Blühwiesen: Augenweide und Artenschutz

Die Kampagne „Leverkusen blüht auf“ präsentiert erste Ergebnisse

Archivmeldung aus dem Jahr 2020
Veröffentlicht: 27.04.2020 // Quelle: Gut Ophoven

Blühwiesen sind nicht nur für Wildbienen eine Freude, sondern auch für Spaziergänger und Nachbarn. Ein Jahr nach Aussaat inspizieren Oberbürgermeister Uwe Richrath und Umweltdezernent Alexander Lünenbach gemeinsam mit Hans-Martin Kochanek, Leiter des NaturGut Ophoven die Blumenwiese an der Rennbaumstraße. Sie wurde im letzten Jahr im April angelegt und präsentiert sich nun prächtig mit Margerite, Kornblume und Ochsenzunge. Durch die spezielle Anlage kann es hier über mehrere Jahre hinweg blühen.

Die städtische Kampagne für Artenschutz „Leverkusen blüht auf“, die im Rahmen des Leitbilds Grün durchgeführt wird, wurde im vergangenen Jahr begonnen. Sie wird von der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW sowie der Postcode-Lotterie und aus Bezirksmitteln gefördert. Ziel der mehrjährigen Kampagne ist es, Wildbienenschutz, Artenvielfalt und Stadtnatur in der Kommune voranzutreiben. „Wenn ich die blühende Wiese ansehe, weiß ich, dass wir im letzten Jahr hier alles richtig gemacht haben“, so Oberbürgermeister Uwe Richrath erfreut. „Artenschutz und Klimaschutz bleibt in unserer Kommune wichtig, auch in der jetzigen Zeit. Hier darf man nicht locker lassen, sonst steht uns in diesem Bereich die nächste Krise ins Haus“.

In den vergangenen zwölf Monaten sei vieles umgesetzt worden, so Hans-Martin Kochanek, Koordinator des Projektes: „Wir haben gemeinsam mit 16 Schulen und Kitas Nisthilfen für Wildbienen aufgestellt und auf Friedhöfen, in Kirchengemeinden wie St. Aldegundis oder an der Bielertkirche wurden große Insektennisthilfen installiert. Aber auch die AVEA, das Freibad Wiembachtal und das Schlebuscher Krankenhaus haben Wildblumenwiesen angelegt und Wildbienenstationen aufgebaut“. Zum Glück seien die meisten Installationen vor März fertig geworden, also noch vor der Coronakrise, erklärt Kochanek. „So konnten viele Wildbienenarten die neuen Nisthilfen auch schon nutzen“. Das NaturGut Ophoven hat gemeinsam mit den Leverkusener Lebenshilfe-Werkstätten die neuen großen und kleinen Insektennisthilfen entwickelt.
„Jeder hat die Möglichkeit bei der Kampagne mitzumachen – sei es im eigenen Garten oder auf dem Balkon“, erklärt Umweltdezernent Alexander Lünenbach. Das NaturGut Ophoven biete Beratungen und viele Informationen auf seiner Homepage an. Unter www.naturgut-ophoven.de/leverkusen-blueht-auf sind sie nachzulesen. Dort wird erklärt wie ein Balkon in ein Paradies für Wildbienen verwandelt werden kann, wie eine Wildblumenwiese fachgerecht angelegt wird und vieles mehr zu Wildbienenschutz und Stadtnatur.

Im vergangenen Jahr wurden zudem neun Beratungstermine zu den Themen Dach- und Fassadenbegrünung, Entsiegelung und Natur am Haus und im Garten durchgeführt. Die Fachleute des NaturGut Ophoven konnten dabei ganz spezifisch und individuell auf die Ideen und Probleme der Bürgerinnen und Bürger eingehen. Das Angebot wurde gut genutzt, so Koordinator Kochanek. Auch jetzt geht die Beratung weiter. Jeder kann seine Fragen zu Möglichkeiten der Verbesserung seines privaten Umfeldes per mail an leverkusenbluehtauf@naturgut-ophoven.de senden und bekommt eine kompetente Auskunft.

Um das Stadtklima und die Artenvielfalt in der Stadt zu verbessern, spiele die Fassadenbegrünung eine besondere Rolle, so Kochanek. Im vergangenen November wurde deshalb im Rahmen der Kampagne ein 1330m langer Streifen der Schallschutzwand in der Bahnstadt in Leverkusen modellhaft mit 614 Pflanzen des wilden Weins begrünt. „Dieser ist nicht nur ein optischer Genuss durch sein Grün im Sommer und das schöne Herbstrot, die Blattflächen des Weines können Sauerstoff produzieren und Feinstäube binden. Außerdem entsteht durch die Verdunstung eine natürliche Kühlung der Umgebung“. Bei einer Fassadenbegrünung am Haus komme es noch zu einem weiteren Vorteil: Es entsteht ein neuer Lebensraum für Vögel und Insekten, so der Ornithologe.

Aufgrund der Coronakrise konnten leider noch nicht alle geplanten Maßnahmen des Projektes umgesetzt werden. Geplant ist ca. 5000 m2 Blumenwiese auf Friedhöfen, an Schulen und Kindergärten anzulegen um ein möglichst großes Nahrungsangebot für die Bienen zu schaffen. Erfreulicherweise konnten trotz der schwierigen Zeit davon bereits ca. 500 m² eingesät werden. „Die Leverkusener Bürger können bei der Vergrößerung des Nahrungsangebotes gerne mithelfen und Blühwiesen in ihren Gärten anlegen“, so Kochanek. Das NaturGut Ophoven habe drei verschiedene Wildblumenmischungen für unterschiedliche Böden und Standorte zusammengestellt.

Die Leverkusener Mischung und die Wildbienennisthilfe „Modell Leverkusen“ können bestellt werden unter: bestellung@naturgut-ophoven.de .
Leverkusener Saatgutmischungen:
Saatgut für 5qm kosten 3,45 Euro zzgl. 1,50 Euro Versandkosten, bei 2-20 Samentüten betragen die Versandkosten insgesamt 2 Euro.
Folgende Mischungen sind erhältlich:
Sommerpracht: für nährstoffarme Böden, im Halbschatten
Buntes Buffet: für fette nährstoffreiche Böden
Farbspektakel: für nährstoffarme Böden und sonnige Standorte.
Wildbienenstation: Modell Leverkusen, 70.- Euro


Ort aus dem Stadtführer: Schallschutzwand, Freibad Wiembachtal
Denkmäler aus dem Artikel: Bielertkirche
Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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