Aktion zum 150-jährigen Unternehmensjubiläum: "Vorbild sein lohnt sich!": Bayer-Stiftung fördert Ehrenamtsprojekte von Mitarbeitern in Leverkusen

Bayer Cares Foundation unterstützt sieben Initiativen mit insgesamt fast 30.000 Euro / Themenfelder Bildung, kulturelle Teilhabe und Entwicklungs-Zusammenarbeit / Insgesamt 150 Mitarbeiter-Projekte in 51 Ländern mit über 600.000 Euro bezuschusst

Archivmeldung aus dem Jahr 2013
Veröffentlicht: 28.10.2013 // Quelle: Bayer

Wie ermutigt man Jugendliche aus sogenannten "Nicht-Akademiker-Familien" zur Aufnahme eines Hochschulstudiums? Wie ermöglicht man sozial benachteiligten Menschen den Zugang zum Gesellschaftsgut Kultur? Oder wie verbessert man in Nepal Bildungsperspektiven für Mädchen aus der gesellschaftlichen Schicht der sogenannten "Unberührbaren", die außerhalb des hinduistischen Kastensystems leben? Dies sind Beispiele für gesellschaftliche Herausforderungen, deren sich Bayer-Mitarbeiter vom Standort Leverkusen annehmen und mit ehrenamtlichen Projekten zu Lösungen beitragen. Die Bayer Cares Foundation zeichnet anlässlich der Gründung des Unternehmens vor 150 Jahren sieben Mitarbeiter und Pensionäre für ihr soziales Engagement in fünf Leverkusener und zwei internationalen Initiativen aus - und unterstützt sie mit Fördergeldern in der Gesamt-Höhe von fast 30.000 Euro.

Weltweit fördert die Bayer-Sozialstiftung im Rahmen der Jubiläums-Aktion "Vorbild sein lohnt sich!" 150 Sozialprojekte, die in 51 Ländern angesiedelt sind - 31 davon in Deutschland - und in denen sich Bayer-Mitarbeiter auf ehrenamtlicher Basis für die Verbesserung der Lebensverhältnisse an den Unternehmensstandorten und in internationalen Initiativen einsetzen. Für die Umsetzung dieser Ehrenamtsprojekte seiner Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen stellt der Konzern mehr als 600.000 Euro zur Verfügung.

"Damit unterstreichen wir im Jubiläumsjahr, dass soziale Verantwortung als gelebte Unternehmenskultur ein fester Bestandteil unserer Mission ‚Bayer: Science For A Better Life‘ ist", sagt Michael König, Personalvorstand der Bayer AG sowie Vorstand der Bayer Cares Foundation, anlässlich der Ehrung der Ehrenamtler am 28. Oktober 2013 in der Leverkusener Konzernzentrale. "Alle ausgezeichneten Mitarbeiter und viele weitere ehrenamtlich engagierte Kollegen tragen ganz konkret zu einem besseren Leben in den lokalen Gemeinschaften an unseren Standorten und in internationalen Hilfsprojekten bei. Mitunter nutzen sie dafür die mit ihrer beruflichen Tätigkeit verbundenen Kompetenzen und Erfahrungen, immer sind sie durch ihr Verantwortungsbewusstsein und Engagement auch hervorragende Botschafter unseres Unternehmens."

Insgesamt waren bei der Aktion 660 Bewerbungen aus 62 Ländern eingegangen. Eine Jury der Bayer-Sozialstiftung aus Unternehmensvertretern und Experten von Fach-Organisationen wählte die 150 "Ehrenamts-Vorbilder" aus.

