Erster Saisonsieg für die Elfen: Deutliche Steigerung gegen Bietigheim


Archivmeldung aus dem Jahr 2014
Veröffentlicht: 14.09.2014 // Quelle: Handball-Elfen

Es waren noch keine drei Minuten gespielt, da sah sich Natalie Hagel zum ersten Mal einer Gegnerin Auge in Auge vom Punkt gegenüber. Isabelle Jongenelen trat an, für die SG BBM Bietigheim den Siebenmeter zum 2:2 zu verwandeln, doch verwirrt von der zappelnden Elfen-Torfrau knallte sie den Ball an die Latte. 60 Sekunden später stand Angela Malestein am Punkt, das Szenario wiederholte sich. Hagel zappelte, und der Ball prallte von ihr ab ins Leere. Natalie Hagel entschärfte an diesem Tag nicht weniger als fünf Siebenmeter, unter dem Strich hatte sie wohl eine Quote von fast 60 Prozent, und am Ende gab es dafür ein Extralob von der Chefin. "Wir hatten eine gute, kompakte Deckung, und wenn doch mal ein Wurf durchkam, hatten wir Hagel", sagte Renate Wolf, wie alle Beteiligten sichtlich erleichtert nach dem 30:18 (14:9) gegen die als Mitfavorit in die Saison gestartete SG BBM Bietigheim.

Nach der Enttäuschung vor Wochenfrist in Blomberg hatte Renate Wolf gegen Bietigheim "eine andere Mannschaft, eine andere Einstellung, eine andere kämpferische Leistung" gefordert, und ihre Spielerinnen lieferten. Von der allerersten Minute an ließen die Elfen keinen Zweifel daran, wer in der Smidt-Arena das Hausrecht hat. Symbolisch für die Kehrtwende hin zu alter Stärke war das 5:1 durch Assina Müller, die in der achten Minute auf Linksaußen einen Gegenstoß erfolgreich abschloss - in einer vergleichbaren Situation war sie in Blomberg noch kläglich gescheitert.

Schon nach einer Viertelstunde hatten die Elfen, klug geführt von der torgefährlichen Anne Jochin, Nationaltorhüterin Ann-Cathrin Giegerich im Bietigheimer Kasten beim Spielstand von 8:3 dermaßen entnervt, dass sie ihren Platz für Anna Wysokinska räumte. Die hatte kaum mehr Erfolg bei dem Versuch, die mit Bedacht und viel Übersicht ausgespielten Angriffe der Elfen zu entschärfen. "Wir waren vorne sehr diszipliniert, haben klug Regie geführt und die Angriffe überlegt zu Ende gespielt", sagte Renate Wolf: "Ich habe nur sehr wenige technische Fehler gesehen, es war eine wirklich souveräne Vorstellung."

Das Herzstück der Elfen war an diesem Tag die Abwehr. Angefangen vom Innenblock mit Kim Naidzinavicius, Jenny Karolius und Anne Jochin bis hin zu den auf den Außenpositionen verbissen attackierenden Anna Seidel oder Johanna Heldmann, ließ die Deckung keine Wünsche offen. Dahinter stand Natalie Hagel, eine Torfrau der Extraklasse, die jeden Winkel ihres Tores abdeckte und Mitte der zweiten Halbzeit sogar im Stile eines Fußball-Torwarts durch den Kasten flog, um einen Gegentreffer zu verhindern. "Ich habe der Mannschaft vorher gesagt, Sieg oder Niederlage ist zweitrangig, aber ich will jede einzelne von euch von der ersten bis zur letzten Minute kämpfen sehen", sagte Wolf.

In der Pause, nach einem fast schon locker herausgespielten 14:9, ermahnte sie ihre Spielerinnen in der Kabine, nicht nachzulassen. Die nahmen sich das zu Herzen, direkt nach dem Wiederanpfiff entschärfte Hagel zwei Gewaltwürfe von Linkshänderin Zana Maric und der hochaufgeschossenen Klaudia Pielesz, danach rollte der Elfen-Express unaufhörlich weiter. Kaum meinte sie, ein leichtes Nachlassen bei ihrer Mannschaft zu erkennen, rief Wolf von außen die altbekannten Kommandos rein: "Nicht nachlassen, Druck, Druck!" Bietigheims dänischer Trainer Bo Andersen war "geschockt. Das war eine Vollkatastrophe", sagte er, wohlwissend, dass seine Aufgabe angesichts der hohen Erwartungen im Verein in den kommenden Wochen nicht einfacher wird.

Auf die Elfen wartet am kommenden Sonntag das Gastspiel beim VfL Oldenburg, am darauffolgenden Wochenende sind die Vulkan-Ladies Koblenz/Weibern am 28. September (16.00 Uhr) in der Smidt-Arena zu Gast. "Wir müssen uns immer noch weiter kennenlernen und konzentriert weiterarbeiten", sagte Renate Wolf: "Der Spagat zwischen Druck und Erwartung wird nicht nachlassen. Da müssen wir uns durchkämpfen." In der Form von Sonntag können die Elfen aber durchaus sehr viel entspannter in die Zukunft blicken.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Sport
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