Rollis über das Wiederaufleben des Behindertenbeirates


Archivmeldung aus dem Jahr 2017
Veröffentlicht: 02.01.2017 // Quelle: Rollis

Mit großer Freude haben die Rollis Leverkusen e.V. Ende Dezember 2016 die Mitteilung des Herrn Oberbürgermeisters Uwe Richrath zur Kenntnis genommen, dass Anfang 2017 der sog. „Behindertenbeirat“ der Stadt Leverkusen wieder zusammentreten wird.
In mehreren Gesprächen mit Herrn Oberbürgermeister Richrath haben die Rollis Leverkusen e.V. die aktuelle Situation der Politik für sog. „Menschen mit Behinderung“ innerhalb der Stadt Leverkusen kritisch hinterfragt. So kritisieren die Rollis Leverkusen e.V. unter anderem, dass der sog. „Behindertenbeirat“ der Stadt Leverkusen nicht bzw. nur selten tagt und dieser sich hauptsächlich aus Vertreter_innen der großen Sozialverbände zusammensetzt, aber durch Behinderung betroffene Menschen in diesem Gremium quasi nicht vorhanden sind. Der sog. „Behindertenbeirat“ soll ein kommunales Gremium sein, das die Interessen von Betroffenen als beratendes Gremium an die städtischen Ebenen tragen soll.
Natürlich werden diese Interessen auch durch die anwesenden Sozialverbände vertreten. Jedoch haben diese einen anderen Fokus auf diesen Bereich der Politik als die direkt betroffenen Menschen.
Natürlich werden auch die Rollis Leverkusen e.V. an der kommenden Sitzung des sog. „Behindertenbeirates“ teilnehmen und ihrer Forderung Nachdruck verleihen, dass sich der sog. „Behindertenbeirat“ zukünftig zu einem unabhängigen Gremium entwickelt, welches konsequent die Interessenlagen von Betroffenen bündelt und diesen bei Problemen und Fragen rund um das Thema „Leben mit Behinderung in Leverkusen“ zur Seite steht.
Auch vertreten die Rollis Leverkusen e.V. die Position, dass der sog. „Behindertenbeirat“ in seiner heutigen Form nicht mehr zeitgemäß ist. Um eine grundlegende Partizipation von Bevölkerungsgruppen umzusetzen, die durch strukturelle oder gesellschaftliche Barrieren an ihrer Teilhabe gehindert werden bzw. unter Diskriminierung leiden, sollte sich der sog. „Behindertenbeirat“ vielmehr auch anderen Bevölkerungsgruppen öffnen und sich zu einem Inklusionsbeirat mit dem Ziel entwickeln, struktureller und gesellschaftlicher Diskriminierung entgegenzutreten und Barrieren in Leverkusen abzubauen, meint Inklusionsbotschafter Andreas Hollstein.
Insbesondere denken die Rollis Leverkusen e.V. hier an LSBTTIQ-Personenkreise (Übersetzungshilfe: lesbisch-schwul-bisexuell-transsexuell-transgender-intersexuell und queer), Senior_innen sowie eine gremienübergreifende Zusammenarbeit mit allen freiheitlich-demokratisch orientierten Kräften, u.a. unter den Migrant_innen und der Jugend.
Die strukturelle und gesellschaftliche Diskriminierung von Menschen mit individuellen körperlichen und/oder kognitiven Einschränkungen bzw. individuellen Lebensweisen ist kein spezifisches Problem der betroffenen Menschen, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem, das gerade in der heutigen gesellschaftlichen Entwicklung gemeinsam durch alle betroffenen Menschen und ihre Unterstützer_innen angepackt werden muss, um die erreichten Fortschritte zu erhalten und Rückschritte in der gesamtgesellschaftlichen Entwicklung zu vermeiden. Dieser Einsatz ist ein notwendiger Bestandteil einer offenen und freiheitlich-demokratischen Gesellschaft, zu deren Verteidigung die Rollis Leverkusen e.V. ihren regionalen Beitrag leisten wollen. (Der Behindertenbeirat wird die Demokratie retten?)
Die Rollis-Leverkusen e.V. bedanken sich daher ebenfalls bei den bereits vorhandenen Unterstützer_innen und rufen gleichzeitig alle gleichgesinnten Menschen dazu auf, sich ihrem Anliegen anzuschließen.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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