Vorstellung der Festschrift „Kinder- und Jugendring seit 1947"


Archivmeldung aus dem Jahr 2013
Veröffentlicht: 20.03.2013 // Quelle: Stadtverwaltung

Bürgermeister Friedrich Busch hielt anläßlich der Vorstellung der Festschrift „Kinder- und Jugendring seit 1947“ in der Wuppermannschule folgende Rede:

"Sehr geehrte Damen und Herren,

sich mit dem Thema Jugend von 1947 bis heute zu befassen, ist eine - wie ich meine - äußerst spannende Angelegenheit.

Die Beschäftigung mit dieser Zeitspanne eröffnet einem nicht nur den Blick auf die veränderten Lebensstile von jungen Menschen gestern und heute – nein, eine Zeitbetrachtung von den fünfziger Jahren bis zur aktuellen Hier- und Jetzt-Zeit macht auch den Blick frei auf gesellschaftliche Veränderungsprozesse und macht gleichzeitig den Wandel in der Beziehung zwischen Jugendgeneration und Erwachsenenwelt deutlich: Von den so genannten „Halbstarken“ und „Halbwüchsigen“ der 60iger Jahre bis zur Generation „Facebook“ ist ein langer Weg gewesen. Die Realisierung jugendlicher Autonomie und die heutige gesellschaftliche Partizipation junger Menschen ist ein steiniger und mühevoller Prozess gewesen in der Auseinandersetzung der Generationen untereinander, auch in unserer Stadt Leverkusen.

Umso beeindruckender ist es nun, an einem praktischen Beispiel miterleben zu können, wie sich junge Menschen in unserer Stadt ihre selbstbestimmten Lebenswelten in den letzten Jahrzehnten „erkämpft“ haben, wie sie an der Entwicklung unserer Stadt teilgenommen und unser Gemeinwesen mit beeinflusst haben.

Die Festschrift von Herrn Braun stellt nun die Arbeit des Leverkusener Kinder- und Jugendrings seit 1947 dar. Also des Gremiums, das mehr als 60 Jahre lang Jugendlichen eine Stimme gegeben hat. Und das darf auch Pessimisten Hoffnung machen. Denn der Jugendring und die in ihm zusammengeschlossenen Jugendorganisationen waren zwar manchmal unbequem. Doch man kann ihn als eine „demokratische Spielwiese“ bezeichnen, dessen Arbeit mehrere spätere Oberbürgermeister und Stadträte hervorgebracht hat. Hoch angesehene Persönlichkeiten haben dort ihre ersten Erfahrungen mit der demokratischen Mitbestimmung gesammelt.

Die umfassende Chronik dokumentiert erstmalig das Engagement und die Leistungen von jungen Menschen in unserer Stadt, die sich ehrenamtlich in ihren Verbänden und im Jugendring für die Belange von Jugendlichen eingesetzt haben. Die Bandbreite der Themen zeichnet die Veränderungen in der Gesellschaft nach. Als „roter Faden“ bleibt zuletzt nur die Erkenntnis, die Herr Braun als Titel genommen hat:
„Jede Jugend bekommt ihre Aufgaben von ihrer Zeit gestellt.“

Ich selbst hatte schon das ausgesprochene Vergnügen, die umfangreiche Dokumentation durchzublättern. Da gibt es so manches Wiedersehen mit alten Bekannten!
Aber ich möchte es nicht beim Rückblick belassen.
Die Chronik wurde von der Stadt Leverkusen – dem Fachbereich Kinder und Jugend – nicht aus nostalgischen Gründen unterstützt. Vielmehr ist der Rückblick dazu angetan, Mut zu machen. Er richtet den Blick auf die Errungenschaften und Leistungen der Jugendorganisationen. Und er zeigt, dass Einsatz sich lohnt. Heute wie damals hat die ehrenamtliche Arbeit der Jugendverbände und –vereine einen hohen Stellenwert.
Ihre Arbeit ist in unserer Stadt unverzichtbar.
Heute so wie in den vergangenen Jahrzehnten.

Die offene Kinder- und Jugendarbeit ist in einem ständigen Prozess. Es geht um die bestmögliche Arbeit für junge Menschen in unserer Stadt, die sich an ihren Bedarfen orientiert. Deshalb werden Qualität und Inhalte der Arbeit vom Fachbereich Kinder und Jugend – nach dem Beschluss des Kinder - und Jugendhilfe-Ausschusses - unter Einbeziehung aller Träger der Kinder- und Jugendarbeit überarbeitet. Wir möchten auch künftigen Generationen gute Startchancen geben.

Deshalb herzlichen Dank an alle, die an dieser Chronik mitgewirkt haben:
Herrn Braun als Forscher und Herausgeber dieses Werkes,
den Kinder und Jugendring,
die Sponsoren und Förderer: Chempark Leverkusen, Energieversorgung Leverkusen, Sparkasse Leverkusen und die Wohnungsbaugesellschaft WGL,
und nicht zuletzt allen, die in den vergangenen Jahrzehnten überaus engagiert für die Belange von Kindern und Jugendlichen gestritten und gearbeitet haben.
Sie tragen dazu bei, die wichtige und wertvolle Leistung der Kinder- und Jugendarbeit in den Blick der Öffentlichkeit zu rücken.
Dazu, und für die Zukunft, wünsche ich allen Beteiligten sehr viel Erfolg."


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Politik
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