Hilfe für Christopher und andere

Achtung: Neuer Veranstaltungsort!

Archivmeldung aus dem Jahr 2013
Veröffentlicht: 03.09.2013 // Quelle: DKMS

Christopher (7 Jahre) hat Blutkrebs. Die weltweite Suche nach einem passenden Lebensretter läuft auf Hochtouren. Die Hoffnung ist groß, dass sich am Samstag, 7. September 2013 in Leverkusen so viele Menschen wie möglich als potenzielle Stammzellspender in die DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei aufnehmen lassen. Schirmherr der Aktion ist Bayer 04 Leverkusen. Um möglichst viele Typisierungen am Aktionstag finanzieren zu können, ist aber auch die finanzielle Unterstützung durch die Bevölkerung dringend erforderlich. Zugleich wurde der Veranstaltungsort geändert: Die Aktion findet nun im Landrat-Lucas-Gymnasium statt.

Christopher ist ein freundlicher, kleiner Kerl. Fremden gegenüber erst schüchtern, dann auch gerne mal lebhaft. Der 7-Jährige Grundschüler liebt es, ins Schwimmbad zu gehen und möchte endlich seinen Seepferdchenkurs fertig machen. Doch an Sport ist im Moment gar nicht zu denken. Denn Christopher ist an Blutkrebs erkrankt und verbringt im Moment die meisten Tage und Nächte im Krankenhaus.

Viel lieber würde er mit seinen beiden Schwestern spielen oder an seiner Lego-Eisenbahn weiter bauen. Oder auch einfach seinen Eltern beim Kochen oder Backen zuschauen. Bevor Christopher aufgrund der schlechten Blutwerte ins Krankenhaus kam, wollte er unbedingt die Schubladen für seinen neuen Schrank selber zusammenbauen und seinen Patenonkel bei der Feuerwehr besuchen. Auch einen Berufswunsch hat Christopher schon: Bootsbauer. Doch was am meisten zählt: Der 7-jährige Fußball-Fan möchte unbedingt gesund werden und nach Hause zu seiner Familie. Dafür benötigt er zunächst eine Stammzelltransplantation, nur der passende Spender wurde noch nicht gefunden. Um die Menschen auf das Schicksal des kleinen, jungen Mannes aufmerksam zu machen, hat Christophers Vater sogar eine eigene Website ins Netz gestellt: www.helft-christopher.de. Dort können Interessierte sich erkundigen, wie es dem Grundschüler geht.

„Als wir erfuhren, dass Christopher Blutkrebs hat und nur durch eine Stammzellspende überleben kann, haben wir alle Hebel in Bewegung gesetzt, um zu helfen“, erklärt Oliver Graetz aus Leverkusen, ein Bekannter der Famile. Um bei der Suche nach einem passenden Spender für Christopher keine Zeit zu verlieren, organisieren er und Freunde deshalb gemeinsam mit der DKMS Deutsche Knochenmarkswenderdatei eine Registrierungsaktion in der Hoffnung, dass viele Menschen dem Aufruf folgen und für Christopher oder andere Blutkrebspatienten ein Spender gefunden wird.

Da die Bestimmung der Gewebemerkmale im Labor sehr aufwändig und teuer ist, entstehen der DKMS für die Neuaufnahme eines jeden Spenders Kosten in Höhe von 50 Euro. Die Kosten werden nicht von den Krankenkassen getragen, so dass die gemeinnützige Gesellschaft allein auf Spendengelder angewiesen ist, um die Typisierungskosten zu finanzieren. „Wir wollen alles menschenmöglich tun, um Christopher zu helfen. Wir hoffen, dass ganz viele Menschen am Samstag, den 7. September 2013 mitmachen und sich typisieren lassen. Aber wir hoffen auch, dass bis dahin mehr Geld auf dem Konto ist“, so Oliver Graetz. Jeder Betrag – ob groß oder klein – der auf dem Spendenkonto eingeht, finanziert die Spenderneugewinnung und verbessert dadurch die Überlebenschancen für Christopher und andere Patienten weltweit.
Spendenkonto: 400 642, Kreissparkasse Köln, BLZ: 370 502 99.
Auch am Aktionstag selbst kann Geld gespendet werden, bar oder mit EC-Karte.

