Kritiker reichen Gegenanträge zur Bayer HV ein


Archivmeldung aus dem Jahr 2015
Veröffentlicht: 27.03.2015 // Quelle: Coordination gegen Bayer-Gefahren

Die BAYER AG hat heute zu ihrer Hauptversammlung eingeladen. Axel Köhler-Schnura, langjähriges Vorstandsmitglied der Coordination gegen BAYER-Gefahren, hat daraufhin bei der Rechtsabteilung des Konzerns einen Gegenantrag eingereicht. Köhler-Schnura fordert, Vorstand und Aufsichtsrat nicht zu entlasten und wird hierzu auch in der Versammlung am 27. Mai in Köln sprechen.

Axel Köhler-Schnura kritisiert, dass die angekündigte Ausgliederung der Kunststoff-Sparte Bayer MaterialScience zu Lasten der Belegschaft geht. Wörtlich heißt es in dem Antrag: „Leidtragende dieser Entwicklung sind die mehr als 15.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Um die Kunststoff-Sparte im Unternehmen zu halten, waren ihnen in den vergangenen Jahren zahlreiche Zugeständnisse abgepresst worden. So hatte BAYER mittels mehrerer „Effizienz-Programme“ über 2.000 Arbeitsplätze vernichtet, mehrere Werke geschlossen und Bonus-Zahlungen gestrichen. Nun zeigt sich, dass diese Opfer umsonst waren.“

Welche Entwicklung langfristig droht, zeigt die ehemalige Chemie-Sparte von BAYER, die vor zehn Jahren unter dem Namen Lanxess ausgegliedert wurde. Mehrere Tausend Arbeitsplätze wurden seitdem vernichtet. Ein großer Teil der Belegschaft erlitt Lohneinbußen oder wurde in andere Werke versetzt. Über die Jahre wurde Lanxess immer weiter parzelliert; mehrere Bereiche wurden geschlossen, andere verkauft. Besonders in den USA, wo BAYER 95% der Belegschaft einen Tarifvertrag verweigert und wo die Gewerkschaften aus fast allen BAYER-Werken gedrängt wurden, droht ein sozialer Kahlschlag.

Ein weiteres Problem ist die Störfall-Sicherheit: unter dem Dach von Bayer MaterialScience befinden sich zahlreiche hochgefährliche Anlagen. So kommen bei der Produktion von Polyurethan und Polycarbonat riesige Mengen toxischer Stoffe wie Chlor, Ammoniak, Kohlenmonoxid und sogar des ehemaligen Kampfgases Phosgen zum Einsatz.

Hierzu heißt es in dem Antrag: „Die künftigen Besitzer werden versucht sein, den von BAYER eingeschlagenen Kurs fortzusetzen und die Kosten für Wartung, Personal und Feuerwehr weiter abzusenken. Dies führt automatisch zu höheren Störfallrisiken. Da BMS einige der – nach Atomkraftwerken – gefährlichsten Industrieanlagen in Deutschland betreibt, droht ein Anstieg der Gefährdung für die AnwohnerInnen. Es ist unverantwortlich und inakzeptabel, hochgefährliche Anlagen in die Welt zu setzen, ohne für deren Sicherheit dauerhaft die Verantwortung zu übernehmen.“

Ein weiterer Gegenantrag kritisiert gefakete Werbung von BAYER im Internet.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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