seine Geschichten spinnt. Und so schrieb er für den Heidelberger Schauspieler, Kabarettisten und Regisseur Michael Quast ein Stück, das die beiden gemeinsam im Heidelberger Werkraumtheater in Szene setzten.

Es erzählt die Geschichte von Kwast, dem Narren eines gelangweilten Königs. Hofnarren sind eine bedrohte Art, denn wenn ihnen nichts mehr einfällt, hat ihr Dasein ein Ende. Und so erzählt Kwast, mit der wunderbaren Fähigkeit, über 40 Rollen auf einmal spielen zu können, wie Scheherazade um sein Leben. So getarnt mit der Narrenkappe und geschützt durch eine Glückshaut dreister Naivität lässt sich manche Frechheit, die eigentlich nur Wahrheit ist, federleicht in die Welt setzen. Kwast erzählt die Geschichte vom Teufel mit den drei goldenen Haaren, die auch die Geschichte vom armen Fischerjungen ist, der eine Königstochter begehrt. Am Ende ist alles möglich: der König steht da wie ein Trottel, der Teufel guckt blöd aus der Wäsche, der Fischerjunge bekommt seine Prinzessin – und wir lachen.

„Man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus, über die Virtuosität des Körperspiels, über die Artistik dieser Stimme, zugleich aber auch über die dramatische Spannung und den inneren Ernst, die dieses Einmanntheater erzeugen: So ganz nebenbei wird mit diesem Märchen ein Stück Welt-theater aufgeführt.“ (Darmstädter Echo)

Michael Quast, in Heidelberg geboren, absolvierte seine Ausbildung an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart. Engagements als Schauspieler führten ihn u.a. ans Schauspiel und die Oper Frankfurt, ans Staatstheater Stuttgart und an die Kammerspiele Hamburg. Er inszenierte Schauspiel und Musiktheater in Mainz und Heidelberg und ist seit Jahren mit Kabarett- und Literaturprogrammen unterwegs. 2001 wurde er mit dem Deutschen Kleinkunstpreis ausgezeichnet.

Ein Theaterstück für Michael Quast
von Friedrich Karl Waechter
Inszenierung und Ausstattung: F. K. Wachter
KWAST: Michael Quast

Theater Heidelberg / Theatergastspiele Kempf

Termin: Montag, 22. November 2004, 19.30 Uhr

Ort: Forum – Studio

Karten: 14,00 Euro (erm.: 7,50 Euro)
Für die Vorstellung gibt es noch wenige Restkarten.
Kartenbüro im Forum (Tel. 0214-406 4113), Stadt-Info im City-Point (Tel. 0214-86 61-111), an allen Ticket-Online-Vorverkaufsstellen, über Internet (www.kulturstadtlev.de) sowie eine Stunde vor der Veranstaltung an der Tageskasse

Friedrich Karl Waechter, in Danzig geboren, ist Zeichner, Karikaturist, Autor, Theater- und Filmregisseur. In Hamburg machte er eine Ausbildung als Grafiker, ging dann nach Frankfurt, war ab 1962 Mitarbeiter bei Zeitschriften wie Pardon, Konkret und Twen und gründete zusammen mit Robert Gerhardt, Eckhard Henscheid, F.W. Bernstein, Chlodwig Poth, Bernd Eilert, Peter Knorr und Hans Traxler die legendäre Neue Frankfurter Schule, deren Publikationsorgan das Satiremagazin Titanic wurde. 1966 publizierte er sein erstes Bändchen mit Zeichnungen und Cartoons. Sein berühmter "Anti-Struwwelpeter" erschien 1970.
Er erhielt diverse Preise, u.a. 1975 und 1999 den Deutschen Jugendbuchpreis und 1983 den Brüder-Grimm-Preis des Landes Berlin. Zu seinen Kinderstücken und Märchenbearbeitungen gehören „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“, „Die Bremer Stadtmusikanten“, „Schule mit Clowns“, „Die Aschenputtler“, „Die Eisprinzessin“ – um nur einiges aus seinem umfangreichen Werk zu nennen.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Kultur
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