Mitarbeiter-Engagement für Bildung und kulturelle Teilhabe in Leverkusen
ArbeiterKind.de: Mehr Chancengerechtigkeit in der akademischen Ausbildung
Laut einer aktuellen Studie des Deutschen Studentenwerkes nehmen 71 von 100 sogenannten „Akademiker-Kindern“ nach der Schule ein Studium auf, jedoch nur 24 von 100 Jugendlichen aus „Nicht-Akademiker-Familien“ – ein Zustand, den Dr. Saskia Rühmer als soziale Ungerechtigkeit empfindet. Deshalb engagiert sich die 38-Jährige, die bei Bayer als Konzern-Revisorin arbeitet, für die Organisation „ArbeiterKind.de“.

In dem bundesweiten Netzwerk stehen in 70 Ortsgruppen über 5.000 ehrenamtliche Mentoren Schülern und Studierenden mit Informationen und als Ansprechpartner zur Verfügung – zum Beispiel auch in Leverkusen. „Das Programm stellt für die Zielgruppe ein niederschwelliges und unbürokratisches Angebot dar“, erklärt Dr. Rühmer. „Unsere Jugendlichen haben den gleichen Elan und Enthusiasmus wie ihre Altersgenossen aus höheren Bildungsschichten. Trotzdem gibt es häufig Hemmungen, eine höhere Bildungslaufbahn anzustreben. Diese möchten wir ihnen nehmen. Wir ermutigen sie, ein Studium in Betracht zu ziehen und somit ihre Berufsperspektiven nachhaltig zu verbessern.“

Die Mentoren bleiben ihren Schützlingen auch nach der Aufnahme eines Studiums als Ratgeber in vielerlei Hinsicht erhalten. „Die Themen reichen von Studienfinanzierung bis Lernstress“, schildert Dr. Rühmer. „Also müssen auch wir Mentoren uns gegenseitig fortbilden, um gut beraten zu können. Deshalb freue ich mich sehr über die Förderung von Bayer.“ Mithilfe der Unterstützung in Höhe von 2.500 Euro kann Mentoren-Training nun auch in Leverkusen angeboten werden.

Schülerfirmen: Kaufmännische Schulung in der Unterrichts-Pause
Die Berufsperspektiven junger Menschen zu verbessern ist ebenfalls das Ziel des Projektes von Friederike Merten. Die interne Unternehmensberaterin engagiert sich im „em-Schülerfirmennetzwerk“ und vermittelt Jungen und Mädchen an Haupt- und Förderschulen kaufmännische Fähigkeiten wie Buchhaltung und Controlling mit einem kreativen Ansatz: Über die Arbeit im Pausenkiosk erlernen die Schüler, selbständig und eigenverantwortlich Schulpausen-Verkäufe zu betreiben.

„Gerade für Mädchen und Jungen, denen der Wissenserwerb im Unterricht eher schwer fällt, ist dies ein guter Weg, sich unternehmerische Fachkenntnisse anzueignen. Vor allem wollen wir aber auch das Selbstwertgefühl der Schüler stärken, ihnen Handlungskompetenzen vermitteln sowie ihre Berufsorientierung und Ausbildungsfähigkeit verbessern“, sagt die 26-Jährige, die im Rahmen der Initiative Workshops zum Umgang mit Laptop und Buchhaltungs-Software anbietet. Die Bayer Cares Foundation unterstützt das Engagement von Merten im Schülerfirmennetzwerk mit 3.400 Euro.

Stadteil-Bücherei: Lesestoff für Rheindorfer Bürger
Lesen zur Bildung und zum Vergnügen ist ein öffentliches Gut, das der Förderverein der Bücherei Rheindorf erhalten will. Vor rund 15 Jahren hat die Stadt Leverkusen die Stadtteil-Bücherei in Rheindorf eingestellt. Seitdem machen es sich die Mitglieder des Fördervereins zur eigenen Aufgabe, die Bewohner des Stadtbezirks mit Lesestoff zu versorgen. Die Überarbeitung, Beschriftung oder das Einbinden von Büchern zählen dabei ebenso zu ihren ehrenamtlichen Tätigkeiten wie die Organisation von Lesungen für Kinder und Erwachsene oder Bibliotheks-Einführungen für Schulklassen und Kindergärten.