Achtung, der Veranstaltungsort hat sich geändert:
Die Registrierungsaktion findet am Samstag, den 7. September 2013
von 11:00 bis 17:00 Uhr im Landrat-Lucas-Gymnasium Leverkusen, Peter-Neuenheuser-Straße 7-11, 51379 Leverkusen statt. Die Schule befindet sich in umittelbarer Nähe der Gemeinschaftsgrundschule Opladen (Herzogstr.). Schirmherr der Aktion ist Bayer 04 Leverkusen. Mitmachen kann grundsätzlich jeder gesunde Mensch zwischen 18 und 55 Jahren. Weitere Informationen unter www.dkms.de.



Interview mit Emrah Kilic, Spenderneugewinnung bei der DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei gemeinnützige Gesellschaft mbH

Frage: Wer kommt als Spender in Frage, wer nicht?
[Emrah Kilic] Grundsätzlich kommt jeder gesunde Mensch zwischen 18 und 55 Jahren, der mindestens 50 kg wiegt, als Spender in Frage. Ausschlussgründe sind beispielsweise schwere Erkrankungen des Herzens oder der Lunge, chronische Erkrankungen wie beispielsweise Diabetes, Krebserkrankungen, Hepatitis B, C oder D. Für Detailfragen steht am Aktionstag ein DKMS- Betreuer vor Ort zur Verfügung.

Frage: Wie läuft die Registrierung am Aktionstag ab?
[Emrah Kilic] ] Nach dem Ausfüllen einer Einverständniserklärung werden dem Spender fünf Milliliter Blut aus der Armvene entnommen. Für den Spender ist das zunächst eine Sache von 5-10 Minuten und ein kleiner Piks. Damit ist der erste Schritt getan, um einem Menschen das Leben retten zu können.

Frage: Wonach wird die Blutprobe untersucht?
[Emrah Kilic] Bei einer Typisierung werden die Gewebemerkmale des Blutes bestimmt. Die Blutgruppe spielt hier keine Rolle. Die Befunde werden anschließend anonymisiert an das Zentrale Knochenmarkspender Register (ZKRD) in Ulm weitergeleitet, wo sie für Patientenanfragen aus dem In- und Ausland zur Verfügung stehen.

Frage: Die Aufnahme in die DKMS kostet 50 Euro. Wofür wird das Geld benötigt?
[Emrah Kilic] Die Bestimmung der Gewebemerkmale des Blutes (Typisierung) ist eine sehr aufwendige Laboruntersuchung. Für die Neuaufnahme eines potenziellen Lebensspenders entstehen der DKMS Kosten in Höhe von 50,- Euro, die weder von den Krankenkassen übernommen noch staatlich bezuschusst werden, sondern allein durch Spendengelder finanziert werden müssen. Wir wissen natürlich, dass nicht jeder seine Registrierungskosten selbst tragen kann. Aber auch kleine Beträge helfen. Jeder Euro zählt!

Frage: Wann kommt man als Stammzellenspender in Frage?
[Emrah Kilic] Die Gewebemerkmale von Patient und Spender müssen nahezu hundertprozentig übereinstimmen, damit eine Transplantation erfolgreich durchgeführt werden kann. Anders als bei den verschiedenen Blutgruppen, ist die Übereinstimmung der Gewebemerkmale zweier Menschen allerdings äußerst selten. Deshalb ist es sehr wichtig, dass so viele Menschen wie möglich als potenzielle Stammzellspender registriert sind.

Frage: Wie groß ist die Chance, einen passenden Spender zu finden?
[Emrah Kilic] Bei häufigen Merkmalskombinationen kann ein Spender unter 20.000 gefunden werden, bei seltenen Gewebemerkmalen findet sich eventuell unter mehreren Millionen kein passender Spender.

