Mikroplastik in der Kosmetik schadet Umwelt und Gesundheit

Fernsehmoderatorin Janine Steeger stellt auf dem NaturGut Ophoven Alternativen vor

Archivmeldung aus dem Jahr 2016
Veröffentlicht: 06.06.2016 // Quelle: Gut Ophoven

Duschgel, Peeling, Sonnencreme: Die Liste der Kosmetika mit Mikroplastik ist lang. Rund 500 Tonnen Mikroplastikpartikel setzt die deutsche Kosmetikindustrie jährlich ein. Da das Mikroplastik zu klein ist für unsere Kläranlagen, gelangt es über die Flüsse ins Meer. „Dort wird es von Fischen und anderen Meerestieren verzehrt und landet später auf unserem Teller“, erklärte Britta Demmer vom NaturGut Ophoven bei einer Pressekonferenz auf dem NaturGut Ophoven.

Kunststoffe werden in einer Vielzahl von Kosmetikprodukten verwendet, pulverisiert oder als Granulat in Peelings oder noch feiner in Shampoo- und Badeprodukte als Füllstoff, Bindemittel oder Filmbildner. „Dabei sind die für die Umwelt so schädlichen Teilchen gerade im Kosmetikbereich verzichtbar. Es gibt eine Menge Alternativen“, erklärte Janine Steeger, ehemalige RTL-Fernsehmoderatorin. Als Journalistin beschäftigt sie sich seit Jahren mit dem Thema Umweltschutz und Gesundheit. Seit Anfang des Monats firmiert sie unter dem Label „Green Janine“ und spezialisiert sich als Moderatorin und Medientrainerin auf Nachhaltigkeitsthemen.

Kosmetik ohne Plastik
Bei der Suche nach plastikfreier Kosmetik helfe ihr die APP „codecheck“. Die online-Verbraucherplattform informiere über die Inhaltsstoffe der Kosmetikprodukte und bewerte deren Einfluss auf Umwelt und Gesundheit. „Mit der Smartphone-App scannt man den Strichcode des Produkts und bekommt in Sekundenschnelle alle relevanten Daten und umweltfreundliche Alternativen angezeigt“, so Green Janine.

Ganz ohne Schadstoffe kommt die Naturkosmetik aus, erklärt Birgit Bätz aus Opladen. Mit Zutaten wie Ringelblumenauszug in Sojaöl, Sheabutter und Bienenwachs rührte sie in wenigen Minuten ein Ringelblumenbalsam an. „Dies kann jeder ganz leicht selber machen“. In ihrem Geschäft „Rosenzuber“ auf der Birkenbergstraße verkauft sie garantiert plastikfreie Seifen, Deocremes oder Balsame. Auf dem NaturGut bietet sie demnächst einen workshop an. Interessierte können auf der Homepage www.naturgut-ophoven.de den Termin erfahren.

Der BUND hat außerdem einen online-Einkaufsratgeber "Mikroplastik – die unsichtbare Gefahr" http://www.bund.net/mikroplastik zusammengestellt, der darüber Auskunft gibt, in welchen Kosmetikprodukten sich Mikroplastik versteckt. „Er wird regelmäßig aktualisiert. Das ist wichtig, da sich zum Glück immer mehr Hersteller bereit erklären auf Mikroplastik zu verzichten“, erklärte Ingrid Mayer vom BUND Leverkusen.

Gift für die Umwelt und den Menschen
Mikroplastik findet sich heute in allen Tiefen des Meeres. Es stammt nicht nur aus der Kosmetikbranche, sondern auch von dem Abrieb von anderem Plastik, das im Meer schwimmt und sich langsam zersetzt. Nicht nur in Fische, sondern auch in Kleinstlebewesen (Zooplankton), Muscheln und Würmern wurde es bereits nachgewiesen. „Alle Weltmeere und Strände sind belastet und das obwohl es Plastik erst seit wenigen Jahrzehnten gibt“, erklärte Britta Demmer.

Besonders gefährlich für die Gesundheit sei der schwimmende Plastik, da er wie ein „Magnet“ für Schadstoffe wirkt. Die Schadstoffkonzentration an den Mikropartikeln ist oft hundertmal höher als im Meerwasser. Organische Stoffe, kaum abbaubare Umweltgifte, wie z. B. Kohlenwasserstoffe, DDT oder Flammschutzmittel lagern sich auf der Oberfläche an. Dies geschieht aufgrund der physikalischen und chemischen Eigenschaften des Kunststoffs. „Wenn Meerestiere diese Mikroplastikpartikel fressen, nehmen sie auch die Schadstoffe mit auf“, so Britta Demmer „und indem wir sie verzehren, landet das Gift in unserem Körper.“


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

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