Grundsteinlegung der Neuen Konzernzentrale der Bayer AG


Archivmeldung aus dem Jahr 2000
Veröffentlicht: 25.05.2000 // Quelle: Bayer



Foto Bayer AG
Die Hülse zur Grundsteinlegung der neuen Konzernzentrale.
Foto Bayer AG
Die Hülse zur Grundsteinlegung der neuen Konzernzentrale wurde von Bayer-Auszubildenden in Leverkusen gefertigt. Die angehenden Industriemechaniker Sonja Neumann (Mitte) und Matthias Faryna (rechts) gaben dem 50 Zentimeter langen Rohr zusammen mit ihrem Ausbilder Jürgen Aldenhofen (links) die richtige Form.
Das repräsentative Erscheinungsbild, die innovative Gebäudetechnik, die Funktionalität und die Transparenz als Sinnbild für einen weltoffenen Konzern – diese Kriterien gaben den Ausschlag, als sich Bayer im Rahmen eines internationalen Architektenwettbewerbs zum Neubau der Bayer-Konzernzentrale für einen Entwurf des in Chicago lebenden Architekten Helmut Jahn entschied. Das Konzept für den Gebäudetyp Konzernzentrale legt die Schwerpunkte auf die städtebauliche Einbindung, Funktion und Technik sowie auf Energie und Komfort.

Das viergeschossige Bauwerk stellt ein weitgeöffnetes halbes Oval dar, das sich harmonisch in den Carl-Duisberg-Park und das Ensemble der umgebenden Gebäude – etwa den alten Verwaltungssitz und das Kasino – einfügt. Parallel zur Straßenflucht der Kaiser-Wilhelm-Allee bildet ein langes, rechteckiges und transparentes Dach einen repräsentativen Übergang in die Eingangshalle des Gebäudes.

Die neue Konzernzentrale ist als Stahlbetontragwerk konzipiert. Die Decken bestehen aus dünnen Stahlbetonplatten, die zur Bauteiltemperierung genutzt werden. Eines der Highlights des Gebäudes in ökologischer Hinsicht ist die zweischalige transparente Fassade. Gegenüber einer einschaligen Variante können mit ihr beträchtliche Energiemengen beim Temperieren der Räume eingespart werden – unter minimalem Einsatz entsprechender Gebäudetechnik. Die äußere Haut schützt vor Regen, Wind und Lärm. Im Zwischenraum werden Lamellen als Sonnenschutz angebracht. Die geschosshohen Glaswände fangen viel Tageslicht ein. Sonnenschutz und Helligkeit in den Räumen lassen sich automatisch kontrollieren. Bei mäßigen Außentemperaturen ist eine natürliche Belüftung der Büros möglich. Bei starker Kälte oder Hitze sorgt ein Unterflurkühler und -heizer für ein angenehmes Raumklima.

Das Dach vollendet die Hülle der Fassade. Über einem Stahlraster sind unterschiedliche Typen von Stahl-Glas-Elementen angeordnet, die sich – je nach Funktion der darunter liegenden Räume – ohne großen Aufwand austauschen lassen. Zum Einsatz kommen doppelverglaste Paneele mit einer Sonnenschutz-Beschichtung, die die Einstrahlung von Sonnenenergie minimieren und so eine zu starke Aufheizung der Räume verhindern. Außerdem verschatten sie die Räume, so dass sie ausreichend hell und gleichzeitig blendfrei sind.

Die jetzige Konzernzentrale, das 32-stöckige Hochhaus W1, wird unmittelbar nach der Fertigstellung der neuen Zentrale abgerissen. Das Gebäude aus dem Jahr 1962 ist technisch und wirtschaftlich nicht mehr zeitgemäß. Bei einer Sanierung hätte es praktisch in den Rohbauzustand zurückversetzt werden müssen – verbunden mit dem Umzug der Mitarbeiter und des Vorstands in eigens sanierte Gebäude. Außerdem entspricht es von seiner Konzeption her nicht mehr den Anforderungen moderner Büroraumplanungen. Eine Gegenüberstellung der Kosten ergab, dass Neubau und Abriss preiswerter waren als die Sanierung und die mit ihr verbundenen Folgekosten.


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