Werkschau "Storytelling II" des Fotografen Achim Lippoth im Erholungshaus

Ausstellung in Leverkusen zeigt "Geschichten über das Kindsein"

Archivmeldung aus dem Jahr 2017
Veröffentlicht: 17.03.2017 // Quelle: Bayer AG

Vom 19. März an widmet Bayer Kultur dem vielfach ausgezeichneten Kölner Fotografen Achim Lippoth eine Einzelausstellung, die einen umfassenden Einblick in dessen Arbeit gibt. Sein bevorzugtes Thema - die Kindheit - fand Lippoth bereits während des Kunststudiums. Behutsam machen seine Aufnahmen die Welt von Kindern begreiflich: sie berühren in ihrer Natürlichkeit und versetzen den Betrachter zugleich in seine eigene Kindheit zurück. Fernab von Rollenklischees und Verniedlichung, mit sorgfältiger Lichtführung und bestechend naher Perspektive erzählen Lippoths Fotografien Geschichten von Unbeschwertheit, Familie und Zusammengehörigkeit. Die Werke sind bis einschließlich 11. Juni 2017 im Erholungshaus in Leverkusen zu sehen.

Geschichten über das Kindsein
Achim Lippoth erzählt in seinen fotografischen Reihen Geschichten über das Kindsein gestern und heute, über Rollenerwartungen und die Befreiung davon. Selten sieht man Kinder auf Fotografien so bei sich und in natürlicher Bewegung - abseits von allen verniedlichenden Klischees. Im Gegenteil, die Bilder spiegeln tiefen Ernst wider, Abgründiges oder Melancholie, aber auch ungeheure Energie, Lebensfreude und hintergründigen Humor. Sie basieren auf größter technischer Präzision und profunder Kenntnis der Fotografiegeschichte, egal ob Lippoth sein Thema als Reportage auf Reisen umsetzt oder als minutiös vorbereitete Inszenierung mit Modellen. Mit großem Respekt vor ihren Emotionen, ihrem Ernst und ihren Träumen rückt Lippoth seine jungen Protagonisten in den Mittelpunkt; Erwachsene nehmen in den Werken höchstens eine Statistenrolle ein.

Die Ausstellung bei Bayer Kultur stellt Achim Lippoths neue Werkreihen in den Fokus. Die Serien Junior Suit, Erwood oder Tell it like it is zeigen in atmosphärisch dichten Einzelporträts scheinbar beiläufige Beobachtungen, die jedoch exemplarisch für Momente der Zurückgezogenheit, der Reflexion, für Spiel oder Träumerei stehen können.

Die Serien Ride off oder Havanna Fight Club dagegen sind Reisereportagen, die Kinder in sehr anderen Lebenskontexten zeigen. Ride off porträtiert zum Beispiel Kinder aus einer strukturschwachen Gegend in Ostengland, bei denen Ponys das alltägliche Fortbewegungsmittel sind und kein wohlsituierter Freizeitspaß. Völlig andere Reisebilder vermitteln dagegen Vilela und Camargue, die Kinder im Familien- und Ferienkontext in Blick nehmen.

Im Obergeschoss des Erholungshauses haben die älteren Werkreihen ihren Raum, mit denen Achim Lippoth bekannt geworden ist: Together, No Fashion, Colors of Cologne und die Reportage aus Sewastopol umkreisen in brillanten Porträts das Thema der Uniform im weitesten Sinne. Mode und Zeitgeist beeinflussen Achim Lippoth in seiner fotografischen Arbeit stets, gerade in seinen Autorenfotografien und Editorials kommt er jedoch seit Jahren zu überraschenden und hintergründig humorvollen Bildfindungen.

Achim Lippoth
Achim Lippoth, geboren 1968 in Ilshofen, studierte am Byrom College Manchester und an der Universität zu Köln. Seit 1992 arbeitet er als freier Fotograf in Köln. 1995 gründete er kid’s wear, das erste und bis heute beispielgebende Magazin für Kultur, Mode und Lifestyle für Kinder. Lippoths Fotografien und Editorials werden vielfach in internationalen Magazinen und Zeitungen veröffentlicht wie Life, The New York Times, SZ-Magazin, DIE ZEIT, Eyemazing, Neon, Stern, Vogue u.a. Seine Arbeiten werden regelmäßig ausgestellt, u.a. in New York, Los Angeles, Paris, Tokio und Chicago. Lippoth hat eine fotografische Sicht und Handschrift entwickelt, die seit Jahren mit einer Vielzahl internationaler Preise honoriert wird, u.a. D&AD Award London (2007), German Design Award (2014), Epica Award (2015) und zahlreichen Auszeichnungen beim Cannes Festival (zuletzt 2016).

Zur Ausstellung erscheint ein umfangreiches Künstlerbuch bei Hatje Cantz, Berlin, mit einem Text von Dr. Matthias Harder, Berlin.

Vernissage
19. März 2017, 11.00 Uhr, Erholungshaus, Leverkusen

Ausstellungszeitraum
19. März bis 11. Juni 2017, Erholungshaus, Leverkusen

Öffnungszeiten
Samstags, sonntags, feiertags, 11.00 - 17.00 Uhr
sowie eine Stunde vor Veranstaltungen im Erholungshaus

Führungen
Öffentliche Führungen jeden 1. und 3. Sonntag im Monat, jeweils 11.15 Uhr
Führungen "Art after Work" am 6. April und 15. Mai, jeweils 18.00 Uhr
Anmeldung zu allen Führungen unter 0214 30-41283/-41284 oder mailto:bayerkultur@derticketservice.de


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Kultur
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