Der Rathausschlüssel ist verloren


Archivmeldung aus dem Jahr 2015
Veröffentlicht: 12.02.2015 // Quelle: Internet Initiative

Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn verlor nach heldenhaftem Kampf den Rathausschlüssel gegen Prinz Andreas I. in den Luminaden. Die beiden hatten sich in der von Radio-Leverkusen-Moderatorin Carmen Schmalfeldt nach Pistolen-Duell und Armdrücken auf einen Stellvertreter-Fechtkampf geeinigt, den der OB mit 4:5 verlor.

Mit 5:4 besiegte die Fechterin Marie zur Mühlen im Auftrag des Prinzen Andreas I. den Fechter Lukas Bellmann, der für Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn stritt. Dem vorausgegangen waren mehrere Runden, in denen Prinz und Oberbürgermeister persönlich gegeneinander antraten: rhetorisch, mit Pistolen und im Armdrücken. Die Auftragsfechter brachten schließlich die Entscheidung: Bis Aschermittwoch hat Prinz Andreas I. die Hoheit über den Ratshausschlüssel. Begleitet von seinem Gefolge aus Prinzengarde und Jecken zog er ins Zelt vor dem Rathaus.

Vorheriges Rededuell:
OB:
Seid all‘ gegrüßt Ihr Jecken hier,
von nah und fern – wen bringt Ihr mir?
Ich seh‘ dort einen Prinzen stehen -
mir scheint, er will nicht wieder gehen!
Will er die Rathaus-Festung stürmen
und mit dem Rathaus-Schlüssel türmen?
Ist etwa dies des Herrn Begehren?
Fürwahr, das werd‘ ich ihm verwehren!
Seht doch die edlen Herrn und Damen,
die mich hier würdevoll umrahmen
und diese Stadt für mich verwalten
und mir auch stets die Treue halten.
Sie alle warten auf mein Zeichen,
ganz schnell ihn zu verscheuchen,
die jecke Herrschaft abzuwenden,
und diesen Spuk schnell zu beenden.
Noch steht er da und schaut recht kühn,
der Herr in Weiß und Gold und Grün.
Doch gleich ist´s mit dem Stolz vorbei!
Musketiere – Feuer frei!

Prinz:
Das kann mich alles gar nicht schrecken,
ich werd‘ mich sicher nicht verstecken!
Stattdessen sag‘ ich jetzt und hier:
Rück raus den Schlüssel, sei Kavalier!
Die Jecken übernehmen nun die Macht
und bützen und schunkeln von Tag bis Nacht.
Das sollte auch ganz in Deinem Sinne sein,
denn leer sind die Kassen in Lev am Rhein.
Doch mit Übermut, Frohsinn und Heiterkeit
sind die Jecken gerne zum Spenden bereit.
Meine Lachvignetten werden ein echter Hit,
damit sanier‘ ich den Haushalt – den Kölner gleich mit.
Auch eine Festhalle lass ich erbauen
zum feiern und schunkeln, aus Marmor gehauen.
Da siehst Du, was einer Tollität gelingt,
die nur genügend Frohsinn mitbringt!
Ich weiß, ich bin im Rathaus willkommen,
meine Taler werden dort gerne genommen.
Den Schlüssel, den lass ich mir einfach bringen,
ich kauf‘ einen Verräter, das wird schon gelingen.

OB:
Wahrlich, das nenn‘ ich tolle Versprechen,
er will mir meine Dezernenten bestechen.
Das wird ihm nicht gelingen dem Tor,
denn als Stadtchef hab‘ ich noch Großes vor.
Der Haushalt, der wird nicht nur saniert,
aus dem Minus wird ein Mega-Gewinn generiert.
Dafür vertick‘ ich die City C
an den Sultan aus Brunei - geniale Idee!
Aus Dank baut er mir den Tunnel schnell hin,
und kauft noch den Geißbock-Verein mit Gewinn.
Die FC-Mannschaft wär‘ uns dann auch mal von Nutzen,
die dürfte bei Bayer 04 die Stollen dann putzen.
Du siehst, wir werden schwimmen im Geld,
das Haushaltssanieren, das ist meine Welt.
Drum schick ich Dir Deine Taler zurück,
auch Pistolenkugeln – aus Gold jedes Stück!

Prinz:
Du sollst die Regentschaft nun mir übergeben
und für Dich selbst rasch die Rente anstreben.
Dann kannst Du in Ruhe den Rasen mähen
und mit dem Rentnerdackel spazieren gehen.
Fürs FLK der Retter in größter Not,
bring ich auch in der Stadt wieder alles ins Lot.
Ich bin halt der Held der letzten Sekunde,
bin als ehrlicher Arbeiter in aller Munde.
Und so wird auch meine Regentschaft hier sein,
will mit Spaß und mit Frohsinn die Jecken erfreun‘.
Nicht Zwietracht soll herrschen, nur Jubel und Glück -
Dich, OB, schick‘ ich dafür nach Hause zurück.
Und damit das nun endlich gelingen kann,
stell‘ Dich zum Kampf jetzt – Mann gegen Mann!

