Beratungsangebote und Unterstützung für traumatisierte geflüchtete Frauen in Leverkusen


Archivmeldung aus dem Jahr 2017
Veröffentlicht: 02.08.2017 // Quelle: Stadtverwaltung

Zu Beginn des Jahres 2017 lebten in Leverkusen insgesamt ca. 1.400 geflüchtete Menschen, davon fast 40% Frauen. Frauen auf der Flucht werden häufig Opfer von Partnergewalt, Vergewaltigung, Genitalverstümmelung oder geschlechtsspezifischer Verfolgung. Sexualisierte Gewalt wird zudem in kriegerischen Auseinandersetzungen als systematische Waffe eingesetzt. Auf ihrem Weg nach Deutschland sind die Frauen oft größeren Gefahren ausgesetzt als Männer, und sie haben nicht nur in ihrem Heimatland, sondern auch auf der Flucht zum Teil massive Gewalt erfahren. Aber auch vor Ort in den Unterkünften oder in den eigenen vier Wänden können sie Opfer von häuslicher Gewalt oder von sexuellen Übergriffen werden.

Mit der besonderen Situation dieser Frauen hat sich seit Herbst 2015 der Runde Tisch gegen Gewalt an Frauen Leverkusen, eine Arbeitsgruppe verschiedener kommunaler Beratungseinrichtungen, sozialer Verbände und Vereine, beschäftigt. Daraus resultierend wurde 2016 beim damaligen Landes-Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter, beantragt, Finanzmittel zur Verfügung zu stellen, um intensiv an der Verbesserung der Situation der geflüchteten traumatisierten Frauen zu arbeiten, die hier Asyl suchen.

Unterstützt durch die finanzielle Förderung des Landes NRW sind in Leverkusen verschiedene Angebote für geflüchtete Frauen und Mädchen und deren Unterstützerinnen entstanden. Dazu kooperieren verschiedene Institutionen wie die Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt e.V., die Frauenberatungsstelle Leverkusen e.V., die Beratungsstelle der AWO, der Mädchentreff MABUKA und das Frauenbüro der Stadt Leverkusen ( Runder Tisch gegen Gewalt gegen Frauen), um sich zu vernetzen und zielgerichtete Beratungsstrukturen aufzubauen.

Betroffene Frauen können seitdem Krisenintervention und individuelle Beratung in der Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt e.V. und in der Frauenberatungsstelle Leverkusen e. V. in Anspruch nehmen. Angeboten wird auch ein Trauma-sensibles Kreativangebot. Die AWO-Beratungsstelle bietet Supervisionstermine an, insbesondere auch für die vielfach eingesetzten Sprachmittlerinnen. Für Beteiligte und ehrenamtlich Tätige aus unterstützenden Organisationen gab es Fortbildungen, wie Hilfestellung von Geflüchteten gestaltet werden sollte.

Für 2017 bewilligte das Ministerium bzw. das Land NRW weitere finanzielle Unterstützung für eine Fortsetzung der Angebote. In diesem Jahr fanden in diesem Zusammenhang bisher rund 70 Beratungskontakte mit geflüchteten Frauen statt. Einen Überblick der Angebote vermittelt ein Flyer, der über die angegebenen Beratungsstellen zu beziehen ist und in den Unterkünften und an Info-Stellen im Stadtgebiet ausgelegt wird. (siehe Anlage)

Weitere Informationen sind über die Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt e.V. und die Frauenberatungsstelle Leverkusen e.V. sowie das Frauenbüro der Stadt Leverkusen, das den Runden Tisch gegen Gewalt an Frauen Leverkusen koordiniert, erhältlich.


Kontakte und weiterführende Informationen:

Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt e.V.: Telefon: 0 214 – 2 06 15 98, www.frauennotruf-lev.de (auch Online-Beratung)

Frauenberatungsstelle Leverkusen e.V.: Telefon: 0 21 71 – 2 83 20, http://www.frauenberatungsstelle-leverkusen.de/

Informationen zu weiteren Angeboten in Leverkusen: http://www.leverkusen.de/leben-in-lev/frauen/haeusliche-gewalt.php

Darüber hinaus besteht 24 Stunden am Tag die Möglichkeit, sich in 17 Sprachen über das kostenlose bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ einen Kontakt zu einer Beratungsstelle im Wohnort oder in nächster Nähe des Wohnortes vermitteln zu lassen: Telefon: 08000 116 016, https://www.hilfetelefon.de/das-hilfetelefon/beratung/beratung-in-17-sprachen.html


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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