Neue Amphibienkurse auf dem NaturGut Ophoven

LVR fördert Amphibienprojekt der NABU-Naturschutzstation Leverkusen-Köln

Archivmeldung aus dem Jahr 2013
Veröffentlicht: 25.06.2013 // Quelle: Gut Ophoven

Bereits ein Drittel aller Amphibienarten weltweit gilt als stark bedroht auch in Deutschland, so Experten des Naturschutzbunds Deutschland. „Der Mensch beschleunigt den Amphibienrückgang enorm“, so Claudia Heitmann von der NABU-Naturschutzstation Leverkusen-Köln. „Straßen und Siedlungen zerschneiden zunehmend ihre Lebensräume und Wanderwege. Durch die Landwirtschaft und Besiedlung werden viele Kleingewässer zugeschüttet und trockengelegt – auch hier in Leverkusen.“ Waldrodung, die Vermüllung der Lebensräume sowie der Einsatz von Dünger und Pestiziden auf den Feldern seien weitere Ursachen, warum die Amphibien Populationen zurückgehen.

Deshalb hat die NABU-Naturschutzstation Leverkusen-Köln das Projekt „Auf zu neuen Ufern – Umweltbildung und Amphibienschutz“ ins Leben gerufen, das vom Landschaftsverband Rheinland mit mehr als 67.000 Euro gefördert wird. Kooperationspartner ist der Förderverein NaturGut Ophoven, dessen Mitarbeiter zahlreiche neue Amphibienkurse für Kindergärten und Schulen entwickelt haben.

„Ziel unserer Amphibienkurse ist es, Kindern den Ekel vor Fröschen, Kröten und Molchen zu nehmen und ihnen deren einzigartige Lebensweise zu erklären“, so Annika Wachten vom NaturGut Ophoven. Denn nur was man kenne, schütze man auch, so die Pädagogin weiter. Sie und ihre Kollegen haben für Kindergärten, Grundschule, Sekundarstufe 1 und 2 zahlreiche Programme erstellt. „Zu Besuch bei Frosch und Kröte“ heißt der Kurs, den sie am Dienstag mit Vorschulkindern der KiTa Bielert durchführt. Dabei wird den Kleinen auf spielerische Weise der spannende Lebenszyklus der Tiere vermittelt.

In den Programmen für die Sekundarstufe I und II wird es etwas komplexer: da geht es dann um den Konflikt zwischen Flächennutzung und Naturschutz. „Bei Exkursionen an die Wiembach oder den Ölbach verstehen die Schülerinnen und Schüler sehr schnell, warum es sinnvoll ist, Naturschutzgebiete anzulegen, um Arten zu schützen“, erklärt Wachten.

Neben den pädagogischen Programmen hat die NABU-Naturschutzstation Leverkusen-Köln im Rahmen des Projektes die Amphibienbestände im Öl- und Wiembachtal kontrolliert und deren Wanderbewegung festgestellt. „Dieses Wissen hilft uns, die Tiere zur Laichzeit gezielt mit Krötenzäunen zu schützen“, erklärt Claudia Heitmann. Um die Gewässer für Amphibien zu optimieren, haben die Naturschützer Staubauwerke so genannte Sohlschwellen gesetzt, Gehölze und Neophyten um die Tümpel entfernt, Teiche entschlammt und Algen und Gräser entfernt.
„Jeder einzelne kann zum Amphibienschutz beitragen“, berichtet die Biologin. Wer Platz in seinem Garten habe, könne einen Teich anlegen. „Aber bitte ohne Fische. Forelle, Karpfen, Barsche, und auch Zierfische verzehren den Nachwuchs von Frosch & Co.“ Eine weitere Maßnahme wäre, einen Teil des Gartens verwildern zu lassen, um Unterschlupf und Lebensraum für die Amphibien zu bieten.


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

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