Finnisch-Deutsche Handelsgilde zu Besuch in Morsbroich


Archivmeldung aus dem Jahr 2018
Veröffentlicht: 22.04.2018 // Quelle: Internet Initiative

Im Rahmen des 50jährigen Jubiläums der Städtpartnerschaft Leverkusen-Oulu beschäftigte sich am Donnerstag die Finnisch-Deutsche Handelsgilde in Morsbroich mit dem Finnischen Kunstmarkt. Nach einer Führung von Fritz Emslander durch das Museum wurden die Teilnehmer durch Bürgermeister Bernhard Marewski (zugleich Vorsitzender der Deutsch-Finnischen Gesellschaft) begrüßt.

Manuskript der Rede von Bernhard Marewski, die leicht abgekürzt gehalten wurde:
"Sehr verehrter Frau Dr. Hirvi,
sehr geehrter Herr Dr. Karsten,
sehr geehrte Mitglieder der Finnisch-Deutschen Handelsgilde in NRW,
liebe Gäste,

als Bürgermeister darf ich Sie in Vertretung von Herrn Oberbürgermeister Uwe Richrath herzlich willkommen heißen.

Ich freue mich sehr, dass Herr Dr. Karsten von der Finnisch-Deutschen Handelsgilde mich angefragt hat, diese Veranstaltung in Leverkusen durchzuführen.

Ich habe gern zugesagt, mich darum zu kümmern, schließlich feiern wir in diesem Jahr die 50-jährige Stadtpartnerschaft zwischen unserer Stadt und dem nordfinnischen Oulu. Wir fühlen uns infolgedessen Finnland sehr verbunden.

Und natürlich freue ich mich, dass wir in unserer Stadt mit Räumlichkeiten unseres Schlosses Morsbroich einen würdigen Rahmen für eine solche Veranstaltung zur Verfügung stellen können.

Danke an die Handelsgilde für die Vorbereitung der heutigen gemeinsamen Veranstaltung.

Unser Schloss beherbergt ein Museum - Sie hatten Gelegenheit, unter Führung unseres 1. Kurators, Herr Dr. Emslander die aktuelle Ausstellung "Gegen die Strömung . Reise ins Ungewisse" erleben zu können - und wir haben dort zwei Räumlichkeiten, das Jagdzimmer und den Spiegelsaal, die für besondere Veranstaltungen außerhalb des Museumsbetriebes genutzt werden können.

Dass wir uns heute nicht in Leverkusens "guter Stube" - im Spiegelsaal - treffen, hat den einfachen Grund, dass dort heute Abend unter der künstlerischen Leitung des Leverkusener Werner Ehrhardt ein Konzert des renommierten Orchesters l'arte del mondo gegeben wird - mit Werken u.a. von Bach, Telemann, Vivaldi.

So befinden wir uns hier in den Remisen und haben einen herrlichen Blick auf unser Schloss.

Lassen Sie mich einige Worte zu diesem wunderbaren Ort sagen:

Das Museum Morsbroich wurde am 27. Januar 1951 feierlich eröffnet - als erste Neugründung eines Museums für Gegenwartskunst in der noch jungen Bundesrepublik Deutschland.

Die Stadt Leverkusen nutzte damals die Gelegenheit, das kunsthistorisch wertvolle, dem Baron von Diergardt gehörende Schloss Morsbroich, um es ausschließlich kulturellen Zwecken dienstbar zu machen.

Das extra gegründete Kuratorium hatte sich seinerzeit die Aufgabe gestellt,
"(…) ständige Ausstellungen lebender Künstler zu veranstalten, und allen Kunstrichtungen ohne Voreingenommenheit und einseitige Bevorzugung Einzelner Gelegenheit zu geben, ihr Können zu zeigen und sich der Kunstkritik und auch dem Publikum zu stellen."

Damit wurde der legendäre Rang von Morsbroich als Heimat von junger, experimenteller und wegweisender Kunst begründet.

Zum Schloss gehört ein Schlosspark, ausgestattet mit ortsspezifischen Skulpturen, um den Besuchern aus nah und fern ein Kunsterlebnis "ohne Eintritt" zu ermöglichen.

Besonders erwähnenswert ist hier der Brunnen des dänischen Künstlers Jeppe Hein (Water Island Morsbroich), er gehört seit dem Jahr 2010 zu den meistfrequentierten Kunstwerken in der Region und bietet Kindern, Jugendlichen, Brautpaaren, Kunsttouristen und Spaziergängern gleichermaßen ein unvergessliches Wasserspiel.

Die kunsthistorische Bedeutung des Museums im Zusammenspiel mit dem Skulpturenpark sorgte dafür, dass das Schloss Morsbroich im Jahr 2014 zum "touristischen Ziel von überregionaler Bedeutung" erklärt wurde.

Die Qualität der Ausstellungen und der besondere Umgang mit der Sammlung, dem Ort und der Geschichte von Morsbroich hat überregional sehr viel Aufmerksamkeit erregt.
Und so verwundert es sicher nicht, wenn - und das gerade in den vergangenen Jahren - es vielfach zu Auszeichnungen kam.

Beispielsweise die "Ausstellung des Jahres in NRW 2008". Diese Auszeichnung gilt als wichtigste Auszeichnung an Museen innerhalb von NRW. Es handelte um die von Markus Heinzelmann kuratierte Ausstellung Gerhard Richter. Übermalte Fotografien

Im Jahr 2009 wurde das Museum Morsbroich vom Internationalen Kunstkritikerverband (aica) zum Museum des Jahres in Deutschland gewählt. Es ist die höchste Auszeichnung, die ein deutsches Museum erhalten kann.

Wir sehen unser Museum - ein bedeutsamer Standort für Gegenwartskunst - als kultureller Botschafter Leverkusens … und das keineswegs nur für die Region.

Aber auch das ist anzumerken:

Eine der wichtigsten Aufgaben des Museum Morsbroich ist - über die Ausstellungsvorhaben hinaus - seine Funktion als Ort der kulturellen Bildung.

Hier im Museum erwerben Kinder und Jugendliche aber auch Erwachsene Schlüsselqualifikationen, die für die erfolgreiche und zufriedene Gestaltung ihres Lebens von großer Bedeutung sind. Und sie erwerben ebenfalls Kompetenzen, die für das Zusammenleben in ihrem demokratischen Gemeinwesen wichtig sind.
Es gibt Führungen und praktische Arbeiten für Kindergärten und Schulen, integrative Angebote oder auch das Angebot "Schlossgeschichten mit Alevetta", eine historische Führung durch Schloss und Park des Museums durch die langjährige Hausdame der Familie von Diergardt, die einst im Schloss wohnte.

Sie sehen: Unser Schloss Morsbroich ist vielfältig:
Es ist ein Museum für Gegenwartskunst, aber ebenso ein Ort für besondere Festveranstaltungen wie feine Konzerte und Jubiläen sowie für Vortragsveranstaltungen und Kinder-, Jugend- und Erwachsenenbildung.

Wenn Sie Lust haben, kommen Sie gerne wieder.
Wir mögen Gäste. Sie sind uns stets willkommen.

"Leverkusen ist KULTur" … in vielfältiger Weise. "Leverkusen on KULTtuuri." Tervuloa!

Nun aber zum Vortrag von Frau Dr. Laura Hirvi, Leiterin des Finnland-Instituts Berlin, mit dem Thema
"Wirtschaftliche Mechanismen und die Logik des Kunstmarktes mit Fokus auf Finnland.""


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Kultur
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