„Gerade für den Nachwuchs versuchen wir vielfältige Angebote zu schaffen“, erklärt der 78-jährige Herbert Scholz, Schatzmeister des Vereins und bei Bayer ehemals in der Anlagenplanung beschäftigt. „Denn wir möchten auch in Zukunft ein Ort sein, der Kommunikation fördert und gute Lektüre sowie moderne Medien für die Rheindorfer Bürger bereithält.“ Die Bayer-Sozialstiftung unterstützt Scholz und seine Mitstreiter mit 5.000 Euro, die unter anderem für die Organisation von Kindermal- und Lese-Wettbewerben, Autoren-Lesungen und die Anschaffung von Lernmaterialien für Grundschüler verwendet werden.

KulturDrehscheibe Leverkusen: Kultur soll niemandem verschlossen bleiben
„Kultur gehört zu den Grundbedürfnissen des Lebens, deshalb sollte jeder einen Zugang dazu haben“, ist Dr. Angela Lockhoff überzeugt. Die 64-jährige Pensionärin, bei Bayer ehemals im Innovationsmanagement im Technologie-Bereich tätig, engagiert sich deshalb im Leverkusener Verein KulturDrehscheibe. Die gemeinnützige Einrichtung vermittelt nicht verkaufte Karten für Kultur-Veranstaltungen kostenlos an finanziell schwächer gestellte Menschen. „Von unserem Projekt profitieren somit die Besucher und die Veranstalter“, betont Dr. Lockhoff, die selbst regelmäßig Tickets per Telefon an den Mann und an die Frau bringt. „Für unsere dankbaren Gäste sind die Besuche oft unverhoffte Highlights.“

Die Vermittlungstätigkeit lebt davon, dass Ehrenamtler regelmäßig und aktiv Interessenten die verfügbaren Rest-Karten anbieten. Für die Gewinnung weiterer ehrenamtlicher Mitarbeiter und den Ausbau des Ehrenamts-Managements stellt die Bayer-Sozialstiftung der Arbeit von Dr. Lockhoff in der KulturDrehscheibe 4.300 Euro zur Verfügung.

Junges Gemüse: ein Garten für Grundschulkinder
Gärtnern bedeutet Geduld zu entwickeln, die Natur zu erleben und mit Erfolgserlebnissen wie Misserfolgen umgehen zu lernen – findet Silvia Wüstenberg, die als Insektenkunde-Laborantin bei Bayer arbeitet. Um diese Erkenntnisse schon an die Jüngsten weiterzugeben, stellt der Kleingartenverein Hitdorf einen Teil seines Geländes als Schulgarten zur Verfügung. Dieser steht den Mädchen und Jungen der ortsansässigen Grundschulen werktags wie am Wochenende für kleingärtnerische Tätigkeiten und die individuelle Freizeitgestaltung offen.

Im Rahmen des Biologie-Unterrichts werden beispielsweise Insekten-Hotels und Nist-Kästen errichtet oder – gemeinsam mit älteren Vereinsmitgliedern – Gemüse- und Blumenbeete angelegt. „Die Garten- und Freilandarbeit gibt einem für das Leben eine ganze Menge mit“, weiß die 39-jährige Wüstenberg, die als gelernte Gärtnerin die Kinder von ihrem breiten Wissen auch hinsichtlich Ernährung, Gesundheit und Konsumverhalten profitieren lässt. In gemeinsamen Aktivitäten werden neben dem schonenden Umgang mit der Natur zudem Kreativität, Gruppenverhalten und Kommunikationsfähigkeit der Kinder gefördert. Die Bayer-Sozialstiftung unterstützt das Vorzeigeprojekt für Grundschulkinder mit 4.000 Euro.