OB:
Aber gerne, ich komme schon runter zu Dir,
aber sag erst – womit beginnen wir?

Prinz:
Ich schlage vor: Pistolenschießen!

OB:
Sehr gut, da kann ich den Sieg gleich genießen!

OB:
Viel Lärm um nichts! Und ziemlich weit daneben.
Willst Du nicht lieber gleich aufgeben?

Prinz:
Vorbei! Ich sag dann mal: „Ein Satz mit „x“ –
Das war wohl nix!

OB:
Vielleicht wär noch `ne Brille gut –
damit man besser sehen tut…?

Prinz:
Kein Treffer! Das heißt unentschieden –
wir sollten beide noch mal üben…
Lass‘ uns die Pistolen lieber schnell vergessen,
und besser beim Armdrücken die Kräfte messen!

OB:
Einverstanden!

OB:
Es hätte doch nicht viel gefehlt,
der Kerl, der war schon angezählt!
Ich müsste hier der Sieger sein,
das ist doch Schiebung, wie gemein!

Prinz:
Aus seinem Mund gleich „Schiebung“ klingt,
wenn ihm nicht gleich der Sieg gelingt.
Ihm fehlt im Arme schlicht die Kraft -
stark ist der Wille, doch im Fleisch… kein Saft!

OB:
Heut‘ ist nicht mein bester aller Tage,
drum höre, was ich nun vorschlage:
Statt dass wir endlos miteinander ringen,
soll ein Duell das Urteil bringen.
So lass uns denn das Schicksal wenden,
den Streit - wie´s echte Kerle tun – beenden.
Mit Hieb und Stich und scharfer Klinge,
auf dass mir klar der Sieg gelinge!

Prinz:
Das lob‘ ich mir! Ich bin bereit,
zu diesem ehrenvollen Streit,
denn ich bin Prinz und Edelmann
der nicht nur Strüssjer werfen kann.

OB
Es gilt! Der Prinz ist einverstanden!
Das Lachen kommt ihm gleich abhanden…
Denn leider, leider muss ich sagen,
ich kann den Kampf nicht selber wagen.
Es schmerzt im Knie und auch im Rücken,
beim Liegen, Stehen und auch Bücken.
Das Alter fordert halt Tribut,
drum wär ein bisschen Schonung gut.
Du wirst dafür Verständnis haben,
auch Du gehörst ja zu den alten Knaben,
bei denen bös` die Knochen knacken,
weil sie sich schon so lange placken.
So muss ich leider hier verzichten,
dieses Duell höchstselber zu verrichten.
Doch sei getrost, ich hab‘ da wen,
der wird für mich im Kampf hier stehn‘.
Schaut diesen kühnen Recken an,
der schon so manch` Duell gewann!
Er wird für mich die Klinge führen,
und wird mich rasch zum Sieger küren!

Prinz:
Na sieh mal an, welch müder Trick,
die Angst, die sitzt ihm im Genick!
Unser OB, der will sich drücken,
doch dieser Streich wird ihm missglücken.
Denn ich bin schlau, hab vorgesorgt
und auch ‘nen Stellvertreter ausgeborgt,
der für mich den Sieg erringt
und dieses Bürschchen niederzwingt.
Ich bin ein Prinz von hoher Tugend,
und darum setz‘ ich auf die Jugend.
Nun staune und nimm Dich in acht,
und sieh, wen ich hab mitgebracht:

OB:
Mir scheint doch wohl, ich seh‘ nicht recht?
Jetzt bin ich siegessicher fürs Gefecht!
Was soll mich solch ein Gegner schrecken?
Mein lieber Prinz, Du willst mich necken!
Ich weiß schon jetzt, der Sieg ist mein,
und Du kommst nie ins Rathaus rein.
Ich sag: Du kannst nach Hause gehen,
den Schlüssel wirst Du niemals sehen.
Mein Kämpfer ist ein großer Held,
dem das Siegen ganz besonders gefällt.
Er wird mit einem kurzen Nicken
auch diese Gegnerin heimwärts schicken.

Prinz:
Der OB glaubt, er hätte schon gewonnen,
weil schlau er eine List ersonnen.
Doch sei ihm gesagt, dass Übermut
nur in den seltensten Fällen tut gut.
Drum rufe ich zu den Jecken hier aus:
Spendet jetzt alle reichlich Applaus!
Und feuert alle kräftig mit an,
auf dass die jecke Herrschaft beginnen kann!

OB:
Oweh, oweh, was soll ich sagen,
da hilft kein Jammern und kein Klagen:
Ich habe verloren, ich gestehe es ein,
hier hast Du den Schlüssel, so soll es sein.
Auch Strüssjer gibt es dazu noch von oben,
um für den Sieg Dich würdig zu loben.

Und nun ruft mit mir aus, nach all dem Klaaf,
Prinz Andreas Alaaf,
Weiberfastnacht Alaaf,
Leverkusen Alaaf!"

Zur Einstimmung war Fidelio Manfort aufgetreten.


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

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