Verwaltungsvorstand zu Gast bei den Rheinischen Landeskliniken in Langenfeld

Intensiver Meinungsaustausch über Fragen und Probleme der Psychiatrie

Archivmeldung aus dem Jahr 2000
Veröffentlicht: 15.11.2000 // Quelle: Stadtverwaltung

Die Einladung bestand schon seit einigen Monaten. Terminliche Gründe ermöglichten jedoch erst jetzt, dass ein um einige Fachleute erweiterter Verwaltungsvorstand unter Vorsitz von Oberbürgermeister Paul Hebbel Am Dienstag, 14. November, eine Sitzung in den Rheinischen Kliniken in Langenfeld abhalten konnte.

Dr. Matthias Leipert, leitender Arzt der vom Landschaftsverband Rheinland getragenen Kliniken, die auch für die Versorgung psychisch kranker Menschen aus Leverkusen zuständig sind, stand dem Verwaltungsvorstand mit seinem Team zur Information und Diskussion zur Verfügung. Leipert verwies auf die in den letzten Jahrzehnten mehrfach veränderten Rahmenbedingungen und wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Psychiatrie. Heute ist unter anderem die durchschnittliche Verweildauer in diesem Bereich auf nur bei 30 Tage reduziert. Zunehmende Bedeutung nehme dabei, so Leipert, auch die tagesambulante Versorgung vor Ort ein, die von der Klinik nachdrücklich befürwortet werde. So sei es mittelfristig durchaus wünschenswert, wenn Leverkusen neben der tagesambulanten Klinik in Opladen eine weitere derartige Einrichtung bekäme. Die veränderten Prioritäten in der Behandlung konnte Leipert alleine schon an einer Zahl beeindruckend belegen: Verfügte die Klinik in früheren Zeiten über rund 2.000 Patientenbetten, so hat sich diese Zahl inzwischen auch aufgrund der Dezentralisierung auf rund 700 reduziert.

Breiten Raum nahm die Diskussion über die Forensische Abteilung der Rheinischen Kliniken ein. Den hier untergebrachten psychisch kranken Rechtsbrechern soll als Ziel der Behandlung ist ein deliktfreies Leben außerhalb des Maßregelvollzugs ermöglicht werden. Anders als in der allgemeinen Psychiatrie liegt hier die durchschnittliche Verweildauer bei fünf Jahren, wobei in Einzelfällen der Aufenthalt auch zehn und mehr Jahre beträgt.

Eine schon seit geraumer Zeit ausstehende Entscheidung der Landesregierung über dringend benötigte weitere Standorte für forensische Plätze wurde sowohl von der Klinikleitung als auch vom ebenfalls anwesenden Langenfelder Bürgermeister Magnus Staehler vehement eingefordert. Die Rheinischen Kliniken haben ihre Kapazitätsgrenzen längst erreicht und benötigen dringend Entlastung. Fragen zur Forensik nahmen nicht zuletzt aufgrund der in diesem Bereich vorhandenen aktuellen Probleme den größten Teil der von Oberbürgermeister Paul Hebbel geleiteten Diskussion ein.

Abschließend nutzte der Besuch aus Leverkusen die Gelegenheit und machte sich in einer Wohn- und Arbeitsgruppe der Forensischen Abteilung ein Bild über Arbeit und Ausstattung. Oberbürgermeister Paul Hebbel bewertete den Besuch als einen großen Gewinn für die gesamte Verwaltungsspitze, da dieser Besuch und die ausführlichen Informationen seitens der Klinikleitung die Sensibilität für Problemstellungen der Psychiatrie entscheidend geschärft habe.


Gesundheit
Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Bisherige Besucher auf dieser Seite: 1.183

Meldungen Blättern iMeldungen Blättern

Weitere Nachrichten der Quelle "Stadtverwaltung"

Weitere Meldungen