Stolperstein für Franz Kail verlegt


Archivmeldung aus dem Jahr 2019
Veröffentlicht: 05.02.2019 // Quelle: Internet Initiative

Im Rahmen einer kleinen Gedenkstunde wurde am Vormittag der Stolperstein für Franz Kail durch Günter Demnig am Haus Am Scherfenbrand 16 (vor Umbenennung 1975 Sandstr. 16) verlegt.
Nachbarin Frau Reuscher zeigte den Anwesenden, u.a. Oberbürgermeister Uwe Richrath, den Abgeordneten Rüdiger Scholz und Karl Lauterbach, Bezirksvorsteher Frank Schönberger und Ratsherr Keneth Dietrich Fotos des Hauses in dem Franz Kail wohnte - es wurde zugunsten des heutigen Mehrfamilienhauses abgerissen.
Finanziert wurde der Stolpertein von der gastroenterologischen Praxis Dres. Eisenbach, Simon, Schwarz, Block, Agic.

Franz Kail wurde 1886 in Österreich geboren und kam noch vor dem 1. Weltkrieg mit seinen Eltern nach Schlebusch. Wie sein Stiefvater war er Sensenschmied in der Kuhlmannschen Sensenfabrik, später arbeitete er als Schlosser in Köln. Nach dem Krieg engagierte sich Franz Kail in der Gewerkschaftsbewegung sowie der kommunistischen Partei und tat sich als Gemeindevertreter der damals noch selbständigen Gemeinde Schlebusch hervor. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurde er mehrfach verhaftet und inhaftiert. 1938 gelang ihm die Flucht nach Holland, wo er jedoch im März 1941 erneut festgenommen wurde. Nach einer Verurteilung im Sommer 1941 wurde Franz Kail bis Februar 1942 in dem für Folter und Gewalt berüchtigten Polizeigefängnis-Düsseldorf inhaftiert. Es folgte die Überstellung an das KZ-Sachsenhausen, wo er schon nach kurzer Zeit am 12. März 1942 durch die anhaltenden Misshandlungen getötet wurde. Seine Witwe lebte nach dem Krieg zuletzt in Alkenrath.


Ort aus dem Stadtführer: Schlebusch
Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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