Man hat Brahms‘ späte Klarinettensonaten als melancholische Boten vom Rande des Seins verklärt, sie als zauberische Gebilde, die alle „irdischen Hüllen“ abgestreift haben, gedeutet. Auch wenn dabei reichlich Spätwerkmystik im Spiel ist, bleibt unbestritten, dass diese Sonaten in einer ganz besonderen Phase seines Lebens entstanden sind: Obwohl Brahms um 1890 den Entschluss gefasst hatte, mit dem Komponieren gänzlich aufzuhören, hatte die stupende Kunst des Klarinettisten Richard Mühlfeld ihn überraschend dazu bewegt, mit diesem Vorsatz zu brechen. Und so entstanden vier Werke mit Klarinettenbeteiligung, als deren letzten beiden 1894 die Klarinettensonaten entstanden. Sie zeigen – Verklärung hin oder her – einen Komponisten, der im vollen Besitz seiner kompositorischen Mittel auf seinen „Lebens(t)raum“ zurückzublicken scheint. Seit jeher gelten Brahms‘ Klarinettensonaten als eine besondere Herausforderung für die Gestaltungskunst ihrer Interpreten; in jüngerer Zeit hat die in Spanien geborene Klarinettistin Laura Ruiz Ferreres mit ihrer Interpretation nachhaltig auf sich aufmerksam gemacht. Laura Ruiz Ferreres, „eine außergewöhnliche, ja phänomenale Musikerin“ (Das Orchester), war 1. Solo-Klarinettistin im Orchester der Komischen Oper Berlin (2006-2010) und ist derzeit Professorin an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main.
In Leverkusen konzertiert sie mit dem Pianisten Christoph Berner, der dem hiesigen Publikum als so sensibler wie farbenreicher Klavierbegleiter von Werner Güra bekannt ist; mit Fug und Recht gilt er als einer der führenden österreichischen Pianisten.
Termin:
Donnerstag, 28. April 2016
19.30 Uhr
Ort:
Schloss Morsbroich (Spiegelsaal)
Gustav-Heinemann-Str. 80
51377 Leverkusen
Karten:
17,50 € (erm.: 9,75 €).
Kartenbüro im Forum (Tel. 0214-406 4113), an allen bekannten Vorverkaufsstellen und über Internet www.kulturstadtlev.de