Gedenken zum Weltflüchtlingstag auf dem Manforter Friedhof


Archivmeldung aus dem Jahr 2016
Veröffentlicht: 20.06.2016 // Quelle: Internet Initiative

Mit Reden von Rüdiger Scholz (Bund der Vertriebenen) und Rudi Pawelka (Ost- und Mitteldeutsche Vereinigung) wurde heute der Weltflüchtlingstag am Ostdeutschen Kreuz (Friedhof Manfort) begangen. Bereits vor den Kranzniederlegungen durch die beiden Vereinsvorsitzenden zu der auch der ehemalige Bezirksvorsteher Franz Mayer begrüßt werden konnte, waren bereits im Laufe des Tages von Leverkusenern Kerzen angezündet und ein Kranz niedergelegt worden.


Redemanuskript von Rüdiger Scholz:
"Meine sehr verehrten Damen und Herren,
ich begrüße Sie recht herzlich hier am Ostdeutschen Kreuz und Friedensstein auf dem Manforter Friedhof.

Heute wird in Deutschland zum zweiten Mal der Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung begangen. Dieser Gedenktag wurde von der Bundesregierung vor zwei Jahren eingeführt.
In diesem Jahr jährt sich das Ende des Zweiten Weltkrieges zum einundsiebzigsten Male. Mit seinem Ende endeten auch die Schrecken, die dieser Krieg über die Menschheit gebracht hat. Millionen wurden Opfer dieses Krieges und verloren bei grausamer Verfolgung ihr Leben.
Aber nicht für alle Menschen war mit dem Ende des Krieges auch das Ende des Schreckens verbunden. In den letzten Monaten und unmittelbar nach dem Krieg wurden mehr als 12 Millionen Menschen aus ihrer angestammten Heimat vertrieben. Dabei verloren rund 2,5 Millionen Menschen ihr Leben. Die Schrecken dieser Erlebnisse haben sich bei den Überlebenden tief ins Bewusstsein eingemeißelt.
Die Landsmannschaft der Schlesier hat das Erzähl-Cafe gegründet. Hier schildern Zeitzeugen ihre Erlebnisse im Zusammenhang mit Flucht und Vertreibung der Jahre 1945 und 1946. Das Grauen, das damit verbunden war, kann ich als jemand, der nach dem Krieg geboren wurde, nur erahnen.
Deshalb ist es umso wichtiger, dass diese Erlebnisse nicht dem Vergessen der Geschichte anheimfallen. Ich hoffe, dass die Initiative der Landsmannschaft Schlesien, die heute noch leben Zeitzeugen in die Schulen zu entsenden, damit sie dort über die Geschehnisse am Ende und unmittelbar nach dem Krieg berichten können, zahlreich angenommen wird. Ich kann nur an die Schulen appellieren, diese Möglichkeit des Geschichtsunterrichtes zu nutzen. Lange wird sie nicht mehr gegeben sein, weil die Zeitzeugen leider immer weniger werden.
Wir wollen heute hier am Ostdeutschen Kreuz der 2,5 Millionen Opfer von Flucht und Vertreibung gedenken, ohne zu vergessen, dass die Verantwortung für den Zweiten Weltkrieg von Deutschland ausgegangen ist.
Wir denken auch an die Menschen, die aktuell ihre Heimat unfreiwillig verlassen müssen, um Leib und Leben zu retten und anderswo eine neue und sichere Zukunft zu finden und dabei ihr Leben verlieren.
Ich bitte Sie jetzt, in einem stillen Gebet gemeinsam aller Opfer von Flucht und Vertreibungen zu gedenken und lade Sie zum Tag der Heimat am 4. September um 11 Uhr hier am Ostdeutschen Kreuz ein."
Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

Kategorie: Politik
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