Mitarbeiter-Engagement in internationaler Entwicklungs-Zusammenarbeit
Mikrokredite: Starthilfe für nachhaltige Entwicklungsperspektiven in Tansania
Neben lokalen Projekten werden auch zwei internationale Initiativen von Leverkusener Bayer-Mitarbeitern und -Mitarbeiterinnen gefördert. Für die Vergabe von Mikrokrediten erhielt Muhammad Yunus im Jahr 2006 den Friedensnobelpreis – in Lukajange, Tansania, soll das Konzept nun erstmals Anwendung finden. In Kooperation mit dem Kirchenkreis Leverkusen möchte der Kirchenkreis Lukajange Informations-Veranstaltungen zur Thematik abhalten und – mithilfe der Bayer-Fördergelder von 4.500 Euro – erste Kredite vergeben. „Besonders Frauen haben es in Tansania schwer, Startkapital auch für kleinere Geschäftsideen zu bekommen, beispielsweise für eine Nähmaschine und Stoff oder eine Friseur-Ausstattung“, erklärt Arnd Weyers, der bei Bayer als Experte für die Umweltsicherheit von Pflanzenschutzmitteln tätig ist. „Über die Vergabe des Startkapitals ermöglichen wir eine bedarfsgerechte und lokal angepasste Entwicklung.“

Gemeinsam mit dem Bayer-Kollegen Jürgen Jäger ist er Mitglied im Freundeskreis Lukajange-Leverkusen und engagiert sich seit Jahren im Austauschprogramm der beiden Kirchengemeinden. „Besonderes herauszustellen ist, dass unser Projekt ganz wesentlich auf Nachhaltigkeit ausgelegt ist“, erklärt Jäger. „Denn durch die Rückzahlung der Kredite ergibt sich ein ‚Perpetuum Mobile-Effekt‘: Einmal in Gang gesetzt, bleibt unser Programm dauerhaft in Bewegung. Für das Projekt heißt das konkret, dass mit dem zurückgezahlten Geld immer wieder eine neue Starthilfe gegeben werden kann.“

Computer im Kinderhaus: Besserer Bildungszugang für Mädchen in Nepal
Ein weiteres internationales Projekt widmet sich der Verbesserung der Zukunftschancen von Mädchen. 28 Schülerinnen teilen sich einen veralteten Computer für Internet-Recherchen, das Verfassen von Referaten und Bewerbungen: Dies ist die Realität im Kiran-Kinderhaus in Nepal, in dem Mädchen aus der gesellschaftlichen Schicht der sogenannten „Unberührbaren“ leben, die nicht in das hinduistische Kastensystem integriert sind.

Bayer-Mitarbeiterin Kirsten Heyder will die Situation dieser Mädchen verbessern. Mithilfe der von ihr beantragten Unterstützung in Höhe von 5.000 Euro durch die Bayer-Sozialstiftung werden zehn internetfähige Notebooks für das Kinderzentrum angeschafft und eine IT-Unterstützung gewährleistet. „Damit ermöglichen wir den Mädchen Wissenserwerb und erweitern ihre Medienkompetenz“, sagt Heyder, die bei Bayer im Einkauf für strategische Rohstoffe arbeitet. „Vor allem aber verbessern wir Ausbildungsstandards und damit die Berufsperspektiven von jungen Frauen, die sozial extrem benachteiligt sind“, ergänzt die 51-Jährige, die im Verein „Kiran-Kinderhaus in Deutschland“ unter anderem Werbemaßnahmen für Spenden und Partnerschaften sowie die Gestaltung von Informationsmaterialien betreut.

Wichtig ist Heyder auch der nachhaltige Ansatz dieses Projekts der internationalen Entwicklungs-Zusammenarbeit: „Das Kiran-Kinderhaus ist das einzige seiner Art in Nepal, welches speziell auf hilfsbedürftige Mädchen ausgerichtet ist. Die erworbenen Kompetenzen ermöglichen es den jungen Bewohnerinnen, selbst zu Multiplikatorinnen für die Bewältigung sozialer Aufgaben zu werden – beispielsweise wenn sie in ihre Heimatregionen zurückkehren“, erklärt sie.


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

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