Frage: Was geschieht mit den Blutproben, die abgegeben werden?
[Emrah Kilic] Alle Blutproben der Aktion werden sofort nach der Aktion ins Labor gebracht und untersucht! Im Labor werden zehn Gewebemerkmale analysiert. Entscheidend für eine Stammzellspende ist die Übereinstimmung von mindestens acht Gewebemerkmalen zwischen Patient und Spender.

Frage: Gesetzt den Fall, die HLA-Merkmale eines Spenders stimmen mit denen eines Patienten überein. Was geschieht danach?
[Emrah Kilic] Kommt man als Spender für einen Patienten in Frage, kommt es zu einer Bestätigungstypisierung. Dann ist der Zeitpunkt gekommen, an dem sich der potenzielle Spender endgültig entscheiden muss, ob er für den Patienten zur Verfügung stehen will. Wenn er "ja" sagt, wird bei ihm ein gründlicher Gesundheits- Check-up durchgeführt.
Die bloße Registrierung bei der DKMS beinhaltet zunächst nicht die bindende Verpflichtung zu einer tatsächlichen Stammzellspende. Denn oft kommt es erst nach Jahren zu einer Anfrage für eine Stammzellspende und in dieser Zeit können im Leben eines Spenders Umstände (z.B. Krankheiten) eingetreten sein, die eine Stammzellspende unmöglich machen.

Frage: Was passiert bei einer Knochenmark- oder Stammzellentnahme?
[Emrah Kilic] Es gibt zwei verschiedene Entnahmeverfahren:
1. Seltener durchgeführt wird inzwischen die Knochenmarkentnahme, bei der dem Spender das Blut-Knochenmarkgemisch unter Vollnarkose direkt aus dem Beckenkamm (nicht (!!!) etwa Rückenmark) entnommen wird. Es bildet sich übrigens nach zwei Wochen wieder vollständig nach.
2. Die wesentlich häufigere Methode (80%) ist die periphere Stammzellentnahme: Dem Spender wird über mehrere Tage ein Medikament verabreicht, welches die Produktion der Stammzellen im Knochenmark anregt und diese in die Blutbahn ausschwemmt. Nach dieser Vorbehandlung werden die Stammzellen über ein spezielles Verfahren aus dem Blut gesammelt

Frage: Muss sich der Spender auf einen längeren Krankenhausaufenthalt gefasst machen?
[Emrah Kilic] Nur bei der Knochenmarkentnahme ist ein Krankenhausaufenthalt nötig, der etwa 2-3 Tage dauert. Die periphere Stammzellspende wird ambulant durchgeführt und dauert in der Regel vier Stunden.

Frage: Was sind die Anzeichen für einen Erfolg einer Stammzelltransplantation?
[Emrah Kilic] Nach etwa zwei bis vier Wochen gibt der Anstieg der weißen Blutkörperchen erste Anhaltspunkte dafür, ob die neuen Stammzellen ihre Aufgabe aufgenommen haben und – wie gewünscht - gesunde Blutzellen bilden. Ist beim Patienten ein stetiger Anstieg weißer Blutkörperchen nachweisbar ist, steigt auch seine Chance auf ein zweites Leben.

Frage: Welche Risiken gibt es bei der Stammzellentnahme?
[Emrah Kilic] Bei der Knochenmarkentnahme besteht für ein paar Tage ein lokaler Wundschmerz. Das Risiko beschränkt sich bei dieser Methode auf das übliche Narkoserisiko!
Bei der peripheren Stammzellspende können während der Vorbereitungsphase grippeähnliche Symptome auftreten. Langzeitnebenwirkungen sind nach heutigem Forschungsstand nicht bekannt.

Frage: Welches Krankenhaus entnimmt dem Spender Stammzellen?
[Emrah Kilic] Die DKMS kooperiert bundesweit mit ausgesuchten und routinierten Entnahmezentren. Die gesamte Reiseabwicklung inklusive Unterkunft übernimmt die DKMS für ihre Spender. Dem Spender entstehen keine Kosten.
Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

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