Orchideen kommen zurück

Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt (LNU) kämpft für den Erhalt der Artenvielfalt in Leverkusen

Archivmeldung aus dem Jahr 2017
Veröffentlicht: 23.06.2017 // Quelle: Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt

1200 Blüten des Gefleckten Knabenkrauts zählt Martin Denecke auf einer Wiese nahe der Grenze zu Leichlingen. Für den Vorsitzenden der LNU (Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt) ein Grund sich zu freuen. „ Als wir vor 30 Jahren begannen die Fläche zu pflegen, gab es hier gerade einmal 90 Exemplare dieser Orchideenart“. Sie drohte ganz aus Leverkusen zu verschwinden.

Artensterben ist weltweit auf dem Vormarsch, nicht nur in Leverkusen. Überdüngung, Verbauung und Monokulturen sind einige der Gründe. „Natürlich würde kaum jemand merken, wenn es in Leverkusen keine Orchideen mehr gäbe – doch für die Natur ist jede Pflanzen- und Tierart, die verschwindet ein schwerer Verlust. Denn jede Art ist Teil des großen Ganzen.“ Nur Ökosysteme, die über eine große Artenvielfalt verfügen, seien stabil und haben eine Überlebenschance, so der Biologe.

„Diese Orchideenart und viele andere gedeihen auf nähstoffarmen Wiesen. Deshalb müssen die Flächen ein- bis zweimal pro Jahr gemäht und das Mahdgut unbedingt abgeräumt werden“, erklärt Denecke. Wichtig für die Vermehrung sei außerdem der späte Zeitpunkt der Mahd Mitte August. „Der Bestand ist inzwischen so stark angewachsen, dass er sich in benachbarte Streuobstwiesen ausgesäht hat“, freut er sich. Der LNU kümmern sich gemeinsam mit dem BUND und der NABU-Naturschutzstation Leverkusen-Köln um die Artenvielfalt auf den Wiesen.

Neben dem Gefleckten Knabenkraut wachsen in Leverkusen und Umgebung auch noch andere Orchideenarten, die sandige, magere Flächen besiedeln. „Um die Artenvielfalt zu erhalten darf man die Flächen auf keinen Fall sich selbst überlassen“, so Denecke. Viele seltene Schmetterlings- und andere Insektenarten seien gerade auf eine regelmäßige aber späte Mahd angewiesen. Die Düngung der Fläche wäre für diese „Wiesenarten“ genauso schädlich, wie die Beschattung durch aufwachsende Büsche und Bäume.

Die Wiesen mähe er mit dem Traktor, aber für das Rechen und Wegschaffen werden immer viele Hände gebraucht, damit es in ein/zwei Stunden erledigt ist. Wer Interesse hat mitzuhelfen, kann sich bei Martin Denecke martin.denecke@uni-due.de melden.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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