Mauerfest des Kulturausbesserungswerkes ist geschmacklos und unwürdig


Archivmeldung aus dem Jahr 2013
Veröffentlicht: 13.08.2013 // Quelle: Rüdiger Scholz

Wer den Bau einer Schallschutzmauer, die er selbst gefordert hat, um abends länger Veranstaltungen durchführen zu können, mit der menschenverachtenden Berliner Mauer in Verbindung bringt, hat wohl in der Schule überhaupt nicht aufgepasst.

Tausende Menschen sind an der innerdeutschen Grenze und der Berliner Mauer getötet worden, weil sie versucht haben, von der sozialistischen Gewaltherrschaft des SED-Regimes in die Freiheit zu gelangen. Nun auf dem Rücken dieser zahllosen Opfer eine sogenannte „Satireveranstaltung“ zum Bau einer Schallschutzmauer durchzuführen, ist an Geschmacklosigkeit nicht zu überbieten.

Die Veranstalter sollten sich schämen, einmal in sich gehen und überlegen, was sie da eigentlich vor haben. Da aber nicht davon auszugehen ist, dass das Kulturausbesserungswerk genügend Verantwortung aufbringt und auf die Veranstaltung verzichtet, können wenigstens die Opfer des SED-Regimes erwarten, dass die Einnahmen daraus an die Stiftung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen gespendet werden.

Das macht die Veranstaltung zwar auch nicht besser, es wäre aber wenigstens eine Form der Wiedergutmachung für das unwürdige Verhalten der Verantwortlichen des Kulturausbesserungswerkes.


Aus dem Einladungstext des KAW: "SOMMERFEST/PARTY/KONZERT/DIY: DAS MAUERFEST
Während andernorts autonome Zentren Grünstreifen weichen sollen, greift die Stadt Leverkusen im Umgang mit dem KAW zu einem bewährten Baustoff, für den die Stadt BRD-weit bekannt ist: grauer Sichtbeton. 70m lang, 5m hoch ist sie - die Mauer um das KAW, das uns vor Spießbürgertum und Neonazis schützt. Lange genug wurde die Gentrifizierung in Opladen und das Neonaziproblem unter den Teppich gekehrt, jetzt werden mal Fakten geschaffen! Grund genug, uns bei der Stadt Leverkusen für die Errichtung des Antifaschistischen Schutzwalls Opladen zu bedanken mit einem Fest, das die Errichtung der Mauer auch mal zu Ende denkt. Mit einem Gastauftritt von KILLER (EA80-Sideproject) und struppig tanzen. Euch erwartet ein Tag mit mehreren diy-Workshops, Mauer-Karaoke, Riesen-Seifenblasen und vielen Überraschungen. Abends geht die Reise auf der Sonnenallee weiter mit dem Kölschen DJ-Team Basspräsidium (OldschoolRapElektroBreakbeatJunglePipapoPartyhits), DJane SUS (ElectroPopSwingMinimal) und DJ nullptr (ElectroPostPunk).
Veranstaltungsort: Café Veranstaltungsort: Halle Veranstaltungsort: Außengelände Beginn: 15, Eintritt frei/Spende | Abends t.b.a."

Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

Kategorie: Politik,Kultur
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