Gemeinsame Punktlandung von DB AG und Stadt Leverkusen: Gütergleisstrecke zum Fahrplanwechsel 2016 in Betrieb

„Mit diesem Meilenstein ist der Weg frei für den Bau der Bahnstadt West“ – Modernisierung des Bahnhofs Opladen weitgehend abgeschlossen

Archivmeldung aus dem Jahr 2016
Veröffentlicht: 12.12.2016 // Quelle: Neue Bahnstadt

Die Projektpartner DB AG, Stadt Leverkusen und neue bahnstadt opladen GmbH feierten heute in Anwesenheit von NRWStadtentwicklungsminister Michael Groschek die punktgenaue Vollendung des Neubaus der Gütergleisstrecke 2324 im Bereich des Opladener Bahnhofs zwischen der Fixheider Straße und Freiherr-vom-Stein-Straße. Der erste Güterzug war am Vortag, zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2016, um 01.32 Uhr morgens an Opladen auf der neuen 1,2 Kilometer langen Strecke vorbeigefahren. Minister Groschek sagte: „Durch die Aufbereitung der Flächen ist seit heute der Weg frei, um hier als Erweiterung von Opladen einen neuen Stadtteil zu bauen: mit 400 Wohnungen, Handel, Gewerbe und einem neuen Busbahnhof. Durch die Neue Bahnstadt Opladen ist Leverkusen nun auch bundesweit ein Vorzeigemodell für die Umnutzung von innerstädtischen Bahnflächen. Das Land NRW fördert das Projekt bisher mit insgesamt rund 43 Millionen Euro.“
Als sehr erfreuliche Entwicklung für Leverkusen und die Nutzer des Bahnhofs Opladen hob Minister Groschek zusätzlich hervor, dass die DB AG parallel zur Inbetriebnahme der neuen Gütergleisstrecke ebenfalls zum Fahrplanwechsel am 11.12. auch den im Rahmen der „Modernisierungsoffensive“ neu gebauten Bahnsteig 1 Richtung Köln zur Nutzung freigegeben habe.
Leverkusens Oberbürgermeister Uwe Richrath erklärte: „Die Vollendung der Gütergleisverlegung ist für die Stadt Leverkusen ein historisches Ereignis. Auch wegen ihr trägt das Projekt Neue Bahnstadt Opladen den Beinamen „Jahrhundertprojekt.“ Er
bedankte sich bei allen Verantwortlichen und erklärte: „Alle Beteiligten haben allen Grund, sehr stolz auf ihre Leistung zu sein. Die DB Netz AG als Bauherrin hat die von der ARGE THG/Amand durchgeführten Arbeiten in hervorragender Weise koordiniert und bestens mit der nbso GmbH zusammengearbeitet. Wir haben Jahre gemeinsam in bester Partnerschaft auf die Gütergleisverlegung hingearbeitet. Jetzt sind wir am Ziel und nutzen unsere Chance zum Bau eines neuen Stadtquartiers für die Bürger von Opladen.“ Er betonte, wie gut in den letzten beiden Jahren die Koordinierung der verschiedenen Baugewerke zwischen der Bahnstadt und der Deutschen Bahn funktioniert habe: „Sie haben es gemeinsam geschafft, drei Baugewerke parallel fertigzustellen, ohne sich gegenseitig ins Gehege zu kommen: die Bahnhofsbrücke, die Gütergleisverlegung und jetzt auch die Modernisierung des Bahnhofs Opladen. Dies ist eine tolle Leistung.“
Die Sicht der Deutschen Bahn auf die Verlegung der Gütergleistrasse und die Modernisierung des Bahnhofs Opladen erläuterte der Konzernbevollmächtigte der DB AG für NRW, Werner Lübberink: „Mit der Inbetriebnahme des neuen Güterverkehrsgleises haben wir gemeinsam mit unseren Partnern einen wichtigen Meilenstein für die Entwicklung der Neuen Bahnstadt Opladen geschafft. Auch für unsere Kunden und Reisenden ist heute ein guter Tag: Der Bahnhof in Opladen ist einer von mehr als 150 Bahnhöfen in NRW, die wir bis 2023 modernisieren. In Opladen können wir heute die Bahnsteige mit neuer Ausstattung und neuen Dächern einweihen."
Vera Rottes, die Geschäftsführerin der nbso GmbH, erinnerte an die „Geburtsstunde“ der Gütergleisverlegung im Rahmen der „Perspektivenwerkstatt“ im Jahr 2000. Damals hatten die Stadt Leverkusen und die Deutsche Bahn gemeinsam mit rund 650 Bürgern über die Zukunft der Bahnflächen diskutiert.
Dort war die Idee geboren, die Gütergleise neben die Personenzugstrecke zu verlegen, an ihrer Stelle die Neue Bahnallee als Umgehungsstraße zu bauen und die freigewordene Fläche städtebaulich neu für Opladen zu entwickeln.
„Diesem Grundkonsens in der Bürgerschaft und auch in der Politik, die die Gütergleisverlegung über die Jahre hinweg mit großer Mehrheit getragen hat, ist es zu verdanken, dass wir dieses außergewöhnliche Großprojekt, für das es so leicht kein Vorbild gibt, so getreu umsetzen konnten.“ Der Auftrag sei damit heute erfüllt. Sie bedankte sich ausdrücklich bei den Projektleitern der DB Netz AG: „Alle Zeitpläne wurden eingehalten – von der
Bauvorbereitung über den Abriss aller alten Bahngebäude, den Bau der neuen Eisenbahnbrücke bis zum Anschluss der Trasse zum Fahrplanwechsel.“ Ganz wichtig, so Rottes, sei es auch gewesen, dass die Vertreter der Bahn den Baufortschritt immer wieder in öffentlichen Vorträgen und auf Führungen erläutert hätten.
Jetzt, so Rottes, bleibe für die DB nur noch der Punkt „Bauabschluss“ zu bearbeiten. Dieser ist bis Ende Februar 2017 vorgesehen. „Danach sind wir wieder dran, dann bauen wir die Bahnstadt West.“

Rückblick Zeitleiste:
2000: gemeinsame Perspektivenwerkstatt von Stadt Leverkusen und DB AG mit 650 Bürgern zur Zukunft der Bahnflächen in Opladen: Die Idee zur Verlegung der Gütergleise entsteht.
2001: erste Voruntersuchungen, DB AG
2005: Vorplanung für Umlegung der Gütergleisstrecke, Stadt Leverkusen, DB AG
2012: Unterzeichnung des Finanzierungsvertrages zwischen Stadt Leverkusen und DB AG
2014: Beginn von Abrissmaßnahmen im Baufeld, DB AG
2015: Planfeststellungsbeschluss und Start der Bauarbeiten
11. 12. 2016: Fertigstellung der Gütergleistrasse


Ort aus dem Stadtführer: Neue Bahnstadt Opladen, Opladen
Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

Bisherige Besucher auf dieser Seite: 4.232

Meldungen Blättern iMeldungen Blättern

Weitere Nachrichten der Quelle "Neue Bahnstadt"

Weitere Meldungen